Asus Eee PC

Serie von Netbooks des Computerherstellers ASUS
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Der Eee PC [iː piː siː] ist ein besonders preiswertes Subnotebook des Computerherstellers Asus. Die drei „E“ stehen für den Werbespruch „Easy to Learn, Easy to Work, Easy to Play“.

Eee PC von ASUS
Größenvergleich zwischen dem Eee PC und einem Päckchen Taschentücher

Überblick

Der Eee PC ist ein Subnotebook, welches zu einem für diese Kategorie sehr günstigen Preis angeboten wird. Von Intel wurde für diese Geräteklasse im Februar 2008 die Bezeichnung Netbook eingeführt.[1] Mit seinen sehr kleinen Abmessungen und seinem geringen Gewicht von etwas unter 1 kg ist der Eee PC besonders für den mobilen Einsatz gedacht. Die Hardwarekomponenten sind Preis und Größe entsprechend in ihrer Leistung auf ein Minimum beschränkt. Der Eee PC basiert auf der inneren Technik eines Ultra Mobile PC, verwendet diese aber für ein ansonsten eher klassisch aufgebautes Notebook. In dieser Art ist das Gerät bisher einzigartig am Markt, ähnliche Modelle anderer Anbieter sind jedoch geplant, etwa vom britischen Anbieter Elonex[2] oder von VIA Technologies und FIC,[3] HP,[4] Dell[5] und Acer[6]. Ein optisches Laufwerk (CD/DVD) ist nicht vorhanden. Statt einer Festplatte ist ein Solid State Disk vorhanden.

Der Eee PC steht nicht im Zusammenhang mit dem OLPC-Projekt, welches einen 100-Dollar-PC für Entwicklungsländer entworfen hat und soll zumindest keine bewusste Konkurrenz für diesen darstellen.[7]

Software

Ausgeliefert wird der Eee PC mit einem vorinstallierten Linux-Derivat der Firma Xandros[8]. Alle Anwendungsprogramme werden über eine in mehrere Kategorien (Internet, Arbeit, Lernen, Spielen, Einstellungen, Favoriten) gegliederte Oberfläche mit besonders großen und bunten Symbolen aufgeteilt. Von Haus aus setzt der Eee PC den Fenstermanager iceWM ein, der für eine Windows-XP-artige Anmutung der Fenster sorgt und ansonsten vor allem eine Statusleiste am unteren Bildschirm beiträgt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, auf einen KDE-Desktop zurückzugreifen.[9]

Die Installation eines anderen Betriebssystems ist grundsätzlich möglich.

Für Microsoft Windows XP stehen Treiber bereit, allerdings wird die Bedienung in der Standard-Bildschirmauflösung erschwert, da Dialogboxen von Windows XP unter Umständen nicht vollständig angezeigt werden können.

Weiterhin ist die Installation von eComStation / OS/2 möglich. Eine detaillierte Beschreibung liegt in deutscher Sprache vor.[10] Das System ist sehr schnell im Vergleich zu Windows oder KDE.

Ebenso ist die Installation anderer Linux-Distributionen möglich. So gibt es zum Beispiel eine speziell für den Eee PC vorkonfigurierte Xubuntu-Version[11] und eine angepasste Variante des extrem Ressourcen sparenden Puppy Linux.[12]

Die Installation von Microsoft Windows Vista ist zwar auf dem 8-GiB-Modell grundsätzlich möglich, das System ist aber aufgrund der kaum über den von Microsoft für dieses genannten Systemanforderungen liegenden Leistung nur bedingt nutzbar.[13]

Geschichte

Verkaufsstart

Zunächst wurde der Eee PC ab dem 16. Oktober 2007 in Taiwan angeboten,[14] es folgten die USA Anfang und Großbritannien Mitte November. In Deutschland und Österreich begann der Verkauf am 24. Januar 2008, allerdings zunächst nur in einer Version (4G) und in zwei verschiedenen Farbausführungen (schwarz und perlweiß).[15]

In allen Ländern kam es zu Engpässen bei der Auslieferung, da die Nachfrage das Angebot, dessen Umfang Asus nicht bekannt gab, überstieg.[16] Die große Nachfrage hat inzwischen zu einer ganzen Reihe von Ankündigungen ähnlicher Geräte durch Mitbewerber geführt.

Preis

ASUS vertreibt den Eee PC in der Basisversion mit Linux in Asien zu einem Preis von umgerechnet 170 €. Das Modell mit der bislang höchsten Hardware-Ausstattung ist dort für umgerechnet knapp 300 € erhältlich. Das in Deutschland verfügbare Modell 4G kostet im Handel 299 €.

