Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen
Vorlage:Infobox Fernsehserie Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen ist eine US-amerikanische Krimiserie, die seit 2003 läuft. Sie wurde entwickelt von Meredith Stiehm, Executive Producer sind Jerry Bruckheimer und Shaun Cassidy. Im Zentrum stehen Polizisten, die bereits zu den Akten gelegte Kriminalfälle lösen (daher auch der Titel, der Ausdruck cold case steht im Englischen für einen ungeklärten, zu den Akten gelegten Kriminalfall). Spielort ist Philadelphia, USA.
In Deutschland wird die Sendung auf Pro7 und Kabel 1 gesendet und in Österreich auf ORF 1 ausgestrahlt.
Beschreibung
Jede Episode beginnt mit einer Rückblende, die den Zuschauer in das Jahr der Tat einführt. Meist werden dort ein paar Charaktere in einer zu Anfang alltäglichen Situation vorgestellt. Später wird dem Zuschauer die Leiche des Opfers und ihr Fundort gezeigt, wobei das Opfer immer eine der Personen ist, die in der vorherigen, alltäglichen Situation gezeigt worden ist.
Direkt anschließend springt die Handlung in die Gegenwart. Meist durch einen Zufall werden die Ermittler der Philadelphia Mordkommission durch neue Beweisstücke oder Indizien auf den alten Fall aufmerksam. Es kommt auch vor, dass sich alte Zeugen plötzlich dazu entschließen, eine Aussage zu machen, oder Leichenteile gefunden werden. Jene neuen Anhaltspunkte geben den Ermittlern neuen Grund dazu, die viele Jahre zurückliegenden Fälle wieder aufzunehmen und sie zu lösen.
Zu diesem Zwecke werden oft die Freunde, Familienmitglieder, Mitarbeiter, usw. des Opfers besucht, mit den neuen Anhaltspunkten konfrontiert und befragt. Einige der Befragten sind möglicherweise bereits in der Rückblende zu sehen gewesen. In den meisten Fällen gelingt es den Ermittlern der Mordkommission, den Täter zu überführen und festzunehmen.
Zum Ende fast jeder Episode von Cold Case kennzeichnen die Ermittler einen weißen Karton, in dem alle Beweisstücke eines ungelösten Falles aufbewahrt werden mit dem Wort „Closed“ und schließen so den bis dato ungelösten Fall. Außerdem erscheint einem der Beteiligten, meistens jedoch Lilly Rush, eine Erscheinung des Opfers.
Als kleine Nebenhandlungen werden dem Zuschauer die Privatleben der Ermittler näher gebracht. Zum Beispiel erfährt man, dass eine langjährige Lebensgefährtin von Scotty Valens psychisch krank ist und Lilly Rush in schwierigen Familienverhältnissen mit einer alkoholkranken Mutter aufgewachsen ist.
Die Serie verbindet die Genres des Krimi und des Drama. Das Schicksal der Mordopfer und auch der Angehörigen wird besonders herausgestellt. Die Menschen werden gezeigt, wie sie heute leben, dann, in einer Überblende, wie sie zum damaligen Zeitpunkt aussahen. Cold Case verzichtet weitgehend auf Actionszenen, selbst in den Rückblenden, die den Mord zeigen. Oft wird in der Serie auch auf gesellschaftliche Probleme in den USA eingegangen, z.B. der Rassismus oder die Diskriminierung von Homosexuellen.
Hauptcharaktere
- Det. Lilly Rush (Kathryn Morris; Synchronsprecherin Bettina Weiß): Sie stammt aus einem sehr schwachen sozialen Umfeld. Ihre Mutter war Alkoholikerin, während das Verhältnis zu ihrer Schwester ein sehr gespaltenes ist, da diese mit ihrem Verlobten Ray ein Verhältnis hatte. Sie besitzt einen logisch denkenden Verstand und die nötige Wärme, um sowohl ihre Fälle zu lösen, als auch sich in die Hinterbliebenen hinein zuversetzen. Sie lebt allein mit zwei Katzen: eine von ihnen, Olivia, hat nur ein Auge, während die andere, Tripod oder auch Sugar, nur drei Beine besitzt.
- Det. Scotty Valens (Danny Pino; Synchronsprecher Norman Matt): Der aus Puerto Rico stammende Valens wird Lilly Rushs neuer Partner, nachdem Chris Lassing die Abteilung verlässt. Seine schizophrene Freundin Elisa, die er seit seiner Jugend kennt, begeht während der zweiten Staffel Selbstmord. Danach hat er eine Affäre mit Lilly Rushs Schwester Christina. Obwohl er zu Anfang ein Hitzkopf ist, kühlt sich sein Gemüt im Laufe der Serie ab und er und Rush werden ein eingespieltes Team.
