Die Sana Kliniken AG ist eine private Betreibergesellschaft von Akut-, Fach- und Rehabilitationskliniken, Alten- und Pflegeheimen sowie Anbieter zahlreicher Dienstleistungen im Gesundheitswesen. Das Unternehmen hat 2007 einen Gewinn von 32 Mio. Euro bei einem Umsatz von 946 Mio. Euro erwirtschaftet. Firmensitz ist München.
Sana Kliniken AG | |
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Rechtsform | AG |
Gründung | 11. März 1976 |
Sitz | München |
Leitung | Geschäftsführer:
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Mitarbeiterzahl | 16.300 (2007) |
Website | www.sana.de |
Unternehmen
Die Sana Kliniken AG hat 8 Tochtergesellschaften und betreibt bundesweit außer den über 37 im Besitz befindlichen bzw. über Kapitalbeteiligungen geführten Kliniken rund 19 Häuser im Managementauftrag als Betreiberin. Gegen eine fixe Gebühr und eine prozentuale Erfolgsbeteiligung an der Ergebnis-Verbesserung werden dabei Managementverträge jeweils über begrenzte Zeiträume mit dem Eigentümer und i. d. R. bisherigem Betreiber (Kommunen, Länder und kirchliche Institutionen) abgeschlossen.
Als Kerngeschäft wird der Betrieb von Akutkrankenhäusern in Deutschland angesehen, in dem die Führungsrolle am Markt angestrebt wird. Inzwischen zeigt sich ein weiterer Schwerpunkt in der Kardiologie.
Ein weiteres Geschäftsfeld sind etwa seit 1995 Alten- und Pflegeheime (2005 - 9 Heime). Ein ergänzendes Geschäftsfeld ist die Sana-Einkaufsorganisation für über 130 Einrichtungen.
Das Unternehmen ist derzeit an 93 Standorten vertreten. Die regionalen Schwerpunkte liegen bisher in den Großräumen Berlin, Dresden, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München und Stuttgart. Als weitere wichtige Standorte werden genannt: Fehmarn, Lübeck, Eutin, Oldenburg, Sommerfeld, Templin, Gransee, Cottbus, Hof, Bremervörde, Zeven, Remscheid, Hürth, Nürnberg, Bad Kreuznach, Ulm, Albstadt, Dietenbronn, Bad Wildbad.
Nach dem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden € gehört die Sana-Gruppe 2005 zu den 50 größten Dienstleistungs-Unternehmen in Deutschland. Die Sana-Gruppe beschäftigt in Deutschland rund 24.000 Mitarbeiter. Ihre Bettenkapazität beträgt bundesweit 15.000 Betten.
Im Jahr 2007 hat das Unternehmen mit 16.300 Mitarbeitern 662.000 Patienten versorgt und Erlöse von 792 Millionen Euro erwirtschaftet, das waren vier Prozent mehr als im Vorjahr.[1]
Die zentrale Geschäftsführung bilden Dr. Reinhard Schwarz (Vorstandsvorsitzender), Dr. Michael Philippi, Jan Stanslowski und Thomas Lemke.
Geschichte
Die Sana Gruppe wurde 1972 vom „Verein zur Planung und Förderung privater Krankenhäuser e.V.“ (Köln) durch 18 private Krankenversicherungsunternehmen gegründet. Wenig später wurde der Unternehmensname, auf Forderung des Registriergerichts, um den Zusatz „Sana“ (lat. sanare „heilen, gesund machen“) ergänzt.
Inzwischen ist die Zahl der Eigentümer aus diesem Bereich auf 33 deutschen Krankenversicherungen angestiegen. Darunter sind Allianz, Barmenia, CENTRAL, Debeka, DEVK, R+V, Victoria. Zusammen mit Siemens und anderen ist die Sanagruppe an der Pro Consilio AG beteiligt. Diese ist als Pionier im Bereich Disease Management tätig (vom Ärztenetz Hamburg-Ost gegründet).
Mit diesem Klinikkonzern sollte damals besonders der Wahlleistungs- und Komfortsektor im stationären Gesundheitswesen gestärkt werden.
