Broyebezirk

Bezirk im Kanton Freiburg, Schweiz
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Der Broyebezirk ist einer der sieben Bezirke des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der Bezirk wurde durch die kantonale Verfassung, die sich der Kanton Freiburg am 19. März 1848 gegeben hat, gegründet.

Bezirk Broye
Flagge des Broyebezirkes

Basisdaten
Kanton: Freiburg
Verwaltungssitz: Estavayer-le-Lac
Fläche: 173.88 km²
Einwohner: 22'438 (2003)
Bevölkerungsdichte: 129 Einw./km²
Website: Préfecture de la Broye
Karte
Bezirk Broye im Kanton Freiburg
Bezirk Broye im Kanton Freiburg
Gemeinden
Datei:Karte der Gemeinden im Broyebezirk.JPG
Gemeinden des Broyebezirkes

Deutsch: Broyebezirk; Französisch: District de la Broye.

Geographie

Der Broyebezirk ist eine stark zersplitterte Region, die in der Waadtländische Broye eingebettet ist. Er besteht aus einem Zipfel am Saanebezirk angegliedert und aus drei Exklaven in der Waadt: Estavayer-le-Lac, Surpierre und Vuissens. Tours, eine vierte sehr kleine Exklave, zur Gemeinde Montagny gehörend, kommt noch hinzu.

  • Höchste Erhebung: Vuissens mit 818 Metern
  • Tiefster Punkt: 430 Meter in Estavayer-le-lac am Neuenburgersee

Bevölkerung

Sprachen

Französisch ist die Hauptsprache in der Broye.

Sprache Anteil (1990) Anteil (2000)
Französisch 85.8 % 87.8 %
Deutsch 6.5 % 6.3 %
Italienisch 1.2 % 0.8 %
Übrige 6.5 % 5.1 %

Eine sehr kleine Minderheit spricht noch das Patois broyard (broyao). Statistiken der Volkszählung aus dem Jahre 1990 geben 169 Personen an.

Religionen - Konfessionen

Konfession Anteil (1990) Anteil (2000)
Römisch-katholisch 80.1 % 69.7 %
Protestantisch 13.7 % 15.3 %
Übrige oder ohne Konfession 6.2 % 15 %

Regierung

Estavayer-le-Lac (dt. Stäffis am See) mit 4656 Einwohner ist Hauptort und Verwaltungssitz des Bezirkes. Im Château de Chenaux befindet sich das Oberamt, das für die Erteilung von Bewilligungen (Bau, Jagd, Fischerei, Veranstaltungen, usw.) zuständig ist.

Wirtschaft

Der Dienstleistungssektor beschäftigt mit einem Anteil von mehr als 40 % die meisten Arbeitnehmer. Mit je ca 30 % teilen sich die Landwirtschaft und die Industrie (insbesondere Baugewerbe, Tabak, Elektrotechnik und Elektronik) den Rest.

Geschichte

Ein Einbaum aus der Mittleren Steinzeit (ca 6'200 v. Chr) gefunden in Estavayer-le-lac, bezeugt die frühe Besiedlung des Gebietes. Zahlreiche Funde aus der Jungsteinzeit in Portalban lassen den Schluss zu, dass der Mensch in der Region rasch sesshaft wurde.

Aus der Bronze- und Steinzeit wurden in Cheyres, Font, Estavayer-le-lac, Autavaux, Gletterens und Portalban Fabrikationszentren für Schmuckgegenständen, Waffen (Äxte, Schwerter), Weberei und Töpferei gefunden.

Keltische und römische Funde sind ebenfalls zahlreich. Der Flurname Broye ist keltisch: Broye = brogia (Landwasser).

Ab 500 nach Chr. wurde die Christianisierung im ganzen Gebiet bemerkbar. Zu den ersten Kirchen gehören zum Beispiel Domdidier, Dompierre-le-Grand, Dompierre-le-Petit und Tours.

Die Lehensherrschaft breitet sich ab dem Jahr 1000 aus. Es ist der Beginn der Burgenbauten. Mehrere Schlösser und Ruinen zeugen aus dieser Zeit. Nach den Burgunderkriege nimmt der Einfluss Freiburgs zu. Im Jahre 1536 zerfällt die Broye in mehreren Stücke. Durch die Reformation bilden sich katholische Exklaven inmitten der waadtländischen Broye.

Ab dem 16. Jahrhundert wird das politische Geschehen von einigen sehr mächtigen Familien geleitet (Patriziat). Diese Macht zerfällt durch die französische Invasion Anfang 19. Jahrhundert.

Nach dem Sonderbundskrieg (1847) gibt sich der Kanton Freiburg eine neue Verfassung. Die Broye wird zu einem der sieben Bezirke und ist es in dieser Form bis heute geblieben. Am 19. März 1848 wurde die neue Verfassung des Kanton Freiburg in Kraft gesetzt. Dies ist auch die Geburtsstunde des Broyebezirk.

Gemeinden und Orte

Gemeinden

Zum Broyebezirk gehören 35 Gemeinden:

Name der Gemeinde Einwohner (2003) Fläche in ha
Autavaux 208 142
Bollion 132 87
Bussy (FR) 271 360
Châbles 533 480
Châtillon (FR) 288 130
Cheiry 344 649
Cheyres 810 516
Cugy (FR) 1148 991
Delley-Portalban 729 722
Domdidier 2266 896
Dompierre (FR) 616 445
Estavayer-le-Lac 4656 641
Fétigny 651 408
Font 264 252
Forel (FR) 357 503
Gletterens 611 302
Léchelles 538 875
Les Montets 1143 1035
Lully (FR) 369 274
Ménières 286 433
Montagny (FR) 1856 1752
Montbrelloz 286 187
Morens (FR) 140 258
Murist 438 820
Nuvilly 311 397
Prévondavaux 66 180
Rueyres-les-Prés 244 318
Russy 198 372
Saint-Aubin (FR) 1285 790
Seiry 202 183
Sévaz 172 246
Surpierre 308 477
Vallon 290 351
Villeneuve (FR) 258 354
Vuissens 164 562

Gemeindefusionen

Der Kanton Freiburg unterstützt mit Hilfe eines Fonds die Fusionen. Seit 1999 haben diese stark zugenommen.

Gemeindefusionen seit 1831:

Inkrafttreten (Datum) Alte Gemeinden Neue Gemeinde
1831 / 18531 Mannens + Grandsivaz Mannens / Mannens-Grandsivaz
1. Januar 1970 La Vounaise + Murist Murist
1. Januar 1981 Monborget + Murist Murist
1. Januar 1991 Les Friques + Saint-Aubin Saint-Aubin
1. Januar 1992 Franex + Murist Murist
1. Januar 2000 Montagny-la-Ville + Montagny-les-Monts Montagny
1. Januar 2004 Mannens-Grandsivaz + Montagny Montagny
1. Januar 2004 Aumont FR + Frasses + Granges-de-Vesin + Montet (Broye) Les Montets
1. Januar 2005 Delley + Portalban Delley-Portalban
1. Januar 2005 Chapelle (Broye) + Cheiry Cheiry
1. Januar 2005 Cugy + Vesin Cugy
1. Januar 2005 Praratoud + Surpierre Surpierre

11831 haben Mannens und Grandsivaz zu Mannens fusioniert. 1853 wurde der Name zu Mannens-Grandsivaz geändert.

Bücher

  • Le district de la Broye fribourgeoise a 150 ans (1848-1998), Imprimerie Butty, Estavayer-le-Lac
  • Freiburg ein Kanton und seine Geschichte, 1991