Uwe Dolata

deutscher Politiker
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Uwe Dolata (* 15. September 1956 in Würzburg) ist Wirtschaftskriminalist, Kriminalkommissar, Publizist, Autor, Verleger und Politiker (ödp). Er war von 2000 bis 2003 Bundesvorsitzender der ödp. Außerdem erlangte er durch sein Buch Stationen einer Wiedergeburt – Sucht als Chance einen gewissen Bekanntheitsgrad, in dem er seine jahrelange Alkoholsucht schildert. Darüber hinaus machte er sich als Anti-Korruptionsexperte einen Namen.

Lebenslauf

Dolata wuchs zusammen mit seiner Mutter und seinem Stiefvater auf. Nach der Schule begann er seinen beruflichen Werdegang als Außenhandelskaufmann. Danach absolvierte er Ausbildungen zum Polizei- und Kriminalbeamten. Ab 1981 studierte er Verwaltungsrecht an der Beamtenfachhochschule in Fürstenfeldbruck mit dem Abschluss Diplom-Verwaltungswirt (FH) und gleichzeitig an der Universität Würzburg die Fächer Soziologie, Philosophie und Politik. Die Direktorenlaufbahn blieb ihm wegen einer nicht hinreichenden Benotung seiner Diplomarbeit verwehrt.

Anschließend trat er seinen Polizeidienst an, bei dem er als Verdeckter Ermittler tätig war und wurde Kriminalkommissar. Ab dieser Zeit konsumierte er in einem größeren Maße Alkohol, bis er davon immer stärker abhängig wurde. Erste Erfahrungen hatte er damit bereits als Jugendlicher gemacht. 1990 unterzog er sich einer Therapie in Hornberg, die erfolgreich verlief. Seine Alkoholsucht sowie seinen Aufenthalt in der Fachklinik thematisierte er in seinem Buch Stationen einer Wiedergeburt – Sucht als Chance. 1993 gründete er den dolata Verlag. Themenschwerpunkt ist dort der Umgang mit Suchtkrankeiten. Dolata beschäftigt sich außerdem mit dem Thema Korruption. Seit dem Wintersemester 2004 hat er an der Fachhochschule Würzburg im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre den Lehrauftrag „Anti-Korruptionsstrategien im Wirtschaftssystem Deutschland“, der ein Novum in Deutschland darstellt[1]. Seit seinem 21. Lebensjahr ist Dolata verheiratet.

Politische Karriere

Laufbahn in der ödp

Der ödp schloss er sich im Jahr 1993 an, auf die er durch deren Aktion Rote Karte der Fernsehsucht aufmerksam wurde. Dort bekleidete er unterschiedliche Ämter, unter anderem war er Vorsitzender des Kreisverbandes Würzburg-Land, Bezirksvorsitzender in Unterfranken bis 1999 sowie Mitglied im bayerischen Landesvorstand. Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands unter der Vorsitzenden Susanne Bachmaier wurde Dolata am 25. November 2000 in Mainz zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als Politiker beschäftigt er sich vor allem mit den Themenfeld Korruption und setzt sich dabei insbesondere für eine „saubere Demokratie“ ein. Darüber hinaus war er bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl am 21. Oktober 2001 Spitzenkandidat seiner Partei, die dort auf 0,2 % der Stimmen kam.

„Der ödp habe ich mich angeschlossen, weil Anfang der 90er Jahre Ausländer-Raus-Parolen zunahmen, Asylantenunterkünfte brannten, aber auch Lichterketten gebildet wurden. Die Republikaner erfuhren jedoch starken Zulauf. Da war es Zeit für mich, politische Verantwortung zu übernehmen und ich suchte eine leisetretende, sensible und tolerante Heimat. Gefunden habe ich sie in der ödp. Hier identifiziere ich mich mit meinen Vorstellungen von der direkten und sauberen Demokratie. Die ödp ist mit der eigenen Satzungsauflage, keine Spenden von Firmen anzunehmen, am konsequentesten von allen Parteien.“

Uwe Dolata über seine ödp-Mitgliedschaft[2]

Er verlor auf dem ödp-Bundesparteitag am 8. und 9. März 2003 in Coburg in einer Kampfabstimmung gegen den Münchener Universitätsprofessor und stellvertretenden ödp-Bundesvorsitzenden Klaus Buchner mit 68:120 Stimmen. Während Dolata für eine Konzentration der ödp auf Bayern eintrat, war Buchner für ein bundesweites Engagement der ödp. Von 2003 bis 2004 war Dolata erster stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei.

Kommunalpolitik

1994 zählte Dolata zu den Mitbegründern des ödp-Kreisverband Würzburg-Land. Von 1996 bis 2007 war Dolata außerdem Kreisrat im Landkreis Würzburg, davon insgesamt drei Jahre lang als Fraktionsvorsitzender. Dort kämpfte er eigenen Angaben zufolge vor allem für Suchtvorbeugung und Korruptionsprävention. So beantragte er die Einstellung einer hauptamtlichen Suchtpräventionsbeauftragten für den Landkreis, was vom Kreistag einstimmig angenommen wurde.

