Der Ford Escort ist ein in Europa von 1968 bis 2000 produziertes Modell der Kompaktklasse bzw. der unteren Mittelklasse von Ford. Nachfolger wurde ab 1998 der Ford Focus. Auf der Plattform des Escort wurde von 1983 bis 1993 das Stufenheckmodell Ford Orion hergestellt. Der Escort war gemessen an den Zulassungsstatistiken im europäischen Vergleich eines der meist verkauften Autos.
Daneben gab es von 1981 bis 2002 auch einen amerikanischen Escort, der anfangs zwar mit dem europäischen Modell verwandt war, später aber auf der Plattform des Mazda 323 basierte.
Modellpalette
Der Escort war das erste Auto, das die deutschen und die britischen Ford-Werke gemeinsam auf beide Märkte brachten. Hauptkonkurrenten des Escorts waren der VW Golf (ab 1974) und der Opel Kadett bzw. der Vauxhall Viva in Großbritannien.
Ford Escort ’68 (Mk I)
Ford | |
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Escort (1. Generation) | |
Produktionszeitraum: | Januar 1968–November 1974 |
Klasse: | Untere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine (2/4 Türen), Kombi (3 Türen) |
Motoren: | 1,1 l-OHV-R4, 29–35 kW 1,3 l-OHV-R4, 35–53 kW 2,0 l-OHC-R4, 74 kW |
Länge: | 3978–4070 mm |
Breite: | 1565–1572 mm |
Höhe: | 1391–1425 mm |
Radstand: | 2400 mm |
Leergewicht: | 825–900 kg
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Vorgängermodell | Ford Anglia |
Nachfolgemodell | Ford Escort ’75 |
Der von den britischen Ford-Werken entwickelte erste Escort mit seinem charakteristischen Kühlergrill (auch „Hundeknochen“ genannt) wurde ab dem 17. November 1967 im britischen Halewood produziert. Anfang Januar 1968 wurde der Escort in Marokko der Presse vorgestellt. Wenige Tage später fand die offizielle Präsentation anlässlich des Brüsseler Autosalons statt. Die Verkaufszahlen übertrafen die optimistischen Erwartungen des Herstellers bereits nach zwei Monaten um 30 %. Nach weniger als fünf Monaten seit der Vorstellung läuft am 4. Juni 1968 bereits der 100.000 Escort in Halewood vom Band.
Die Technik orientierte sich am Vorgängermodell Ford Anglia. Als Kombivariante „Turnier“ konnte sich der Mk I mit einer an den Nachfolger Mk II angelehnten Frontpartie bis 1980 im Verkaufsprogramm halten. Der als „Käfer-Killer“ konzipierte Escort blieb in Deutschland hinter den erwarteten Stückzahlen zurück, war aber insbesondere in Großbritannien sehr populär.
1973 kam in Westdeutschland der RS2000 als Topmodell hinzu. Erkennbar war der RS2000 an der auffälligen zweifarbigen Lackierung und den verbreiterten Radläufen vorn. Mit 100 PS war der leichte Escort mehr als ausreichend motorisiert, daraus resultierten viele Erfolge im Motorsport. Weit erfolgreicher im internationalen Autosport-Geschehen waren allerdings der britische Escort TwinCam und sein Nachfolger, der RS1600 mit Cosworth BDA-16V-Motor. Mit dieser Motorisierung konnte der RS1600 neben der Rallycross-Europameisterschaft 1973 im selben Jahr auch den Finnland-Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft und einige Läufe zur Deutschen Rennsport-Meisterschaft gewinnen.
Karosserie
Der Escort wurde von seinen Entwicklern als erwachsener Kleinwagen mit selbsttragender Ganzstahl-Karosserie konzipiert. Neben der Limousine (zwei- und viertürig) gibt es eine Kombiversion und einen Kastenwagen. Das Volumen des Kofferraumes beträgt 270 Liter. Der Kombi (bei Ford „Turnier“) hat eine Ladefläche von maximal 1,53 m³.
