Ägypten

Staat in Nordafrika und Südwestasien
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Ägypten (arab.: مصر Mişr) liegt im Nordosten Afrikas, die zu Ägypten gehörende Halbinsel Sinai wird im allgemeinen zu Asien gezählt. Das Land grenzt an das Mittelmeer, das Rote Meer (Golf von Akaba), den Gaza-Streifen, Israel, Libyen und den Sudan. Die Landfläche Ägyptens besteht im wesentlichen aus der Stromoase des Nils sowie der Libyschen Wüste im Westen und Süden und der östlichen arabischen Wüste.

جمهوريّة مصرالعربيّة
Dschumhūriyyat Mişr al-‘Arabiyya
Arabische Republik Ägypten
Flagge Ägyptens: Drei horizontale Streifen: rot, weiß, schwarz; in der Mitte des weißen Streifens ein goldener Falke
Flagge Ägyptens: Drei horizontale Streifen: rot, weiß, schwarz; in der Mitte des weißen Streifens ein goldener Falke
Wappen Ägyptens
(Details) (Details)
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Kairo
Staatsform Präsidialrepublik
Staatspräsident Muhammad Husni Mubarak
Regierungschef Ahmad Nazif
Fläche 1.001.450 mio. km²
Einwohnerzahl 76.117.421 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte Niltal und -delta: 1120 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 26.07.1952 von Großbritannien
Währung Ägyptisches Pfund = 100 Piaster
Zeitzone UTC +2
Kfz-Kennzeichen ET
Internet-TLD .eg
Vorwahl +20
Karte Afrikas, Ägypten hervorgehoben
Landkarte Ägyptens

Die Bevölkerung siedelt primär im Niltal, im Nildelta, am Suezkanal und am touristisch bedeutsamen Roten Meer. In den westlichen Oasen Fajum, Dachla, Farafra, Siwa und Charga leben nur wenige Menschen.

Die größten Städte sind

Geographie

Ägypten liegt in Nordafrika und grenzt an Israel, Libyen und den Sudan.

Die Küsten liegen im Norden zum Mittelmeer, im Osten zum Roten Meer, beide sind durch den Suezkanal miteinander verbunden. An der Küste herrscht mediterranes Klima, das Landesinnere ist heiß und trocken mit ausgeprägtem Wüstenklima.

Der landschaftliche Charakter Ägyptens ist geprägt vom Gegensatz der Wüstengebiete und dem dicht besiedelten, bewässerten Kulturland entlang des Nils. Diese Landfläche macht etwa 5% des Territoriums aus.

Klima

Das Nil-Delta und die Mittelmeerküste gehören zur mediterranen Wetterzone, dort gehen im Winter die Temperaturen herunter und es kommt zu Regenfällen. Der Rest des Landes unterliegt dem Wüstenklima: Heiß und trocken im Sommer, mild im Winter, kaum Regen.

Bevölkerung

Ethnien

Die Mehrheit der ägyptischen Bevölkerung sind Araber. Darüber hinaus sind im Süden Ägyptens Nubier ansässig. In der libyschen Wüste leben Berberstämme (v.a. in der Oase Siwa), in der arabischen Wüste und im Sinai nomadische Semiten.

Neben der sunnitischen Mehrheit findet man in Kairo und Alexandria, jedoch auch in Mittel- und Oberägypten, christliche Minderheiten (v.a. Kopten). Es gibt dort unter anderem auch Schiiten.

Sprachen

Die Sprache des alten Ägyptens, die ägyptische Sprache, wird heute kaum noch gesprochen.

Heute spricht man Ägyptisch-Arabisch, einen neuarabischen Dialekt. Schriftsprache ist seit der arabischen Eroberung im 7. Jh. das Hocharabische, nur in der koptischen Kirche wird als Liturgiesprache noch das Koptische verwendet, das in eigener Schrift, die der griechischen verwandt ist, geschrieben wird.

In der Oase Siwa (auch Siwah) spricht man noch eine Berbersprache, das so genannte Siwi.

Im Süden und in der Oase Charga sprechen viele Menschen Nubisch.

Als Fremdsprache ist Englisch verbreitet.

Geschichte

 
Sphinx vor der Chephren-Pyramide

Die Anfänge der ägyptischen Zivilisation liegen ca. 7.000 Jahre in der Vergangenheit. Die ägyptische Geschichte wird in viele Epochen gegliedert:

Speziell die Einteilung der geschichtlichen Perioden der vorchristlichen Zeit geht auf Manetho zurück, der die Herrscherlisten des alten Ägyptens bis zum letzten ägyptischen Pharao in 30 Dynastien eingeteilt hat.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Geschichte des Alten Ägypten

Aus der altägyptischen Kultur sind bis heute eine Reihe von Bauwerken erhalten. Die wohl bekanntesten sind die Pyramiden von Gizeh, die auch zu den 7 antiken Weltwundern zählen. Die alten Ägypter beherrschten die Kunst der Mumifizierung und zahlreiche Mumien sind gefunden worden. Die Wissenschaft, die sich mit der altägyptischen Kultur und Geschichte befasst, ist die Ägyptologie.

Während der römischen und der byzantinischen Zeit waren die Ägyptischen Provinzen einer der wirtschaftlich stärksten des gesamten Mittelmeerraumes. Sie galt als Kornkammer des Reiches und war direkt dem Kaiser unterstellt.

Bis in die Spätantike war Alexandria ein herausragendes Zentrum der Wissenschaften, vor allem der jüdischen und christlichen Theologie und Philosophie (siehe auch Alexandrinische Schule).

