Das RealTime Streaming Protocol (RTSP) ist ein Netzwerkprotokoll zur Steuerung der kontinuierlichen Übertragung von audiovisuellen Daten (Streams) über IP-basierte Netzwerke. Mit ihm wird die Session zwischen Empfänger und Server gesteuert. Es basiert auf HTTP. Das Protokoll wurde von der IETF MMUSIC Group entwickelt und 1998 im RFC 2326 standardisiert.
Während in der Praxis meistens das RealTime Transport Protocol (RTP, RFC 1889, 1995) oder UDP zur Übertragung echtzeitsensitiver Daten dient (RTSP ist protokollunabhängig), besteht die Funktion von RTSP hauptsächlich in der Steuerung der Datenströme; über RTSP selbst werden keine Nutzdaten übertragen, daher wird RTSP gelegentlich auch als »Netzwerk-Fernbedienung« bezeichnet. Die Kontrolle der Übertragung erfolgt durch das RealTime Control Protocol.
RTSP ist für multimediale Datenströme etwa das, was HTTP für HTML-Dokumente ist; im Gegensatz zu HTTP kennt RTSP jedoch Zustände und ist bidirektional, das heißt sowohl Client als auch Server können Anfragen absetzen. Ansonsten werden in RTSP wie auch bei HTTP die Nachrichten in Request (zum Initialisieren einer Sitzung) und Response (zur Beantwortung der Anfrage durch eine Statusmeldung) aufgeteilt.
Die Elemente einer multimedialen Präsentation werden durch die Markup-Sprache Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL; SMIL 1.0 ab 1997, SMIL 2.0 ab 2001) definiert, aggregiert und zeitlich synchronisiert.
RTSP-fähige Streaming-Server sind unter anderem der Helix Universal Server sowie der Quick Time Streaming Server (seit 1999).
Siehe auch: RealTime Control Protocol, Streaming Media, RTSP-Streaming, Livestreaming
Weblinks
- RFC 2326 - Real Time Streaming Protocol (RTSP)
- http://www.rtsp.org/
- http://www.cs.columbia.edu/~hgs/rtsp/