- Lt. John Stillman (John Finn; Synchronsprecher Jan Spitzer): Er ist Lilly Rushs direkter Vorgesetzter und füllt außerdem die Rolle eines väterlichen Freundes aus. Er lebt in Scheidung von seiner Frau, die es ihm nicht verzeihen konnte, seinen Beruf seinem Privatleben vorzuziehen. Auch das Verhältnis zu seiner erwachsenen Tochter ist angespannt.
- Det. Nick Vera (Jeremy Ratchford; Synchronsprecher Lutz Schnell): Nick Vera ist einer von Lilly Rushs Kollegen, der vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, eine Zeugenaussage zu bekommen. Er ist aufbrausend und kann sehr deutlich werden. Während der zweiten Staffel wird deutlich, dass er eine problematische Ehe führt und vermutlich eine Affäre hat.
- Det. Will Jeffries (Thom Barry; Synchronsprecher Axel Lutter): Der eher zurückhaltende Will Jeffries ist am längsten in Lilly Rushs Abteilung tätig. Er hält meistens Informationen über weiter zurück liegende Fälle bereit und während der zweiten Staffel wird bekannt, dass er eine drogenabhängige Nichte besaß, die schließlich an AIDS starb. Des weiteren ist bekannt, dass Wills Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.
- Det. Kate Miller (Tracie Thoms; Synchronsprecherin Heide Domanowski): Die ehemalige Drogenfahnderin Kate Miller, die in ihrer Abteilung gute Arbeit geleistet hat, lieferte der Mordkommission wichtige Hinweise. Lt. Stillmann, der von ihrer Arbeit beeindruckt ist, bietet Kat Miller einen Platz im Team an, um so zum Philadelphia Homicide Squad zu wechseln. Nach einigem Zögern willigt sie ein und ist inzwischen ein wertvolles Mitglied für das Team. Außerdem ist sie Mutter einer Tochter: Veronica.
Nebencharaktere
- Jason Kite (Josh Hopkins; Synchronsprecher Nicolas Böll): Seinen ersten Auftritt hat er in der 6. Episode der ersten Staffel. Lilly und er arbeiten zwar nicht in derselben Abteilung, haben aber trotzdem beruflich miteinander zu tun. Daraus wird bald Liebe. Sie führen eine Beziehung, die aber jäh endet, als Jason sich wieder von ihr trennt. Die Arbeit ist Lilly sehr wichtig, ihr Herz hängt daran, ungelöste Fälle aufzuklären. Jason sieht da keinen Platz für sich.
- Joseph Shaw (Kenny Johnson): In der Serie hatte er seinen ersten Auftritt in der 23.Episode der dritten Staffel und ist in der vierten Staffel in weiteren Folgen als Joseph zusehen. Dieser ist Beratungslehrer an einem Jugend-Rehabilitierungs-Zentrum für Drogensüchtige und soll in einem wichtigen Fall eine Zeugenaussage machen, wird aber erschossen. Wenige Zeit später benutzt jemand seine Kreditkarte wodurch Lilly Rush herausfindet, dass Joseph seinen Tod nur vorgetäuscht hat, um sein eigenes Überleben zu sichern. Beide gehen eine Beziehung ein, die jedoch nicht anders endet als jene mit Jason Kite.
Optik
Es wird mit vielen Bildfiltern und Tönungen gearbeitet. So erscheint die Gegenwart meist in einer leicht hellblauen Tönung, die zusammen mit der seriösen Kleidung der Ermittler einen kühlen oder sogar sterilen Eindruck vermittelt. Dieses helle, bläuliche Licht erzeugt nie Action und strahlt immer etwas Ruhiges aus. Die in der Vergangenheit spielenden Szenen (bzw. kurze Darstellungen damals Beteiligter als jüngeres Alter Ego in der Gegenwart) dagegen werden in zeitgenössischer Qualität gezeigt und/oder mit einer zur damaligen Szenerie passenden Farbtönung versehen. Dies steigert den authentischen Schein noch zusätzlich.
DVD-Veröffentlichung und rechtliche Probleme
Cold Case gehört zu den wenigen erfolgreichen TV-Serien, die nicht auf DVD erhältlich sind. Die Gründe dafür sind rechtliche Probleme bezüglich der verwendeten Musik. Jede Episode enthält mehrere Titel verschiedener Interpreten. Für eine Ausstrahlung im Fernsehen müssen die Rechte der verwendeten Musikstücke nicht vollständig gekauft werden, beim Erscheinen auf DVD allerdings schon. Diese Kosten wären zu hoch.
Von Seiten der Produzenten ist aus diesem Grund gegenwärtig keine DVD-Veröffentlichung geplant. [1]
Auf der amerikanischen Amazon Seite kann man die DVD für die erste Staffel schon vorbestellen.