70x-Serie

Das erste Modell des Eee PC hat ein Display mit einer Bilddiagonalen von 7 und einer Auflösung von 800×480 Pixeln. Als Prozessor dient bei der Serie 701 ein untertakteter Celeron Mobile Prozessor (ULV353), der mit 630 MHz anstatt 900 MHz betrieben wird. Beim Eee PC 700 2G surf, dem einfachsten, in Europa nicht angebotenen Modell, hat der Prozessor nur 570 MHz. Als Grafikchip wird bei allen Modellen ein Intel 915GML eingesetzt, der neben dem internen Display einen VGA-Anschluss hat, über den ein externer Monitor oder Projektor mit einer Auflösung von bis zu 1600×1200 Pixeln betrieben werden kann. Die Modelle haben je nach Ausstattungsvariante zwischen 256 (700er) und 1024 MiB Arbeitsspeicher.

Für den Klang sind Stereo-Lautsprecher vorhanden, die durch einen High-Definition-Audio Chipsatz angesteuert werden. Zudem sind ein Mikrofon sowie Audio-Ein- und Ausgang vorhanden. Ein optisches Laufwerk (CD/DVD) ist nicht vorhanden. Statt einer Festplatte ist ein Solid State Drive mit – je nach Austattungsvariante – 2 bis 8 GB Speicherkapazität verbaut. Alle Modelle verfügen über einen 10/100-MBit-LAN-Anschluss, 11/54-MBit-WLAN (Atheros-Chipsatz), drei USB-2.0-Anschlüsse, einen Cardreader für MMC/SD/SDHC und Memory Stick sowie einen PCI-Express Mini Card-Slot.

Insgesamt gibt es vom Eee PC im Ausland vier Ausstattungsvarianten und in den Farben Pink, Grün, Blau sowie Schwarz und Weiß. Unterscheidungsmerkmale sind in erster Linie die Kapazität des Arbeitsspeichers, die Größe der Solid State Disk und die Kapazität des Akkus. Zusätzlich verfügen einige Varianten über eine eingebaute Webcam. In Deutschland ist die Verfügbarkeit nach wie vor auf das 4G-Modell mit Webcam in den Farben schwarz und weiß beschränkt.[17]

Das Gerät hat eine Größe von 225 mm × 165 mm bei einer Höhe von 21 mm bis 35 mm und wiegt mit Akku 920 g (Modell 4G). Damit ist der Eee PC wesentlich kleiner und leichter als preislich vergleichbare Notebooks.

Eee PC – 2G surf (700) Eee PC – 4G surf (701) Eee PC – 4G (701) Eee PC – 8G (701)
CPU
Cache L1 32 KByte + 32 KByte 32 KByte + 32 KByte
Cache L2 512 KByte 512 KByte
Taktfrequenz 570 MHz (untertaktete 800-MHz-CPU) 630 MHz (untertaktete 900-MHz-CPU)
Front Side Bus 400 MHz 400 MHz
Arbeitsspeicher
Größe anfangs 256 MByte, später 512 MByte 512 MByte 1024 MByte
Massenspeicher
Kapazität 2 GByte 4 GByte 8 GByte
Multimedia
Kamera nein 0,3 Megapixel
Stromversorgung
Kapazität 4400 mAh (33 Wh) 5200 mAh (39 Wh)/seit IV/08 4400 mAh[18]
Betriebsdauer 2 h 45 min (12 W) 3,3 h(11 W)/2,8 h(11 W)
Investitionsvolumen
Preis (umgerechnet) 299 US-$ (ca. 190 €) 349 US-$ (ca. 222 €) 299 € 542 US-$ (ca. 345 €)
Verfügbarkeit Asien, Amerika Asien, Amerika, Europa Asien, Amerika

Zukunftspläne

900-Serie

Nachdem immer wieder Gerüchte über Modelle mit einem größeren Display kursierten und Asus auch derartige Modelle auf Messen ausgestellt hat,[19] wurde auf der CeBIT 2008 unter dem Namen Eee PC 900 eine Modellreihe mit einem deutlich größeren Display von 8,9″ und einer Auflösung von 1024×600 Pixeln[20] vorgestellt.

Modelle mit Windows kommen mit 12 GB großem Speicher, die Linux-Ausführung hat 20 GB. Asus investiert dabei das mit der Windows-Lizenz eingesparte Geld in eine größere Kapazität. Bei beiden Ausführungen sind 4 GB in Form einer SSD fest verlötet eingebaut. Darauf wird das Betriebssystem gespeichert. In der Windows-Version sind so zudem 8 GB Flash-Speicher und in der Linuxversion 16 GB Flash-Speicher über einem Mini-PCIe-Slot verbaut.