Fahrwerk
Das Fahrwerk des Escort ist denkbar einfach gehalten. Die Vorderräder verfügen über McPherson-Federbeine mit integrierten Stoßdämpfern und Querlenker. Die Längsführung der Vorderräder wurde bei der ersten englischen Escort-Baureihe von Schubstreben übernommen. Bei Fahrzeugen aus deutscher Produktion wurde die Längsführung der Vorderräder durch einen Querstabilisator gewährleistet. Diese Radführung wurde später auch für die englischen Modelle übernommen.
Die starre Hinterachse wurde anfangs ausschließlich an Halbelliptikfedern geführt und mit schräg stehenden Stoßdämpfern versehen. Im Laufe der Modellpflege erhielt die Hinterachse später zusätzliche Längslenker.
Bremsen
Bei Modelleinführung wurden die 1.100er-Modelle mit Trommelbremsen an allen vier Rädern ausgerüstet. Die 1.300er-Modelle hatten vorne Scheibenbremsen, Trommelbremsen an den Hinterrädern und einen Bremskraftverstärker.
Motoren
Die Escort-Motoren wurden aus den englischen Anglias und Cortinas übernommen. Es sind Vierzylinder-Viertakt-Motoren mit fünffach gelagerter Kurbelwelle. Die hängenden Ventile werden über Stößelstangen und Kipphebel betätigt. Alle Motoren haben die gleiche Bohrung von 80,98 mm. Verschieden große Hubräume werden durch den Einbau verschiedener Kurbelwellen erreicht.
Kraftübertragung
Alle Escort I sind serienmäßig mit einem sehr exakt schaltbaren, vollsynchronisiertem Vierganggetriebe ausgerüstet. Gegen Aufpreis (Anfangs 799,20 DM) ist ein Dreigang-Automatikgetriebe erhältlich.
Die Kraftübertragung vom Getriebe zur Hinterachse erfolgt bei den 1.100er-Modellen durch eine einteilige Kardanwelle. Bei den 1.300ern und später beim 2.000er ist sie zweiteilig.
Ford Escort ’75 (Mk II, „Brenda“)
Ford | |
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Escort (2. Generation) | |
Produktionszeitraum: | November 1974–September 1980 |
Klasse: | Untere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine (2/4 Türen), Kombi (3 Türen) |
Motoren: | 1,1 l-OHV-R4, 32 kW 1,3 l-OHV-R4, 40–52 kW 1,6 l-OHV-R4, 62 kW 2,0 l-OHC-R4, 81 kW |
Länge: | 3978–4140 mm |
Breite: | 1564–1596 mm |
Höhe: | 1398–1414 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 880–975 kg
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Vorgängermodell | Ford Escort ’68 |
Nachfolgemodell | Ford Escort ’81 |
Die zweite Escort-Generation blieb im Wesentlichen dem Vorgänger treu: Er besaß weiterhin ein Stufenheck und Heckantrieb, wie der Vorgänger. Die Technik entsprach weitgehend dem Vorläufer. So hatte das Fahrzeug weiterhin eine blattgefederte, angetriebene Hinterachse, die aber zu Zeiten seiner Einführung (1975) insbesondere bei preiswerten japanischen Herstellern noch üblich war. Speziell der Heckantrieb war seinerzeit noch bei vielen Fahrzeugen üblich. So hatte auch beispielsweise der Hauptkonkurrent Opel Kadett C angetriebene Hinterräder.
Die Kombivariante „Turnier“ entsprach dem Vorgänger, lediglich die Frontpartie wurde dem neuen Modell angepasst.
Der Escort erhielt am Ende seines Lebenszyklus von der deutschen Motorpresse nicht immer positive Kritiken, zumal die Grundkonzeption doch deutlich in die Jahre gekommen war. Bei dem Mk I handelte es sich um das bis auf die Karosserie weitgehend gleichgebliebenes Vorgängermodell. Trotzdem verkaufte sich das Fahrzeug beispielsweise in England gut.
