Kassensturz ist eine Fernsehsendung, die vom Schweizer Fernsehen (SF) – ausser in den Sommermonaten – wöchentlich auf SF 1 ausgestrahlt wird und sich mit Themen rund um den Konsumentenschutz befasst.
Geschichte
Die Sendung wurde am 4. Januar 1974 zum ersten Mal ausgestrahlt; ihr Gründer ist Roger Schawinski. Die Sendung konnte sich rasch mit Enthüllungen und Produktvergleichen profilieren. Legendär sind beispielsweise der Ende der 1970er-Jahre aufgedeckte Ravioli-Skandal, der Bericht über Mineralwasser ohne Mineralien oder die Enttarnung von überzuckerten Weinen. Noch heute zählt der Kassensturz zu den erfolgreichsten Schweizer Fernsehsendungen.
Zwischen 1976 und 1986 wechselte die Leitung der Sendung mehrfach. Ab 1986 wurde der Kassensturz für zehn Jahre von den Journalisten Hans Räz und Urs P. Gasche geleitet und moderiert, zwischen 1996 und 2005 lag die Leitung in den Händen von Hansjörg Utz. Moderiert wird die Sendung heute - mit wenigen Ausnahmen - von Ueli Schmezer, Leiter ist Wolfgang Wettstein.
Anfangs der 1990er-Jahre lancierte der Kassensturz die Konsumentenzeitschrift K-Tipp. Ende der 1990er-Jahre zerstritten sich die Macher des K-Tipps mit dem Kassensturz. In der Folge arbeitete die Redaktion des Kassensturzes mit der neu gegründeten Konsumentenzeitschrift Saldo zusammen. Seit dem Herbst 2004 stehen den Kassensturz-Redaktoren vier Seiten im K-Tipp zur Verfügung, die Zusammenarbeit mit Saldo wurde eingestellt.
«Grabschaffäre»
Am 6. Februar 2007[1] und am 19. Dezember 2006[2] strahlte Kassensturz zwei Beiträge über Schönheitschirurgen aus. In einem Beitrag wurde gezeigt, wie der prominente Schönheitschirurg Peter Meyer-Fürst die nackten Brüste der 19-jährigen Jessiga De Filipps berührt hatte, was die Boulevardblätter als «Grabschen» bezeichnete. SF-Chefredakteur Ueli Haldimann hatte vor der Ausstrahlung für die umstrittenen Filmbeiträge sein ausdrückliches Einverständnis zum Senden gegeben.[3]
Bereits im September 2007 hatte die unabhängige Beschwerdeinstanz UBI eine Beschwerde gegen die Sendung gutgeheissen. Sie kam zum Schluss, dass versteckt gefilmte Aufnahmen nicht hätten ausgestrahlt werden dürfen[4]. Die Zürcher Staatsanwalt hatte nun eine Klage gegen vier Schweizer Fernsehen-Mitarbeiter – darunter Chefredakteur Ueli Haldimann – eingereicht.[3]
Moderatoren
Einzelnachweise
- ↑ Promi-Schönheitschirurg würde selbst Teenager Brust vergrössern. Schweizer Fernsehen, abgerufen am 1. November 2007.
- ↑ Unglaublich: Schönheitschirurgen wollen Miss Argovia operieren. Schweizer Fernsehen, abgerufen am 1. November 2007.
- ↑ a b SF-Verantwortliche wegen "Kassensturz"-Beitrag angeklagt. persoenlich.com, abgerufen am 1. November 2007.
- ↑ «Kassensturz» hätte verdeckt gefilmte Bilder nicht senden dürfen. news.ch, abgerufen am 1. November 2007.