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Audi A2

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Audi
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A2
Produktionszeitraum 1999–2005
Klasse Kleinwagen
Karosserieversionen Schrägheck, fünftürig
Motoren Ottomotoren:
1,4 l R4 (55 kW)
1,6 l R4 (81 kW)
Dieselmotoren:
1,2 l R3 (45 kW)
1,4 l R3 (55 kW)
1,4 l R3 (66 kW)
Länge 3.826 mm
Breite 1.673 mm
Höhe 1.553 mm
Radstand 2.405 mm
Leergewicht 895–1.070 kg
Ungewöhnlich: Die Form des Hecks

Der Audi A2 ist ein von 1999 bis 2005 in Neckarsulm produzierter Minivan von Audi. Er ist nach dem Audi A8 das zweite Auto mit einer in Großserie gefertigten Aluminiumkarosserie, die der Hersteller Audi Space Frame nennt. Am Markt war der A2 wenig erfolgreich, was viele auf den für die Fahrzeugklasse hohen Preis zurückführen. Seine Produktion wurde zum Ende des Produktionsjahres im Juli 2005 eingestellt. Die leitenden Designer der Audi AG Peter Schreyer und Gerd Pfefferle erhielten 2002 den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für hervorragendes Design bezüglich des A2 und A4 der 6. Generation.

Design

Bereits 1996 übernahm Stefan Sielaff (heute Chefdesigner bei Audi) die Projektverantwortung für die Showcars Light green und Light Blue. Zusammen mit Luc Donckerwolke (gegenwärtig Chefdesigner bei Seat), der für das äußere Erscheinungsbild verantwortlich war, entwarf er bis 1997 ein Ausstellungsobjekt für die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt. Die Al2, wie die beiden Studien genannt wurden, sollten durch die Verwendung durchsichtiger Kunststoffteile und Aluminium ein neues Raumgefühl und Leichtigkeit vermitteln. Beide Versionen hatten eine weit heruntergezogene Dachlinie und eine weit nach vorn greifende Windschutzscheibe. Die Serienfertigung des Audi A2 wurde mit der Vorstellung des fahrfertigen Prototyps 1999 auf der IAA eingeleitet. Da sie schon vor der Präsentation der Showcars beschlossen worden war, ähnelte die Außenform des Serienmodells den Studien. Vor allem der deutlich veränderte „Gesichtsausdruck“ orientierte sich an anderen Audimodellen dieser Zeit.

Technische Daten

Die Motorenpalette des Audi A2 (interne Bezeichnung Typ 8Z) umfasst drei Diesel und zwei Benziner:

Dreizylinder-Dieselmotoren:
Alle TDI-Motoren sind mit einer Pumpe-Düse-Direkteinspritzung ausgerüstet.
  • 1,2 Liter Hubraum, 45 kW (61 PS), 140 Nm bei 1.800 bis 2.400 min-1
Er verfügt über einen Aluminium-Motorblock und einen Turbolader mit VTG-Ladung und - als einziger A2 - über ein automatisiertes Schaltgetriebe. Der Antrieb ist identisch mit dem der 3-Liter-Variante des VW Lupo.
  • 1,4 Liter Hubraum, 55 kW (75 PS), 195 Nm bei 2.200 min-1
Er hat einen Turbolader mit Wastegateventil. Der Motorblock ist aus Grauguss.
  • 1,4 Liter Hubraum, 66 kW (90 PS), 230 Nm von 1.900 bis 2.200 min-1
Die Veränderungen zum 55 kW TDI sind verstärkte Pleuel und Kolben, verringerte Kompression und ein Turbolader mit VTG sowie eine wassergekühlte Abgasrückführung - eine vom 1,9-Liter TDI-Motor abgeleitete Entwicklung.
Vierzylinder-Benzinmotoren:
  • 1,4 Liter Hubraum, 55 kW (75 PS), 126 Nm bei 3.800 min-1
  • 1,6 Liter Hubraum, 81 kW (110 PS), 155 Nm bei 4.500 min-1
Zeichnet sich durch die FSI-Direkteinspritzung aus und läuft im Homogen- und Schichtladebetrieb. Das Top-Modell 1.6 FSI erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 9,8 Sekunden.

In der Version 1.2 TDI mit einem teils aus Aluminium gefertigten Fahrwerk, automatisiertem Getriebe und verschiedenen Gewichts- und Aerodynamikoptimierungen ist der Wagen auch heute noch (Stand 2008) mit seinem Normverbrauch von 2,99 l / 100 km das einzige in Großserie produzierte fünftürige Dreiliterauto. Es hat einen cW-Wert von 0,25, womit sich das Fahrzeug den Spitzenplatz aller bis heute gebauten Serienfahrzeuge mit dem Honda Insight teilt. Die übrigen Varianten des Audi A2 erreichen 0,28.

Auf dem Jahrestreffen des Audi A2 Club Deutschlands wurde im Jahr 2005 das Unikat „A2 Caddy“ von der Audi AG zum ersten Mal öffentlich präsentiert. Dieser Pritschenwagen (Pickup) besitzt im Gegensatz zum normalen A2 hinter den beiden Vordersitzen einen Überrollbügel und eine ebene Ladefläche anstelle von Rückbank und Kofferraum.