Erwarb das Unternehmen zuerst nur Allgemeinkrankenhäuser aus nicht kommunaler Trägeraschaft, so wurde 1984 mit der ersten Übernahme eines Krankenkauses aus kommunaler Trägerschaft, dem städtischen Allgemeinkrankenhaus Hürth, die Medizinische Versorgung in Hürth übernommen. Die Modernisierung und medizinische Konsolidierung dieser Klinik leitete eine Trendwende ein. Immer mehr öffentliche Träger verkauften in Folge ihre Krankenhäuser, die ihre Kassen immer mehr belasteten, an private Träger.
Im Zuge des wachsenden Kostendrucks gerieten auch immer mehr kleinere und private Kliniken in wirtschaftliche Bedrängnis. So konnte Sana in den 1980er Jahren besonders durch die Übernahme dieser betroffenen Häuser weiter wachsen. Erstmals wurden auch Fachkliniken, wie etwa die Sana-Klinik München-Solln GmbH, übernommen und das Leistungsspektrum um die Rehabilitation erweitert.
In den 1990er Jahren wurden zunehmend Managementverträge mit finanziell angeschlagenen Kliniken geschlossen. Auch hier stammten die meisten Krankenhäuser aus öffentlicher oder frei-gemeinnütziger Trägerschaft.
Ebenfalls in den 1990er Jahren wurde mit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Kommunen und Landkreisen die Betriebsführung von Alten- und Pflegeheimen aufgenommen. Sana trägt heute so die wirtschaftliche Verantwortung für 17 Heime mit circa 1.600 Heimplätzen.
In Rostock wurde ab 1. November 2000 erstmals in Deutschland ein Universitätsklinikum von einem privaten Management geführt - auf der Basis eines Managementvertrages mit der Sana Kliniken-Gesellschaft.
2005 hatten die Sana Kliniken die Mehrheit am Paritätischen Unternehmensverbund in Berlin übernommen und damit nicht nur die bisher größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte getätigt sondern zugleich einen weiteren Ballungsraum „besetzt“. Ein neues Geschäftsfeld haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Sana Kliniken mit dem gemeinsamen Betrieb von Labor- und Praxisgemeinschaften anvisiert.
Für 2006 wurden weitere Übernahmen im Bereich der 2.200 Krankenhäuser, davon rund 1.800 kleinere Häuser im ländlichen Raum, angekündigt. Das erforderliche Eigenkapital sei dafür auch ohne Börsengang vorhanden. Dabei verfolgt die Gruppe das Prinzip der Regionalisierung mit relativ weitgehender Autonomie der Geschäftsführer in den Regionen.
Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am 3. Mai 2007 beschlossen, die 51-prozentige Mehrheit an den Städtischen Kliniken und angeschlossenen Altenheimen rückwirkend zum 1. Januar 2007 an die Sana Kliniken zu veräußern.[2][3] Ebenfalls 2007 erwarb die Sana-Gruppe 49 % der Anteile des Klinikums Duisburg (ehemals Städtische Kliniken Kalkweg).
Perspektiven der Privatisierung im Gesundheitswesen
Es ist zu erwarten, dass die fortschreitende Privatisierung im Deutschen Gesundheitssystem weiter anhalten wird. Die Mitbewerber von Sana Kliniken im mittlerweile hart umkämpften Privatisierungsprozess des Gesundheitswesens sind vor allem:
Quellen
Weblinks
- http://www.sana.de
- Sana: Geschäftsbericht 2007 (Download pdf-Datei, 2 MB)
- Details zu Sana im Branchenbuch von socialnet.de
- Gemeinsame Presseerklärung der Hansestadt Lübeck und der Sana Kliniken ... einigen sich einvernehmlich vom 27. Februar 2004
- WamS: Die Sana Kliniken expandieren vom 9. Oktober 2005
- BDI: KBV und Sana Kliniken begründen strategische Kooperation vom 9. Dezember 2005
- Sana-Klinikkonzern wird Aktiengesellschaft - kein Börsengang kma-online.de vom 19.4.2007