Ethylen-Pipeline Süd

seit Sommer 2012 fertiggestellte Pipeline
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. März 2005 um 23:41 Uhr durch Montauk (Diskussion | Beiträge) (Erste Fehler beseitigt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Ethylen-Pipeline Münchsmünster-Gendorf ist eine in den Jahren 1971 und 1972 errichtete Produktenleitung für Ethylen. Sie verbindet die petrochemische Anlage Münchsmünster bei Ingolstadt mit Gendorf im Bayrischen Chemiedreieck.

Hersteller und Verbraucher

Ethylen (auch: Ethen) ist ein wichtiges chemisches Zwischenprodukt und wird für eine Vielzahl von Kunststoffen wie Polyethylen, Polystyrol und PVC benötigt. Das Gas läßt sich wirtschaftlich nur in der Rohrleitung transportieren. Die Cracker von Ruhr Oel in Münchsmünster und der OMV-Raffinerie in Burghausen produzieren zusammen etwa 650.000 Tonnen Ethylen jährlich, wobei die Kapazität beider Anlagen etwa gleich groß ist. Die Hauptabnehmer sind die Ethylendioxid-Betriebe der Clariant bei Gendorf, der EDC-Betrieb der Vinnolit, Borealis und Wacker Chemie - alle im Bayrischen Chemiedreieck gelegen.

Technik

Die Pipeline ist 110 km lang und hat einen Durchmesser von 25 cm. An zehn Stellen kann die Rohrleitung mittels Fernsteuerung abgesperrt und damit außer Betrieb genommen werden. Eine Überwachung rund um die Uhr findet in der Leitwarte im Alztal statt. Die Pipeline wird regelmäßig mit dem Helikopter beflogen und auch begangen. Betreiber ist die InfraServ Gendorf.

Ethylen Pipeline Süd

Im Jahr 2005 sind die Planungen zum Anschluß der Pipeline an den nordwesteuropäischen Ethylenverbund weit vorangeschritten. Geplant ist eine 360 km lange Leitung (25 cm Durchmesser) von Münchsmünster zur BASF in Ludwigshafen. Die Baukosten von 110 bis 150 Mio. Euro möchte der Freistaat Bayern zur Hälfte bezuschussen. Ende 2007 soll die Pipeline fertiggestellt sein, die entlang bestehender Leitungstrassen verlegt wird. Mit dem Anschluß an die Chemiezentren um Ludwigshafen, Köln, Gelsenkirchen und schließlich bis Antwerpen und Rotterdam soll den bayerischen Produzenten und Verbrauchern eine höhere Betriebssicherheit und mehr Flexibilität bringen. Da alles erzeugte Ethylen auch verarbeitet werden muß, droht wegen der bisherigen Insellage beim Ausfall eines Werkes ein Stillstand im gesamten Verbund.