John le Carré

britischer Schriftsteller (1931–2020)
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John le Carré (Pseudonym für David John Moore Cornwall) (* 19. Oktober 1931 in Poole, Dorset, Großbritannien) ist ein englischer Schriftsteller.

Er studierte an den Universitäten Bern, Oxford, lehrte eine Weile am Eton College und arbeitete für das Foreign Office und den britischen Geheimdienst bevor er Schriftsteller wurde.

Thema seiner Romane war bis in die achtziger Jahre der Ost-West-Gegensatz und der kalte Krieg. Sie zeichnen sich durch differenzierte psychologische Zeichung der handelnden Figuren aus und sind akribisch recherchiert. Le Carré brach mit der herkömmlichen schwarz-weiß-Sichtweise. Bei ihm ist alles grau, Halb-Engel kämpfen gegen Halb-Teufel. Der Westen greift im Kampf gegen den Kommunismus zu den Methoden des Ostens und verrät so die Ideale, für die er kämpft. Le Carré stellt in seinen Romanen wiederholt die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt und ob der Westen zu den Mitteln des Ostens greifen darf, um sich zu verteidigen und trotzdem eine Gesellschaft bleibt, die es Wert ist, verteidigt zu werden. Auch nach Ende des Kalten Krieges ist le Carré seiner Thematik treu geblieben: Männer, die sich für das Individuum und gegen die Institution entscheiden, sowie Kritik an der Politik des Westens.

Werke

Literatur

  • Jost Hindersmann: John le Carré - Der Spion, der zum Schriftsteller wurde, NordPark Wuppertal, 2002, ISBN 3-935-42112-5
  • David Monaghan: Smiley's Circus - Die geheime Welt des John le Carre, Heyne Verlag München, 1992, ISBN 3-453-05629-9