2007 legte er sein Amt als Kreisrat nieder, um bei der Oberbürgermeisterwahl in Würzburg am 2. März 2008 kandidieren zu können. Nachrücker im Kreistag wurde Herbert Haas.[3] In seinem Wahlkampf trat er für langfristige Konzepte für Verkehr, Kultur und Städtebau ein. Um die Bürger an den Entscheidungsprozessen stärker partizipieren zu lassen, forderte er größere Transparenz der Politik und Beteiligung der Bürger. Bei der Oberbürgermeisterwahl erreichte er 3,0%, während er bei der gleichzeitig stattfindenden Stadtratswahl als alleiniger ödp-Vertreter gewählt wurde.

Im Mai 2008 wurde er auf der Kreiswahlversammlung seiner Partei zum Direktkandidaten für die Bezirkstagswahl gewählt.

Engagement gegen Korruption

Dolata tritt in den Medien - beispielsweise im Fernsehen - oft als Anti-Korruptionsexperte auf.[4] Bisherige Fernsehauftritte absolvierte er beispielsweise bei Hart aber fair[5], Frontal 21[6] und Sat.1[7]

Am 31. Januar 2001 war er vor dem Berliner Verwaltungsgericht, in der es um die CDU-Spendenaffäre ging, als Beigeladener anwesend und äußerte sich dort unter anderem wie folgt:

„Herr Richter, stellen Sie sich vor, Sie würden ein Auto klauen. Stellen Sie sich vor, dort, wo sie leben, gibt es ein Gesetz, das besagt, es sei verboten, Autos zu klauen. Stellen Sie sich vor, Sie werden dabei erwischt, wie sie dieses Auto klauen. Stellen Sie sich vor, Sie werden nicht dafür verurteilt, dass sie ein Auto geklaut haben und dabei erwischt wurden -weil es kein Gesetz gibt, das besagt, dass Sie für den verbotenen Diebstahl bestraft werden. Diese verwirrende Logik ist im deutschen Parteiengesetz Realität.“

Dolata 2001 über die CDU-Spendenaffäre[8]

Als der damalige Bundespräsident Johannes Rau eine Kommission zu Fragen der Parteienfinanzierung einrichtete, war Dolata mit einigen weiteren Mitgliedern seiner Partei dort ebenfalls vertreten. Dort machten diese mehrere Änderungsvorschläge zu einer Reform der Finanzierung von Parteien.[9]

Aber auch zu anderen Finanzskandalen wie der VW-Korruptionsaffäre[10] nahm er in dieser Funktion Stellung.

Weitere Aktivitäten

Dolata ist auch als Maler tätig. Er wendet dabei vor allem die Techniken Tempera und Kunstkreide auf Mischfarbendruck an.[11] Seine Gemälde wurden bereits mehrfach ausgestellt.

Dolata ist Mitglied bei Business Crime Control, Transparency International, International Police Association und dem Kreuzbund sowie Sprecher des Landesverbandes Bayern im Bund Deutscher Kriminalbeamter.

Außerdem nahm er im Sommer 2004 an der Gründung des Würzburger Autorenkreis teil,[12], in dem er seither Mitglied ist.[13] Dieser veröffentlichte im Jahr 2005 das Würzbuch. Der Würzburger Autorenkreis stellt sich vor., zu dem Dolata das Kapitel La quenta, por favor / Aphorismen beisteuerte.[13]

Werke

Eigene Bibliographie

  • Abhängigkeit, Therapie, und dann? Dolata, Rimpar 1995, ISBN 3-9803279-3-0.
  • Pflücke Dir die Zufriedenheit. Märchen, Gedichte und andere Gedanken. Dolata, Rimpar 1995, ISBN 3-9803279-1-4.
  • Vom Schreiberling zum Verleger. Dolata, Rimpar 1997, ISBN 3-9803279-7-3.
  • Gesammelte Gedichte: / Bd. 1. Seufzen der Sinne. de-facto-Verl., Leipzig 1997, ISBN 3-932724-01-1.
  • Gesammelte Gedichte: / Bd. 2., Sich selber spüren. de-facto-Verl., Leipzig 1997, ISBN 3-932724-05-4.
  • Stationen einer Wiedergeburt. Sucht als Chance. Mankau, Murnau am Staffelsee 2008, ISBN 978-3-938396-15-5.

Co-Autor

  • Akatshi Schilling (Hrsg.): Korruption im Wirtschaftssystem Deutschland. Jeder Mensch hat seinen Preis … Mankau, Murnau am Staffelsee 2004, ISBN 3-9809565-0-4.
  • Uwe Dolata (Hrsg.): WürzBuch : die erste gemeinsame Anthologie, mit der sich der Autorenkreis Würzburg dem Leser vorstellt. Mankau, Murnau am Staffelsee 2005, ISBN 3-938396-00-8.

Quellen

  1. oedp-wuerzburg.de
  2. Mitglieder-Portrait auf der ödp-Homepage
  3. oedp-bayern.de: Mandatsträger in Bayern
  4. Siemens will Ex-Vorstände haftbar machen, compliance-magazin.de, 30. April 2008
  5. Hart aber fair, 20. September 2007
  6. Frontal 21, 25. September 2007
  7. Sat.1, 8. Dezember 2004
  8. ÖkologiePolitik 3/2001
  9. ÖkologiePolitik 5/2001
  10. DEUTSCHE WELLE TV, Beitrag „Made in Germany“ 12. Juli 2005
  11. Stationen einer Wiedergeburt. Sucht als Chance, S. 157
  12. autorenkreis-wuerzburg.de: Über uns
  13. a b autorenkreis-wuerzburg.de: Uwe Dolata
Wikiquote: Uwe Dolata – Zitate

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