Zur weiteren Ausstattung gehört eine über dem Display integrierte Webcam, die nun 1,3 statt 0,3 Megapixel auflöst. Wie beim Eee PC 701 gibt es weiterhin einen SDHC-Speicherkartenslot, 3 USB-Ports sowie einen D-SUB-VGA-Ausgang. Auch Kopfhörerausgang sowie Mikrofoneingang sind wie gehabt als 3,5-mm-Klinkenbuchse integriert.[21]

Dafür wird jedes Modell der neuen Produktserie 100 € mehr, also 399 €, kosten.[22] Die Lautsprecher sind nun auf der Gehäuseunterseite angebracht. Als Prozessor wird die im zweiten Quartal 2008 erscheinende 900er-Serie weiterhin auf den Intel Celeron mit 900 MHz setzen; der neue Intel Atom soll später, voraussichtlich ab Juni, verbaut werden.[23]

Jerry Shen hat während der Präsentation des Eee PC mit 8,9-Zoll-Display verkündet, dass ein Nachfolgemodell mit einem 10-Zoll-Display erscheinen soll. Bislang sind Preis und Erscheinungstermin noch unklar.[24]

Auf der Computex 2008, die vom 3. bis zum 7. Juni in Taipeh stattfindet, wird der neue EEE-PC 901 [25] vorgestellt, ein dem EEE-PC 900 ähnlich aussehender EEE-PC. Die wichtigste Neuerung wird der Intel-Atom-Prozessor sein, denn bisher waren alle EEE-PCs mit Intel-Celeron-Prozessoren bestückt.

Holger Schmitt (Pressesprecher von ASUS) bestätigte[26] inzwischen den Verkaufsstart der Windows XP-Variante des Eee PC 900 für den 26. Juni 2008. Der Termin für die Linux-Variante ist derzeit noch nicht bekannt. Jedoch hat Holger Schmitt entgegen einiger Gerüchte bestätigt, dass auch diese Version in Deutschland erhältlich sein wird.

Desktop

Neben den Notebook-Modellen ist auch ein Eee-PC-Desktop, „Asus Eee Box B202“ genannt, geplant. Voraussichtlich wird der Rechner über 1 GByte Arbeitsspeicher sowie eine 80-GByte-Festplatte verfügen.[27] Auf der CeBIT wurde die Desktop-Version als EP20 bezeichnet, und soll „genug Leistung“ haben.[28]

Commons: Eee PC – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Intel to Sell Chips vfor Laptops Priced as Low as $250
  2. Eee-PC-Konkurrenz aus Großbritannien
  3. VIA und FIC wollen beim EeePC-Preis mithalten
  4. golem.de: HP 2133: Mini-Notebook mit VIA-Prozessor von Hewlett-Packard
  5. manager-magazin.de: Dell steigt in den Markt mit günstigen Notebooks ein
  6. theinquirer.de: Acer rüstet für den UMPC-Markt
  7. „Eee PC – kostengünstige Mini-Notebooks mit Linux“, heise.de, 11.06.2007 (Gegenentwurf zum OLPC)
  8. „Test: Asus Eee-PC in der Praxis“
  9. „HowTo: KDE Desktop auf dem Eee PC“
  10. „HowTo: OS/2 auf dem Eee PC“
  11. „eeeXubuntu“
  12. „Puppy Linux auf dem Eee PC“
  13. „Vista Running on Eee PC | Gadget Lab from Wired.com“
  14. Asus liefert ab September erste „Eee PC“ aus
  15. Asus Eee PC 4G ab 24. Januar
  16. Asus Eee PC 4G vorerst ausverkauft
  17. „Asus Eee PC – Spezifikationen und Preise“, computerbase.de, 19.10.2007
  18. Asus verkauft Eee PC mit kleinerem Akku“, heise online, 15. April 2008.
  19. CES 2008: Eee PC mit 7″, 8″ und 8.9″ Display
  20. Asus EEE PC 900 mit höherer Bildschirmauflösung und Windows XP
  21. Schon getestet: Asus Eee PC 900 mit 8,9-Zoll-Display, CNET.de, 17. April 2008
  22. Eee-PC-Nachfolger für 400 € mit größerem Display, heise online, 3. März 2008
  23. EEE PC mit Intel Atom kommt im Juni, ZDNet, 22. April 2008
  24. Chip-online.de: Asus Eee PC bald im 10-Zoll-Format
  25. EEE-PC 901
  26. www.einfach-eee.de: Deutschland: Eee PC 900 Rollout am 26.06.
  27. Heise: Erstes Foto vom kommenden Asus-Eee-Desktop-PC
  28. Desktop-EEE ASUS EP20