Karl Wilhelm von Kopp (24. Dezember 1770; 6. März 1844) war Finanzminister des Großherzogtums Hessen-Kassel
Kopp wurde als Sohn des geheimen Rates und Direktor des Marburger Oberappelationsgerichts Karl Phillip Kopp geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters gelang es ihm, trotz geringer finanzieller Mittel in Marburg Rechtswissenschaften zu studieren und wurde 1792 Auditeurs eines hessen-kasselschen Garderegiments. 1796 folgte die Position eines Sekretärs im Bergwerkdepartments zu Kassel. Ein Jahr später wurde er Sekretär des Erbprinzen. 1802 verließ er die hessischen Dienste um Bergwerkdirektor beim regierenden Fürsten von Sayn-Wittgenstein zu werden.
Am 23. November 1803 erfolgte, zusammen mit seinem Bruder Karl Friedrich Kopp, seine Erhebung in den erblichen Adelstand.
1804 folgte er einem Ruf des Fürsten von Solm-Lich und wurde Kammerdirektor. 1812 wurde er Vizedirektor und dann Direktor der Hofkammer zu Arnsberg, und wurde 1815, entsprechend den Beschlüssen des Wiener Kongresses, mit der Abwicklung der Übergabe dieses Landesteils an Preußen, was ihm Orden von Preußen und dem Großherzogtum Hessens einbrachte.
v. Kopp wurde 1819 Geheimer Rat im hessischen Finanzministerium und 1823 Mitglied des Staatsrats. Er spielte bei den Verhandlungen über die preußisch-hessischen Zollvereinigung 1831 eine wichtige Rolle und bekam dafür weitere Orden verliehen, u.a den preußischen roten Adlerorden 2. Klasse und das Großkreuz des kurfürstlichen hessischen Hausordens. Im hohen Alter von 71 Jahren wurde er nach dem Ableben des damaligen Ministers, Finanzminister des Großherzogtums Hessen-Kassel und schließlich als Krönung seiner langen Beamtenlaufbahn Präsident des großherzoglichen Staatsrates, vergleich mit der Position eines Premierministers. In seiner nur noch kurzen Zeit als erster Minister gelang es ihm noch erfolgreiche Verhandlungen zum Bau der ersten Eisenbahn in Hessen abzuschließen.
Nach seinem 50jährigen Dienstjubiläum bekam er am 1. Mai 1843 noch das Großkreuz des Verdienstordens Phillips des Großmütigen aus der Hand des Großherzogs verliehen. Inzwischen 73jährig verstarb er im Amt im März 1844.
Quelle: Deutscher Nekrolog 1844