Kernkraftwerk Leibstadt

Kernkraftwerk in der Schweiz, Siedewasserreaktor
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Das Kernkraftwerk Leibstadt, kurz KKL, befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Leibstadt (Kanton Aargau, Schweiz) am Rhein nahe der Aare-Mündung und der deutschen Grenze. Es ist das bislang letzte in der Schweiz gebaute Kernkraftwerk.

Kernkraftwerk Leibstadt

Ein Siedewasserreaktor der Firma General Electric mit 1220 MW elektrischer Leistung dient der Stromgewinnung, die Kühlung erfolgt durch einen Kühlturm. Das Kernkraftwerk produziert rund 9 Milliarden kWh Strom pro Jahr und liegt damit etwas vor dem zweiten Schweizer Grosskraftwerk Gösgen.

Betrieben wird es von der Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) im Auftrag einer Gruppe von sechs Stromkonzernen, wobei die Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK) die Geschäftsführung übernommen hat.

Das Kernkraftwerk Leibstadt ist ein altes Projekt, die Planung begann 1964 auf der Basis einer 600-MW-Anlage mit Flusswasserkühlung. Mit dem Verbot der Flusswasserkühlung durch den Bundesrat 1971 wurde eine Lösung mit Kühlturm favorisiert. Im weiteren Planungsverlauf erhöhte man die Leistung von 600 auf 900 MW. 1984 konnte die Anlage nach elfjähriger Bauzeit den Betrieb aufnehmen. Nach den Reaktorzwischenfall von Three Mile Island im Jahr 1979 waren neue Sicherheitsbestimmungen notwendig geworden, die die Fertigstellung um mehrere Jahre verzögerten. Statt der budgetierten zwei Miliarden Franken kostete das Kraftwerk am Ende über fünf Milliarden.

Die Geschichte der Fertigstellung des KKL reflektiert die zunehmend kritische Haltung gegenüber der Kernenergie in der Schweiz während der 1970er und 1980er Jahre, die in der Auseinandersetzung um das Projekt Kernkraftwerk Kaiseraugst kulminierten.

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