Die Silbe (v. lat.: syllaba, griech.: συλλαβή zu einer Einheit zusammengefasste Laute) ist ein grammatischer beziehungsweise linguistischer Begriff, der eine Einheit aus mehreren aufeinanderfolgenden Lauten (Phonemen) bezeichnet, die sich in einem Zug aussprechen lassen (Sprecheinheit). Sie stellt die kleinste Lautgruppe im natürlichen Sprechfluss dar. Sie ist eine phonetische und keine Sinneinheit. Das bedeutet, dass die Einteilung in Silben oft nicht mit der Einteilung in bedeutungstragende Einheiten (Morpheme) übereinstimmt.
Jedes phonologische Wort lässt sich in Silben unterteilen - diese Unterteilung dient als Basis für ihre Trennung am Zeilenende (Silbentrennung) und wird durch einen Trennstrich gekennzeichnet (beispielsweise Faul-heit, Weis-heit, Sil-be, lus-tig, Lü-cke, wa-rum, Chi-rurg). In der Lyrik und jeder anderen Versdichtung konstituiert der Wechsel aus betonten und unbetonten Silben das Metrum. In diesem Zusammenhang wird eine vom Metrum geforderte betonte Silbe als Hebung, eine unbetonte als Senkung bezeichnet.
Zwar hat jede Sprache eigene Regeln für den Aufbau ihrer Silben, aber einige davon gelten universell: Eine Silbe muss immer genau einen Silbengipfel enthalten. Das ist meistens ein Vokal oder Doppelvokal (Diphthong). Zusätzlich kann sie einen oder mehrere Konsonanten aufweisen. Manche Sprachen (z.B. Deutsch) erlauben in unbetonten Silben auch sonore Konsonanten wie Nasale oder Liquiden als Silbengipfel.
Die Sprache mit den wenigsten möglichen Silben der Welt (162) ist die Hawaiianische Sprache.