Ausstattung

Sondermodell ColourStorm

Neben zahlreichen Sonderausstattungen, die dem üblichen Standard des Herstellers entsprechen, waren vier Ausstattungspakete verfügbar:

  • Advance: Radio Chorus, doppelter Gepäckraumboden, Metallic- oder Perleffektlackierung, Klimaautomatik mit sonnenstandsabhängiger Regelung, zwei einzeln entnehmbare Rücksitze
  • High-Tech:Glashubdach Open Sky, Einparkhilfe, Handyvorbereitung mit Freisprecheinrichtung und Sprachbedienung
  • Style: Außenspiegel und Türgriffe in Wagenfarbe, Fernbedienung für Zentralverriegelung, höhenverstellbare Fahrer- und Beifahrersitze, beleuchtete Make-Up-Spiegel, Fußmatten und Trittschutzfolie, Aluminium-Gussräder (6Jx15)
  • S line Sport: Sportfahrwerk, Aluminium-Gussräder (7Jx17) im 9-Speichen-Design, Sportsitze vorn, Lendenwirbelstütze vorn, Sportlenkrad, Bedienelemente in Leder

Technologieträger

Laut Aussage der Audi AG wurden sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Produktion des Fahrzeugs neue Technologien und Konzepte zum ersten Mal in einer Großserie eingesetzt. So besitzt der A2 eine Aluminiumkarosserie mit Audi-Space-Frame-Technologie, welche zuvor dem Audi A8 vorbehalten blieb. Beim Audi A2 wurde konsequent eine Gewichtsreduzierung und damit die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei voller Alltagstauglichkeit verfolgt. Dennoch konnte er sich insbesondere aufgrund seiner stark auf geringen Luftwiderstand optimierten Form und seines hohen Kaufpreises, der durch die Aluminiumkarosserie erzwungen wurde, in Verbindung mit Marketingfehlern des Herstellers, am Markt nie richtig durchsetzen.

Klassifizierung

Ein Problem des Audi A2 ist die Klassifizierung in die gängigen Kategorien wie Kleinwagen, Kompaktklasse. Der Audi A2 wurde als direkter Konkurrent zur Mercedes A-Klasse entwickelt und entspricht dieser in Größe und Neupreis. Beide Fahrzeuge sind bei vergleichbarem Innenraum wesentlich kürzer, aber höher als ein VW Golf IV (Länge und Radstand entsprechen weitgehend einem VW Polo 6N). Für Mercedes war es dennoch möglich, die A-Klasse als direkter Konkurrenz zum VW Golf zu etablieren, da man bisher kein Modell dieser Klasse hatte. Anders bei Audi, wo es mit dem Audi A3 bereits ein Fahrzeug in der Kompaktklasse gab. Bereits der Name „A2“ zeigt, dass diese Platzierung „unterhalb des A3“ geschah.

Das führte zu dem Dilemma, dass die sowohl vom Konzept als auch von der Größe sehr ähnlichen Fahrzeuge A-Klasse und A2 unterschiedlichen Fahrzeugklassen zugeordnet wurden. Ein Beispiel dafür ist die Klassifizierung des ADAC: in der Pannenstatistik steht der A2 unter „Kleine Klasse“, die A-Klasse in der „Unteren Mittelklasse“. Auch in der eigentlichen Zielgruppe wird der A2 häufig als Kleinwagen wahrgenommen. Auch eine Einteilung als „Minivan“ wie beim Renault Modus ist aufgrund des abfallenden Daches eher problematisch.

Die Kombination der Einordnung als Kleinwagen verbunden mit dem selbst für die Kompaktklasse eher hohen Preis wird von A2-Fans als einer der Gründe für die geringe Nachfrage gesehen.

Nachfrage

Dreiliter-Audi A2 1.2 TDI

In fünf Jahren liefen rund 175.000 A2 vom Band, 6.555 davon waren 3L-Versionen (1.2 TDI). Um den verhältnismäßig schleppenden Verkauf anzukurbeln, brachte Audi im Jahr 2003 das Sondermodell colour.storm auf den Markt. Dieses zeichnete sich äußerlich durch auffälligere Farben mit abgesetztem mattschwarzen Dach, schwarzen Kunststoffteilen an den Kotflügeln, Türen und Stoßstangen aus. Aber auch dieses Modell brachte keine nennenswerte Trendwende bei den Verkaufszahlen. Seit 2006 steigen die Gebrauchtwagenpreise für die 3L-Versionen. Gegenwärtig werden die Autos teilweise mit mehr als 3000 € über dem normalen Listenpreis für Gebrauchtwagen gehandelt.

Auch neun Jahre nach dem Erscheinen ist das 3L-Modell immer noch das sparsamste Fahrzeug in Deutschland, wie Verbrauchsstatistiken bestätigen [1]. Das 1.4er Dieselmodell belegt immerhin noch den 10. Platz.

Bewertungen

Laut ADAC-Pannenstatistiken erzielte der A2 in den Jahren 2003 bis 2006 den ersten Platz in seiner Klasse. Ebenso belegt das Aluminiumfahrzeug 2004 aufgrund seiner Mängelfreiheit den ersten Platz der TÜV-Statistik.

Commons: Audi A2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Quelle: www.spritmonitor.de