Das in Deutschland erhältliche Topmodell war der RS2000 (in Großbritannien dagegen war es der RS1800 mit BDA-Motor), der schon aus dem Escort ’68 bekannte 2,0-Liter-OHC-Motor mit 100 PS erhielt noch einmal 10 PS mehr, die durch einen geänderten Auspuffkrümmer erreicht wurden.
Die neue Motorisierung war alles andere als müde und verlieh dem Escort beachtliche Fahrleistungen. Das markanteste Erkennungszeichen des RS2000 war die Kunststofffront aus PU mit integrierten Doppelscheinwerfern.
1976 legte Ford vom RS2000 Spezial 400 Einheiten als Gruppe-4-Homologationsversion für den Rallye-/Rennsport auf. Diese Modellvariante war mit Kotflügelverbreiterungen aus GFK und tief geschüsselten 7,5Jx13-Felgen im typischen RS-Kreuz-Design mit 235/60x13-Reifen versehen. Weitere besondere Merkmale waren eine in der Breite verkürzte mittlere „Köln“-Achse mit 75-%-Sperrdifferenzial, die bereits im Capri Verwendung gefunden hat, ein dreifach gelagerter Stabilisator an der Vorderachse und Bilstein-Gasdruckfahrwerk. Hervorzuheben ist außerdem der 60 Liter fassende Kunststofftank, um den relativ hohen Spritverbrauch während einer Rallye kompensieren zu können.
Der 2,0-Liter-OHC-Motor erhielt eine weitere Leistungskur auf 132 PS mit schärferer Nockenwelle, größeren Ventilen, zwei 44er-Weber-IDF-Doppelvergasern sowie einem noch größeren Auspuffkrümmer mit Hosenrohr.
Ford Escort ’81 (Mk III) & ’86 (Mk4, „Erika-86“, Facelift)
Der Mk III (Markteinführung September 1980) ist der erste Escort mit Schrägheck, Quermotor mit Frontantrieb und hinterer Einzelradaufhängung an Trapezquerlenkern und Dämpferbeinen. Im Jahre 1983 folgt der Kombi Turnier/Traveller. Außerdem gab es eine offene Version (Cabriolet). Mit Stufenheck wurde er ab 1983 als Ford Orion verkauft und war ursprünglich als eigene Modellreihe ähnlich dem VW Golf/Jetta-Gespann positioniert. 1986 bekommt der Escort ’81 ein großes Facelift, was als Escort Mk4 bekannt wird.
Viele Anbauteile wurden verändert, die passive Sicherheit erhöht und das Fahrwerk sowie die Motoren verbessert, wobei einige Motorisierungen mit einem G-Kat erhältlich waren. Der Innenraum wurde überarbeitet und dem „Sierra“ und „Scorpio“ angeglichen. Die Palette der für den Escort erhältlichen Motoren reichte von einem 1,1-Liter- mit 50 PS bis zu einem 1.6er-Turbomotor mit 132 PS.
In Brasilien liefen die auf dem Orion basierenden zweitürigen Ford Verona und VW Apollo vom Band. Des Weiteren ist ein „Escort Express“ genannter Stadtlieferwagen im Angebot.
In Südafrika gab es einen Pickup namens „Bantam“ auf Escort-Basis. Dieses Auto wurde dort von MMI (Mazda und Mitsubishi Montagewerk und Vertrieb) verkauft – zuerst als „MMI Rustler“, später als „Mazda Rustler“. Eine zweite Bantam/Rustler-Generation basierte dann auf dem „Mazda 323“, nachdem SAMCOR den Escort nach wenigen Jahren zugunsten des 323 einstellte.
