Offene Arbeit (Kindergarten)

pädagogisches Konzept in Kindertagesstätten
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Der Begriff "offene Arbeit" umschreibt ein pädagogisches Konzept, das sich seit Ende der 70iger Jahre des letzten Jahrhunderts in deutschen Kindertagesstätten wachsender Beliebtheit erfreut. Angeregt durch Ideen großer ReformpädagogInnen (Jean Jacques Rousseau, Montessori, Jean Piaget, A.Neill) waren es vor allem ElementarpädagogInnen die sich dafür entschieden haben den bei den Kindern beobachteten Entwicklungsbedürfnissen Rechnung zu tragen. So haben sie vielerorts die üblichen sogenannten Stammgruppen aufgelöst und den Kindern die Möglichkeit eingeräumt sich in freigewählten Spielgruppen mit selbstgewählten Aktivitäten zu befassen. Die ErzieherInnen konnten beobachten, daß hierauf die Spielfreude, das Engagement und die Begeisterung der Kinder merklich gestiegen ist, daß sich Konzentration und Aufmerksamkeit erhöhten und das Aggressionen und Langeweile deutlich zurückgingen. Es zeigte sich, daß gut durchdachte Funktionsräume (z.B. Bau- und Bewegungsräume, Künstlerwerkstätten) die Wahrnehmung und Ausübung der kindlichen Interessen und Bedürfnisse steigerte und sich alle Beteiligten im Alltag wohler fühlten. Dem Konzept der "offenen Arbeit" liegt ein Partizipationsverständnis zugrunde, das alle Betroffene zu aktiven Gestaltern und Akteuren ihrer Umwelten macht. Ihm liegt die Überzeugung inne, daß Erwachsene auf die Entwicklungspotentiale von Kindern vertrauen können und das Kinder in selbstiniitierten, -gesteuerten und -geregelten Situationen optimale Lernvoraussetzungen für ihre persönliche Entwicklungschancen finden können. Erwachsene finden sich in der Rolle als Begleiter, Lernpartner, Zuhörer, Unterstützer, Berater und Coach wieder. Hans-Joachim Rohnke, Frankfurt am Main