Albern

Stadtteil Wiens
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Albern
Wappen Karte
Wappen von Albern

Albern war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Bezirksteil des 11. Wiener Gemeindebezirks Simmering sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Lage

Albern liegt am südwestlichen Donauufer im Osten Simmerings. Im Süden des Bezirksteils verläuft die Stadtgrenze Wiens zu Mannswörth und Schwechat. Im Westen des ehemaligen Ortes finden sich die beiden anderen Bezirksteile Simmerings, das gleichnamige Simmering und Kaiserebersdorf. Albern besitzt mit dem Frachtenbahnhof Albern-Hafen einen Anschluss an die Donauländebahn.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1162 als Albrah in einer Schenkungsurkunde Kaiser Friedrich I.. Die Urkunde befindet sich heute im niederösterreichischen Landesmuseum. Der Name leitet sich von Albe-Pappel, Silber-Pappel, ab, die in dieser Gegend wuchsen. Bis zum Mittelalter gehörten der Herrschaft die vier Orte Mirnitz, Porca, Cygeyswierth und Albrah an. Die Einwohner der kleinen Orte lebten vor allem vom Fischfang. Auf Grunde dessen wurden zwei gekreuzte Fische auf blauem Grund als Motiv für die Gestaltung des für Albern bestimmten Teil des Simmeringer Wappens verwendet. In der von Hochwasser geplagten Gegend blieb allerdings nur das heutige Albern bestehen. Der Ort wurde in den Jahren 1501, 1618 und 1775 komplett zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Erst die Wiener Donauregulierung in den 1870er Jahren verbesserte die Situation erheblich. Die Einwohnerzahl stieg von 166 vor der Regulierung auf 524 im Jahre 1900.

 
Friedhof der Namenlosen

Von der Industrialisierung blieb der Ort zunächst eher unberührt. Während des 18. Jahrhunderts gab es allerdings zeitweise eine Textilfabrik bei Albern. Erst nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich erfuhr der Ort einen großen Ausbau. Mit dem Gesetz vom 1. Oktober 1938 wurde Wien zu Groß-Wien vergrößert. Albern wurde als Teil des neuen 23. Wiener Gemeindebezirk Schwechat ein Teil von Wien. In den Jahren 1939 bis 1942 wurde von Zwangsarbeitern ein riesiger Getreidehafen errichtet, über den Getreide aus Ost- und Südosteuropa nach Deutschland transportiert werden sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Albern zunächst Teil des 2. Bezirks, da auf diese Weise die Raffinerien in der sowjetischen Besatzungszone verblieben. Erst nach Abschluss des Staatsvertrages kam es zu Simmering, das bis dahin von den Engländern verwaltet wurde.

Albern ist, abgesehen vom Alberner Hafen, vor allem für den Friedhof der Namenlosen bekannt. Hier wurden seit 1900 insgesamt 104 Donauleichen bestattet. Der Friedhof ist als Denkmal anerkannt und wird deshalb von der Kulturabteilung der Stadt Wien betreut.


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