Motorisierungen
Benziner:
- 1,1 l, Ventilsteuerung: OHV-Motor mit untenliegender Nockenwelle 37 kW (50 PS), Bauform/
- 1,1 l, 40 kW (54 PS), OHV
- 1,3 l, 44 kW (60 PS), OHV
- 1,3 l, 46 kW (63 PS), OHV
- 1,3 l, 51 kW (69 PS), OHV
- 1,4 l, 54 kW (73 PS), CVH
- 1,4 l, 55 kW (75 PS), CVH
- 1,6 l, 58 kW (79 PS), CVH
- 1,6 l, 65 kW (88 PS), CVH
- 1,6 l, 66 kW (90 PS), CVH
- 1,6 l, 75 kW (102 PS), CVH
- 1,6 l, 77 kW (105 PS), CVH
- 1,6 l, 79 kW (108 PS), CVH
- 1,6 l, 97 kW (132 PS), CVH
- 1,8 l, 85 kW (115 PS), VW-OHC Brasilien
Diesel:
- 1,6 l, D – 40 kW (54 PS), Bauform/ Ventilsteuerung: obenliegende Nockenwelle mit Tassenstößeln
- 1,8 l, D – 44 kW (60 PS), OHC
Ford Escort ’90 (Mk5)
Im Spätherbst 1990 kam das neue Escort-’90-Modell heraus. Dieses wuchs gegenüber dem Vorgänger beträchtlich. Das Design entsprach dem damaligen Zeitgeist (Ende der 1980er/ Anfang der 1990er Jahre), besonders windschlüpfrige Fahrzeuge zu bauen. Beispiele dieser Stilrichtung sind auch der im selben Jahr präsentierte Opel Calibra oder der ab 1991 verkaufte Opel Astra F. Die Motoren entsprachen anfangs dem Vorgängermodell. Ebenso war das Fahrwerk zu wenig komfortabel abgestimmt, sodass die Presse anfangs ein paar Defizite feststellen musste. Im Laufe seiner Bauzeit (1990 bis 2000) erhielt der Escort Mk5 drei größere Facelifts (siehe Mk6). Eineinhalb Jahre nach der Präsentation kamen die neuen konkurrenzfähigen Vier-Ventil-Zetec-Motoren. 1993 war der Escort eines der ersten Fahrzeuge mit Frontairbags in der Kompaktklasse und konnte von nun an auch recht gute Crashtestergebnisse erzielen. Vom Escort gab es eine Cabrio-Variante, die wie das Vorgängermodell bei Karmann in Rheine hergestellt wurde. Das Escort-Cabrio war 1995 eines der ersten, welches mit Dieselmotor zu haben war.
Auf der Plattform dieses Escort entstand in Brasilien der VW Pointer.
Sondermodelle sind der XR3i mit 1,8 Liter Hubraum und 130 PS sowie der RS2000 mit 2,0 Liter und 150 PS, welche mit einer markanten Frontschürze und einem Heckspoiler versehen waren. Typisch für den RS2000 ist auch die Buckelmotorhaube. Beide Fahrzeuge sind mit einer Recaro-Innenausstattung ausgerüstet gewesen und hatten serienmäßig vier Scheibenbremsen verbaut. Den XR3i gab es wie den Escort 1.8 CL auch mit 105 PS.
Das Topmodell des Escort Mk5 ist der „Ford Escort RS Cosworth“ mit 220 PS, welcher als Rallyefahrzeug konzipiert wurde. Das Fahrzeug wurde bei der Firma Karmann in Rheine hergestellt. Markant für dieses Fahrzeug ist der sehr große Heckspoiler, der aerodynamisch von hohem Stellenwert ist. Das Fahrzeug war zuerst mit einem Garrett-T35-Lader ausgestattet, beim letzten Modell für den ’95er Mk7 wurde ein kleinerer Lader von Garrett verbaut: das T25, welches dem Turboloch vorbeugen soll. Der Escort RS Cosworth nahm erfolgreich an mehreren Rallye-Wettbewerben teil.
