Kleine Inselentwicklungsländer

Länderkategorie der Vereinten Nationen
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Small Island Developing States (SIDS, Kleine Inselentwicklungsländer) sind nach einer Definition der Vereinten Nationen eine Gruppe von 51 kleinen Inselstaaten und flachen Küstenanrainerstaaten in Afrika, der Karibik und Ozeanien, die eine vergleichbare sozialökonomische Situation teilen und denselben Gefahren ausgesetzt sind. [1]Sie haben eine Gesamtbevölkerung von ca. 43 Mio. Menschen. Einige dieser Staaten formten sich 1990 zur Alliance of Small Island States (AOSIS).

Erläuterungen

Diese Staaten sind ökologisch sehr empfindlich, und werden beispielsweise durch Umweltkatastrophen in ihrer Entwicklung immer wieder zurückgeworfen. Darüber hinaus sind Inselstaaten besonders von der globalen Erwärmung betroffen. Experten zufolge wird die Temperatur in den nächsten 100 Jahren um durchschnittlich 3° C ansteigen, was ein Ansteigen des Meeresspiegels um 65 cm bedeuten würde. Bei einem solchen Pegel würden Staaten wie die Malediven, Kiribati, Tuvalu, Mikronesien und Tonga nicht mehr existieren. Eine weitere Folge der Klimaveränderungen wäre ein Anwachsen der Intensität von Stürmen wie Monsunen oder tropischen Wirbelstürmen, was im schlimmsten Fall ganze Ernten und Existenzen auslöschen würde. Dabei fällt es diesen Ministaaten schon von vornherein schwer, mit ihrer bescheidenen Fläche und Einwohnerzahl eine wirtschaftliche Industrie aufzubauen, was die meisten wiederum zu Entwicklungsländern macht. Nur wenige Länder wie zum Beispiel Mauritius schaffen es über wirtschaftliche Spezialisierung eine annähernd intakte Ökonomie zu schaffen, doch schon in diesem Fall geht es mittlerweile wieder bergab.

Gemeinsam mit den Entwicklungsländern ohne Zugang zum Meer (LLDC) und den besonders armen Ländern der Welt (LDC) werden die SIDSs seit 2001 von einem Hohen Vertreter des OHRLLS ("Office of the High Representative for Least Developed Countries, Landlocked Developing Countries and Small Island Developing States") repräsentiert. Aufgrund einer Resolution der UN-Vollversammlung wurde dieses Büro am Sitz der Weltorganisation in New York eingerichtet, um bei den verschiedenen Aktionsprogrammen für diese Ländergruppen koordinierend zu helfen.

Aktuelle SIDSs

Afrika Ozeanien Karibik
Guinea-Bissau  Guinea-Bissau* Guam  Guam Bahamas  Bahamas
Kap Verde  Kap Verde* Kiribati  Kiribati* Barbados  Barbados
Komoren  Komoren* Marshallinseln  Marshallinseln Vorlage:ISB
Mauritius  Mauritius Mikronesien Foderierte Staaten  Föderierte Staaten von Mikronesien Dominica  Dominica
Sao Tome und Principe  São Tomé und Príncipe* Nauru  Nauru Dominikanische Republik  Dominikanische Republik
Seychellen  Seychellen Neukaledonien  Neukaledonien Grenada  Grenada
Asien Niue  Niue Haiti  Haiti*
Malediven  Malediven* Marianen Nordliche  Nördliche Marianen Jamaika  Jamaika
Osttimor  Osttimor* Palau  Palau Jungferninseln Amerikanische  Amerikanische Jungferninseln
Singapur  Singapur Papua-Neuguinea  Papua-Neuguinea Kuba  Kuba
Zentral-/Südamerika Salomonen  Salomonen* Montserrat  Montserrat
Belize  Belize Samoa  Samoa* Niederlandische Antillen  Niederländische Antillen
Guyana  Guyana Tonga  Tonga Puerto Rico  Puerto Rico
Suriname  Suriname Tuvalu  Tuvalu* Saint Kitts Nevis  St. Kitts und Nevis
Ozeanien Vanuatu  Vanuatu* Saint Lucia  St. Lucia
Samoa Amerikanisch  Amerikanisch-Samoa Karibik Saint Vincent Grenadinen  St. Vincent und die Grenadinen
Cookinseln  Cookinseln Anguilla  Anguilla Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago
Fidschi  Fidschi Antigua und Barbuda  Antigua und Barbuda * gleichzeitig in der Gruppe der LDC
Franzosisch-Polynesien  Französisch-Polynesien Aruba  Aruba
  1. UN Department of Economic and Social Affairs: Who are the SIDS (engl.)