Nijmegen

Gemeinde in der niederländischen Provinz Gelderland
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Nimwegen (niederländisch Nijmegen) ist eine Stadt im Osten der Niederlande in der Nähe der deutschen Grenze in der Provinz Gelderland mit 156.308 Einwohnern (Zählung vom 1. Januar 2005). Die Gesamtfläche der Gemeinde ist etwa 72 qkm.

Karte: Nimwegen in der Provinz Gelderland
Karte Gelderland (Nimwegen)
Fotos
Zentrum
Blick auf die Walkade
de Walbrug

Bekannt ist Nimwegen auch für den internationalen Vier-Tage-Marsch über 200 km, ein jährliches Ereignis im Juli, an dem zu Fuß Distanzen von 30-50 km pro Tag zurückgelegt werden.

Geschichte

Nimwegen ist eine der ältesten Städte der Niederlande. 2005 findet die 2000-Jahr-Feier statt. Die Geschichte der Stadt geht bis in die Zeit des Römischen Reiches zurück. Die Römer unterhielten hier einen Militärstützpunkt, Ulpia Noviomagus Batavorum.

Die Befestigung kam später, wie alle römischen Besitzungen, in die Hände der fränkischen Könige und so konnte Karl der Große 777 aus dem mittlerweile verlassenen Kastell eine Pfalz bauen. Nimwegen war auch vor den Franken eine Grenzsiedlung, damals waren Sachsen und Friesen die Nachbarn. Um 880 nahmen die Normannen die Pfalz ein.

Friedrich Barbarossa, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches baute die Pfalz 1150 in eine Burganlage um. Davon ist mittlerweile aber nur noch ein kleiner Teil übrig geblieben.

Unter Heinrich VII. wurde Nimwegen 1230 freie Reichsstadt. Kurz darauf, am 8. Oktober 1247, kommt die Reichsstadt in Gelderländische Hände. Graf Otto II.von Gelderland bekommt die Stadt als Pfand vom deutschen König Wilhelm II. (der gleichzeitig Graf von Holland war). Weil das Lehen nicht ausgelöst werden konnte, blieb es fortan im Besitz der Herren von Gelderland. Nimwegen wurde die Wichtigste der vier Hauptstädte des Gelderlandes. Unter Otto II. begann 1250 der Bau der Stevenskerk, einer Kirche, die auch heute noch die Silhouette von Nimwegen dominiert.

1543 kam Nimwegen mit dem Rest des Gelderlandes durch das Traktat von Venlo in spanische Hände. Prinz Moritz eroberte die Stadt 1591.

Zu Nimwegen wurde 1678 der Friede von Nimwegen zwischen Frankreich und der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande geschlossen.

1923 bekommt Nimwegen eine katholische Universität (Katholieke Universiteit Nijmegen, kurz KUN). Diese wurde 2004 in "Radboud Universiteit Nijmegen" umbenannt (kurz RU), um mit dem überregional bekannten Krankenhaus Radboud auch namentlich eine Einheit zu bilden.

Am 22. Februar 1944 wird Nimwegen durch einalliiertes Bombardement, das eigentlich für eine deutsche Stadt bestimmt war, stark zerstört. Im September des selben Jahres erlitt es weitere Kriegsschäden während der Schlacht um Arnheim.

Geographie und Wirtschaft

Nimwegen liegt 15 km südlich von Arnheim in der Nähe der deutschen Städte Kranenburg und Kleve. Durch die Stadt fließt die Waal, die bei Pannerden als einer der Flüsse des Rheindeltas aus dem Rhein entsteht. Eisen- und Autobahnen verbinden die Stadt mit Arnheim, Herzogenbusch und Venlo. Nimwegen liegt auch an der "linksrheinischen" Autobahn nach Goch und Köln.

Die Stadt hat einen Binnenhafen. Die Industrie umfasst u.a. Chips (Philips), Beton, und eine Menge Kleingewerbe.

Städtepartnerschaften

Partnerstädte sind Pskow in Russland und Masaya in Nicaragua.

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • St.-Stevenskerk (gotisch), erbaut im 13. Jahrhundert, nach dem 2. Weltkrieg restauriert)
  • Rathaus
  • Die Stadtwaage auf dem Großen Markt (jetzt Cafe-restaurant)
  • Der Valkhof mit der Barbarossa-Ruine (früher römische und karolingische Bauwerke an dieser Stelle) und der St. Nikolaas Kapelle
  • Reste der Wallanlage: das Belvedère und der Kronenburgerturm
  • Nationales Fahrradmuseum Velorama
  • Museum het Valkhof, sehr modernes Museum mit römischen und sonstigen archäologischen Funden sowie alter und moderner Kunst (Kelfkensbos 59, am Ostrand der Innenstadt])

Sonstiges

  • In Nimwegen gibt es eine Filiale des Holland Casino.
  • Im Goffert-Stadion (südwestlich der Innenstadt, etwa 22.000 Sitze) ist der Profi-Fußballverein NEC Nimwegen zu Hause.
  • Studenten und andere junge Leute gehen nachts in die landesweit bekannte Disko Matrixx.


Literatur