Gartenbohne

Art der Gattung Phaseolus
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Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), auch Fisole, Grüne Bohne, Prinzessbohne, Vizebohne oder Keniabohne genannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae).
Innerhalb der Familie gehört sie, gemeinsam beispielsweise mit der Sojabohne, zum Tribus Phaseoleae; es gibt viele Pflanzenarten, die „Bohnen“ genannt werden. Wenn man in Deutschland von „Bohne“ spricht, bezieht man sich fast immer auf die Gartenbohne, die je nach Wuchsform auch als Buschbohne oder Stangenbohne bezeichnet wird. In Österreich wird fast ausschließlich die Bezeichnung Fisole verwendet. In Kärnten wird sie auch als Strankalan bezeichnet, Vorarlberger nennen sie Spitzöla. Zumindest in der Steiermark ist sie als Bohnschote bekannt, wobei die Aussprache aber eher mit Bohnschadln getroffen wird.

Gartenbohne

Gartenbohne mit unreifen Früchten

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Fabales
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Phaseolus
Art: Gartenbohne
Wissenschaftlicher Name
Phaseolus vulgaris
L.
frisch keimende Gartenbohne

Kulturgeschichte

Die Gartenbohne wird seit etwa 8000 Jahren in Südamerika kultiviert und wurde im 16. Jahrhundert durch die Spanier nach Europa gebracht, wo sie die Ackerbohne (Dicke Bohne) stark zurückdrängte. Man vermutet in Phaseolus aborigineus Burk die Wildform der Gartenbohne. Heute ist die Gartenbohne in einer Vielzahl von Zuchtformen über die ganze Erde verbreitet. Die Anbaufläche in Deutschland beträgt 4.513 ha (Stand November 2004).

Beschreibung

Die Gartenbohne hat sowohl kleine, bis zu 50 cm hohe Buschformen als auch rankende Formen, die über 3 m erreichen. Die ursprüngliche Form der Gartenbohne ist rankend.

Die Hülsenfrüchte werden zwischen 4 und 30 cm lang und können unterschiedliche Farben aufweisen (grün, gelb, violett, gescheckt). Man unterscheidet runde, ovale und flache Querschnitte und auch die Samen variieren stark; sowohl in der Größe (0,5 bis 3 cm) als auch in der Farbe.

Nutzung

In Europa werden die noch nicht ausgereiften Hülsen der Gartenbohnen vielfach als Gemüse gegessen (Grüne Bohnen, Wachsbohnen). Generell werden aber auch die reifen, trockenen Samen, die sich leicht lagern lassen, viel genutzt. Im Reifegrad zwischen den „Grünen Bohnen“ und der „Trockenkochbohne“ oder „Körnerbohne“ liegen die Flageoletbohnen, bei denen die milchreifen Kerne geerntet werden, wenn die Hülsen eine lederartige Reife haben. Sie gelten als Delikatesse. Oft haben Samen einer bestimmten Farbe oder Form spezielle Namen (Kidney-Bohne = Nierenbohne, Perlbohne = kleine kugelige Form).

Nachbarn in der Mischkultur

 
Stangenbohnen an Bohnenstangen

Pflanzen vertragen sich mit unterschiedlichen Nachbarn, die direkt angrenzend wachsen unterschiedlich gut, dieses Phänomen nennt man Allelopathie:

Gute Nachbarn

Schlechte Nachbarn

Inhaltsstoffe

Die Samen der Gartenbohne haben einen hohen Proteingehalt. Die Kohlenhydrate der Bohne liegen in vom Menschen teilweise nicht abbaubaren Oligosaccharosen vor. Diese werden von Darmbakterien abgebaut und verursachen Blähungen. Manche Gewürze wie z.B. Fenchel, Anis, Kreuzkümmel und Kümmel können dies vermindern.

Rohe Gartenbohnen (und auch andere Bohnenarten) enthalten Phasin, ein für den Menschen giftiges Proteingemisch (Lektine). Es wird erst durch Kochen zerstört. Bohnen sind daher roh nicht genießbar.

Siehe auch

Commons: Gartenbohne – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien