Das Alte Gymnasium (AGO) ist die älteste Schule der ehemaligen Residenzstadt des Großherzogtums Oldenburg und heutigen niedersächsischen Universitätsstadt Oldenburg.
Altes Gymnasium | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1573 |
Adresse | Theaterwall 11 |
Ort | Oldenburg |
Bundesland | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Website | www.altesgymnasium.de |

Geschichte
Das Alte Gymnasium zu Oldenburg wurde 1573 von Graf Johann als Lateinschule gegründet und 1792 von Herzog Peter Friedrich Ludwig reformiert. Seit 1815 war es Hort und Zentrum humanistischer Bildung im Oldenburger Land.
1878 wurde das neugotische Gebäude am Theaterwall 11 errichtet und 1927 um den „Turm“ erweitert. Die Mauern blieben beim Schulbrand am 3. März 1998 weitgehend verschont; in Mitleidenschaft gezogen wurden aber die Aufbauten aus den 70er Jahren und die historische Aula mit ihrem Wandmalereien und Deckentäfelungen; sie konnten im Jahre 2001 wiederhergestellt werden. Auch wurde die alte Dachkonstruktion rekonstruiert, die 1971 durch den Aufbau der Dachgeschosse verändert worden war.
Den heutigen Namen erhielt die Schule 1957. 1968 bekam die Schule aus Platzmangel zusätzliche Unterrichtsräume in einer alten Villa in der Roonstraße.
Die berühmtesten Schüler der Schule sind der Philosoph Karl Jaspers, der Philosoph und Pädagoge Johann Friedrich Herbart, der Theologe Rudolf Karl Bultmann, der Chemiker Lothar Meyer, der Physiker Carl Ramsauer, der Kunstsammler Theodor Francksen, der Landesjustizminister Justizrat Peter Caesar, der Medienmanager Bernd Schiphorst, der Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg Heinrich Krahnstöver, der Schriftsteller Klaus Modick und der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kuba Hans-Ulrich Lunscken.
Am AGO besteht die 1848 gegründete Schülerverbindung Camera obscura Oldenburgensis.
Heute
Durch den Wegfall der Orientierungsstufe seit dem Schuljahr 2004/2005 ist die gymnasiale Oberstufe aus Platzgründen in Räume des Schulzentrums Osternburg ausgelagert worden. Die ehemals für die Oberstufe benutzen Räume der Villa Roonstraße werden inzwischen für die Mittelstufe verwendet. Zudem erhielt die Schule einen Neubau, der an der Westseite des Schulhofes errichtet wurde. Der am 16. November 2007 eingeweihte Neubau umfasst, neben neuen Kunst- und Musikräumen, auch eine Mensa.
Das Alte Gymnasium ist eines der fünf allgemeinbildenden städtischen Gymnasien in Oldenburg. Es steht in humanistischer Tradition und bietet Latein als Fremdsprache und Altgriechisch als Wahlfach an.
Schüleraustauschprogramme bestehen mit Schulen in Alaska, Frankreich und Ungarn, Kontakte zu weiteren Partnerschulen in Chile, Finnland und Indien.
Das Alte Gymnasium bietet als einziges Oldenburger Gymnasium das Programm „Latein plus Englisch“ an: Dies bedeutet konkret, dass der in Grundschule begonnene Englischunterricht bereits in Klasse 5, also mit Eintritt ins Alte Gymnasium, und nicht erst in Klasse 6 durch Lateinunterricht ergänzt wird.
Auch ist das AGO derzeit das einzige Oldenburger Gymnasium, das die Möglichkeit einer Streicherklasse bietet, wobei im Programm dieser auch der Kontrabass enthalten ist.
Literatur
- Jürgen Weichardt (Hg.): Von der Lateinschule zum Alten Gymnasium Oldenburg 1573-1973. Holzberg Verlag, Oldenburg 1973 ISBN 3-87358-062-4
- Jürgen Weichardt (Hrsg.): Altes Gymnasium Oldenburg 1973-1993. Beiträge zu seiner Gegenwart und Geschichte. Isensee Verlag, Oldenburg 1993 ISBN 3-89598-145-1
- Ottheinrich Hestermann: Schulzeit im Dritten Reich. Isensee Verlag, Oldenburg 1994 ISBN 3-89598-222-9
- Klaus Modick: Schwarten, Pauker, Blaue Briefe. Oldenburger Schulzeit in den 60er Jahren. Isensee Verlag, Oldenburg 1998 ISBN 3-89598-524-4
siehe auch: Heinrich Bangert (1610-1665), Pädagoge und Historiker, Rektor 1636-1643