Als Wattenmeer bezeichnet man das Teilgebiet eines Meeres im Küstenbereich mit geringer Wassertiefe, welches durch diese unter einem starken Einfluß der Gezeiten steht und dadurch zeitweise trockenfällt.
Dabei werden größere Teile des Meeresbodens teilweise über einige Stunden begehbar. Diesen Meeresboden, der bei Niedrigwasser trockenfällt wird als Watt bezeichnet.
Vorkommen
Wattenmeere findet man in allen Teilen der Welt in den gemäßigten Zonen. In den tropischen Zonen sind derartige Küstengebiete zumeist mit Mangroven überwachsen und werden nicht Wattenmeer sondern Gezeitenwälder genannt.
Die wichtigsten Wattenmeere weltweit
- Das mit etwa 8.000 Quadratkilometern Wasseroberfläche größte Wattenmeer der Erde ist das Wattenmeer der Nordsee. Es verfügt über etwa 60 Prozent der Fläche aller Wattenmeere Europas.
- Das zweitgrößte Wattenmeer der Welt ist mit einer Wasseroberfläche von etwa 400 Quadratkilometern das Wattenmeer Saemangeum in Korea.
- Die Wattenmeere Nordamerikas an der West- und Ostküste.
- Die Wattenmeere Frankreichs, speziell das Wattenmeer bei Mont St. Michel mit einem auf einem Granitfelsen errichteten Kloster inmitten des Wattenmeeres.
- Die Wattenmeere Japans.
- Die Wattenmeere Irlands.
- Ferner das wattenmeerähnliche Gezeitenbecken "The Wash" in Großbritannien.
Enstehung
Eine Wattenmeer entsteht im allgemeinen durch einen dauerhaften Anstieg des Meeresspiegels, wodurch ehemalige Landmassen regelmäßig beim Hochwasser der Gezeiten überflutet werden.
Merkmale
Bei einem Wattenmeer verfügt der Meeresboden, also die ehemalige Landmasse, nur über ein geringes Gefälle, wobei der Höhenunterschied im allgemeinen weniger als einen Meter auf einer Länge von einem Kilometer aufweist. Gleichzeitig beträgt der Unterschied des Wasserstandes zwischen Hochwasser und Niedrigwasser mindestens zwei Meter, damit eine genügend große Flächen trockenfällt.
Oft bilden vorgelagerte Inseln und/oder Sandbänke einen Schutz vor der Brandung des Meeres. Ein Wattenmeer fällt zweimal am Tag trocken.