Ford Escort ’93 (Mk6, Facelift)
Bei diesem überarbeiteten Escort-Modell ab September 1992 handelt es sich um eine Facelift-Version des Escort ’91. Neben einigen Änderungen an der Technik, wie zum Beispiel Verstärkungen an der Spritzwand und andere sicherheitsrelevante Änderungen, wurde sowohl die Front als auch das Heck (beim Fließheck) verändert. Außerdem waren ab 1993 die neuen 1,6-Liter- und 1,8-Liter-Zetec-Motoren im Escort erhältlich. Der etwas „lahme“ 1,4-Liter-Motor wurde überarbeitet, bis er 1995 durch ein komplett neues Aggregat ersetzt wurde. Der Kombi und der Express behielten die Heckform.
Ab 1994 – in Großbritannien wird dieses Modell als Mk5b, im deutschsprachigen Raum aber als Mk6 bezeichnet – wurde beim Escort die Karosserie verstärkt.
Motorisierungen
Benziner:
- 1,3 l, Ventilsteuerung: OHV-Motor mit untenliegender Nockenwelle, GG-Zylinderkopf und kurzer Einfachrollenkette 8V – 44 kW (60 PS), Bauform/
- 1,4 l, 8V – 55 kW (75 PS), CVH-Motor mit obenliegender Nockenwelle, hydr. Kipphebeln und Zahnriemenantrieb
- 1,6 l, 8V – 77 kW (106 PS), siehe 75-PS-Motor
- 1,6 l, 16V – 65 kW (88 PS), DOHC-Motor mit obenliegenden Nockenwellen, hydr. Tassenstößeln und Zahnriemenantrieb
- 1,6 l, 16V – 66 kW (90 PS), siehe 88-PS-Motor
- 1,8 l, 16V – 77 kW (105 PS), siehe 88-PS-Motor
- 1,8 l, 16V – 95 kW (130 PS), siehe 88-PS-Motor
- 2,0 l, 16V – 110 kW (150 PS) – RS2000, DOHC-Motor mit obenliegenden Nockenwellen, hydr. Tassenstößeln und Kettenantrieb
- 2,0 l, 16V – 162 kW (220 PS) – RS Cosworth, Cosworth-DOHC-Motor mit obenliegenden Nockenwellen, Garrett-T3-Turbolader
Diesel:
- 1,8 l, D – 44 KW (60 PS), Bauform/ Ventilsteuerung: obenliegende Nockenwelle mit Tassenstößeln, GG-Zylinderkopf und zwei Zahnriemen
- 1,8 l, TD – 51 kW (70 PS), siehe 60-PS-Motor, jedoch mit Turboaufladung
- 1,8 l, TD – 66 kW (90 PS), siehe 60-PS-Motor, jedoch mit Turboaufladung
Ford Escort ’95 (Mk7, Facelift)
Der Escort VII (oder Mk7; aber britische Ausführung: Mk6) ist ein deutlich überarbeitetes Nachfolgemodell, das dem Escort ’91 (Facelift) ähnlich ist. Von 1995 bis ins Jahr 1998 wurde der Escort ’95 als letztes Escort-Modell gebaut. Die gesamte äußere Erscheinung des Autos wurde deutlich rundlicher gestaltet. Der Escort bekam abermals eine neue Front und einen komplett neuen, auch rundlicher gestalteten Innenraum. Bei eingefleischten Escort-Fans ist dieses Modell wegen seiner insgesamt runden Erscheinungsform jedoch bis heute unbeliebt.
Von diesem Modell gab es in Deutschland eine Sonderedition, die unter dem Namen „F1 Edition“ verkauft wurde. Es handelte sich dabei um eine Version mit 2.0-16V-Motor und 150 PS. Da diese Edition auf 500 Exemplare limitiert war, gilt sie heute als Sammlerstück. In Österreich und in der Schweiz wurde ebenfalls eine 2,0-Liter-Version unter dem Namen „Sauber Edition“ angeboten.
