Toxocara canis

Art der Gattung Toxocara
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Toxocara canis (deutsch: Hundespulwurm) ist neben Toxascaris leonina der häufigste Spulwurm, der bei Hunden zu finden ist. Der Mensch ist ein Fehlwirt, das heißt die Larven können nicht geschlechtsreif werden. Die Larven können Krankheitsbilder verursachen, die in Abhängigkeit von der Lokalisation der Infektion als Larva migrans cutanea (bei Befall der Haut) oder als Larva migrans visceralis (Verdauungstrakts) bezeichnet werden.

Toxocara canis

adulte Würmer

Systematik
Klasse: Enoplea
Unterklasse: Chromadorea
Ordnung: Ascaridida
Familie: Ascarididae
Gattung: Toxocara
Art: Toxocara canis
Wissenschaftlicher Name
Toxocara canis
(Werner 1782)

Die Infektion verläuft oft über Monate unbemerkt und ruft erst bei Massenbefall Symptome hervor. Am häufigsten sind Infektionen beim Jungtier, diese können auch letal sein. Reinfektionen verlaufen schwächer oder symptomlos, dennoch werden Eier ausgeschieden.

Merkmale

Adulte Würmer sind glatt und rundlich, der Körperbau ist typisch fadenwurmartig. Sie erreichen eine Länge von 8 bis 18 cm. Die Eier sind dickwandig und erreichen einen Durchmesser von 75µm, da sie unembryoniert abgelegt werden, benötigen sie eine Reifezeit von 10 bis 15 Tagen, bevor sie voll infektionsfähig werden.

Lebenszyklus

 
Lebenszyklus von Toxocaris sp.

Die Eier benötigen eine Reifezeit von 10 bis 15 Tagen, in dieser Zeit bilden sich im Ei die sogenannten 1. und 2. Larven. Hunde oder Nagetiere nehmen die reifen Eier mit der Nahrung auf. Am häufigsten sind Mäuse als Zwischenwirte. Sie können die Larven beherbergen und im Darm erneut Eier produzieren, damit tragen sie zusätzlich zu Hunden zur Verbreitung bei. Frisst nun der Hund infizierte Nagetiere oder nimmt die reifen Eier auf, wandern diese in den Darm. Die 2. Larve wandert über die Pfortader (Vena portae) in die Leber ein. Dort bildet sich die 3. Larve (4–7 Tage nach Aufnahme des Eies). Die Larven verlassen nun die Leber und wandern in großer Anzahl in die Lunge ein, von dort gelangen sie in die oberen Atemwege und werden ausgehustet oder erneut verschluckt. Nach 25 bis 30 Tagen entwickelt sich aus der Larve der adulte Wurm; die Weibchen produzieren unreife Eier, die über den Darm ausgeschieden werden.

Bei trächtigen Hunden wird auch der Fötus befallen, die Larven wandern hierbei chemotaktisch durch verschiedene Hormone angezogen über die Plazenta ein.

Therapie

Behandelt wird ein Spulwurmbefall mit Flubendazol, Fenbendazol oder Avermectinen. Vor allem bei Welpen empfehlen sich Entwurmungen im zweiwöchigen Abstand bis zu einem Alter von 12 Wochen.

Literatur

  • H. Mehlhorn und G. Piekarski: Grundriss der Parasitenkunde. Heidelberg, 6. Aufl. 2002.

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