In späterer Zeit wurden christliche Kirchen und Klöster gebaut. Das bekannteste Kloster ist das auf der Sinai-Halbinsel liegende Katharinenkloster. Die meisten der in islamischer Zeit errichteten Moscheen stehen in Kairo. Deren bedeutendste Moschee ist wohl die zur gleichnamigen Universität gehörige Al-Azhar-Moschee.

Politik

Siehe auch: Politisches System Ägyptens

Ägypten ist seit dem 18. Juni 1953 eine Republik. Das Staatsoberhaupt ist seit 14. Oktober 1981 Muhammad Husni Mubarak, der gleichzeitig Führer der regierenden Nationaldemokratischen Partei (NDP) ist. Ein Referendum über die Wahl eines vom Parlament vorgeschlagenen Präsidentschaftskandidaten findet alle 6 Jahre statt, nach einer Ankündigung von Mubarak vom 26. Februar 2005 sollen daraus jedoch in Zukunft freie Wahlen mit mehreren zugelassenen Kandidaten werden. Die nächsten Parlamentswahlen (alle 5 Jahre) sollen im Oktober/November 2005 stattfinden. Die letzten Wahlen (2000) zum 454 Sitze umfassenden "Rat des Volkes" (10 Sitze werden vom Präsidenten vergeben) gewann die NDP mit 86%, es folgten die Unabhängigen (darunter die Kandidaten der Muslim-Bruderschaft) mit 8%, die Neue Wafd-Partei (NWP) mit 2%, die Nationalprogressive Gewerkschaftsvereinigung Al-Tagammu‘ (NPUG) mit 1% und die Nasseristische Partei sowie die Liberale Partei mit jeweils weniger als 1%.

Gouvernorate

Siehe hierzu: Gouvernorate Ägyptens was soll der unsinn

Wirtschaft

Die Wirtschaft Ägyptens wird auch heute noch durch die Landwirtschaft geprägt, die sich hauptsächlich auf die Regionen entlang des Nils, im Nildelta und an einzelnen Oasen befinden. Dabei hat sich der landwirtschaftliche Anbau von einer Subsistenz- zu einer Exportorientierung gewandelt, so dass relativ betrachtet weniger landestypische Nahrungsmittel wie Hirse, Saubohnen und Kohl geerntet werden. Dennoch ist Ägypten nicht fähig, seine stark anwachsenden Bevölkerung zu ernähren, so dass riesige Mengen an Lebensmitteln importiert werden müssen - im Jahr 1980 wurden über 5 Mio. Tonnen Weizen aus dem Ausland eingeführt bzw. dreimal soviel, wie in Ägypten selbst angebaut wurde. Die Lebensmitteleinführung macht etwa einen Viertel der Gesamteinfuhr aus, was etwa 3 Mrd. US-Dollar entspricht. Zudem existiert ein riesiges Missverhältnis zwischen Im- und Export, was zu einer enormen Auslandsverschuldung geführt hat. Dieses Problem wird sich auch nicht so schnell beenden lassen, da Ägypten bis auf die bereits genutzten Flächen für die Landwirtschaft kaum bis gar nicht nutzbar ist, da sie sehr arid sind und kaum Wasserquellen für künstliche Bewässerung vorhanden sind. Ein weiterer negativer Punkt für den Lebensmittelanbau in Ägypten ist die Errichtung des Assuan-Staudamms; er sorgte dafür, dass die Überflutung des Nils fast nicht mehr existiert und somit die Ernten bzw. Ernteflächen kleiner und unfruchtbarer wurden. Zurzeit werden jedoch im Rahmen des Toshka-Projekts Teile der ägyptischen Wüste westlich des Nils für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. Die wichtigsten Exportgüter Ägyptens sind Erdöl, Baumwolle und Aluminium, die wichtigsten Importgüter sind Nahrungsmittel, chemische Produkte, Metalle und Maschinen. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist der Tourismus, der nach den Terroranschlägen in Luxor am 17. November 1997 und in den USA am 11. September 2001 jedoch starke Einbrüche verkraften musste.

Tourismus

 
Luxor-Tempel

Der Tourismus ist eine der wichtigsten wirtschaftlichen Einnahmequellen im Land. Besonders die ägyptischen Altertümer sind ein großer Anziehungsmagnet für ausländische Besucher. Neben Gizeh und Kairo wird auch Luxor gern besucht, von wo aus unter anderem das Tal der Könige erreicht werden kann. Luxor ist auch der Ausgangspunkt für Nilkreuzfahrten bis nach Assuan. Von dort werden Flüge und Bus- Touren nach Abu Simbel angeboten. Die meisten Reiseveranstalter bieten dann einen Inlandsflug nach Kairo und nach diesem Kairo- Aufenthalt einen Badeurlaub in Hurghada an.

Die Touristenhochburg ist unbestreitbar Hurghada am Roten Meer. Der moderne Touristenort Sharm El-Sheikh an der Südspitze der Sinai-Halbinsel ist besonders bei Freunden des Tauchsports sehr beliebt. Allerdings ist der Touristenansturm auf Sharm El-Sheikh und die Sinai-Halbinsel an sich seit den Anschlägen im Oktober 2004 stark zurückgegangen.

Kultur

Siehe auch: Musik Ägyptens

Das Deutsche Welle-TV strahlt ab dem 28. Februar 2005 täglich drei Stunden arabisches Programm über den ägyptischen Satelliten NileSat in den Nahen Osten aus.

Literatur

Zum alten Ägypten siehe:

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