Die Produktion der RS2000-Modelle wurde im Juni 1996 mit der F1-Edition eingestellt. Ein neuer Ghia-X-Modelltyp, der serienmäßig eine Klimaanlage und einen 6-fach-CD-Wechsler vorzuweisen hat, wurde zur selben Zeit eingeführt.
Escort Classic
Obwohl der Ford Focus den Escort 1998 ablöste, wurde der Escort als „Escort Classic“ von 1998 bis 2000 weiter gebaut und auch gut verkauft. Es gab einen Fließheck als fünftüriges Modell und den Turnier (Kombi). Es wurden ein Benzinmotor (1,6 l, 16V – 66 kW (90 PS)) und ein Dieselmotor (1,8 l, TD – 66 kW (90 PS)) angeboten. Trotz des neu angebotenen Ford Focus mit guten Bewertungen in der Fachpresse konnte sich der Escort Classic weiterhin gut verkaufen.
Motorisierungen
Benziner:
- 1,2 l, 8V – 44 kW (60 PS)
- 1,4 l, 8V – 55 kW (75 PS)
- 1,6 l, 16V – 66 kW (90 PS)
- 1,8 l, 16V – 77 kW (105 PS)
- 1,8 l, 16V – 85 kW (115 PS)
- 1,8 l, 16V – 96 kW (130 PS)
- 2,0 l, 16V – 110 kW (150 PS) – RS2000
Diesel:
- 1,8 l, D – 44 KW (60 PS)
- 1,8 l, TD – 51 kW (70 PS)
- 1,8 l, TD – 66 kW (90 PS)
Ford Escort STH (Orion)
Der Ford Orion wurde bereits 1994 zum Escort umbenannt und als viertüriges Stufenheckmodell (STH) bis 1998 gebaut. Bis auf das Stufenheck (untere Mittelklasse) ist dieser identisch mit dem mit Fließheck ausgestatteten Escort ’95 (Kompaktklasse). Somit gab es dann den Ford Escort wahlweise in zwei Karosseriebauformen.
Mk, Facelift und Modellbezeichnung
Die unter Ford-Fabrikaten übliche Abkürzung Mk (oder MK) steht für Mark, zu deutsch Modell (Modellgeneration). Ein Escort Mk3 – korrekt Mk III – bedeutet, dass es die „3. Generation“ ist. Die Motorisierung, Ausstattung und Karrosserieform bleiben hierbei unberücksichtigt.
In Deutschland werden umfangreichere Facelifts (Modellüberarbeitungen) als neue Modellgeneration gesehen, in Großbritannien hingegen zählen Facelifts meist nur als geringfügige optische Veränderungen, weswegen die Modelle einzelner Baureihen dortzulande für gewöhnlich über die Bau- bzw. Modelljahre identifiziert werden. Ein Escort Mk6 ’95 britischer Ausführung entspricht somit in seinem deutschen Pendant dem Mk7 – oft wird die „Mark“-Bezeichnung auch weggelassen und das entsprechende Modell nur durch römische Ziffern festgelegt: Escort VII.
Auch wenn es nicht die offiziellen Bezeichnungen sind, so sind sie doch die allgemein gebräuchlichen. Zur einwandfreien Unterscheidung zieht man zusätzlich zu dem Modelljahr den Typ (Typencode) heran: Bei einem Escort VII (Bj. 1995) ist dies z. B. GAL.
Kurzüberblick
Weblinks
- Ford Deutschland
- Linkkatalog zum Thema Ford Escort bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Ford Classic: Section IIe de France … – Prospekte, Berichte und Fotos (franz.)
- Information zum Sondermodell F1-Edition
Literatur
- Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1975. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1976.
- Werner Oswald: Deutsche Autos, Bd. 1, S. 401.
- J. Kuhny: Escort-Buch, ISBN 3-923448-58-9.