Titus

römischer Kaiser
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Titus Flavius Vespasianus (* 30. Dezember 39; † 13. September 81) war als Nachfolger seines Vaters Vespasian römischer Kaiser zwischen dem 24. Juni 79 und seinem Tod im Jahr 81.

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Titus

Leben

Kindheit und Jugend

Familie

Erziehung

Aufstieg unter Nero und Vespasian

Der junge Senator

Feldzug in Judaea

Politische Rolle unter Vespasian

Titus als Kaiser

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Titus-Büste im Louvre

Der gute Kaiser

Titus war der älteste Sohn des Kaisers Vespasian und Vorgänger seines Bruders Domitian. Obwohl er als Thronfolger unbeliebt war, galt er später als einer der besten Kaiser, den Rom je hatte. Allerdings wurde Titus' Ruf begünstigt durch den Gegensatz zum Charakter Domitians, dessen Verfolgungen vom zeitgenössischen Historiker Tacitus genau geschildert wurden.

Der Titusbogen

Der Triumphbogen, der auf dem höchsten Punkt der Via Sacra am östlichen Rand des Forum Romanum steht, erinnert an den Triumphzug, den Titus für die Niederschlagung des jüdischen Aufstands (66-70 n. Chr.) und der Eroberung Jerusalems im September 70 n. Chr. feierte. Er trägt deshalb den Namen Titusbogen.

Ereignisse in seiner Regierungszeit

In die Regierungszeit des Titus fielen der Ausbruch des Vesuv am 24. Juni 79, der die Städte Pompeji und Herculaneum verschüttete, sowie ein großer Stadtbrand Roms im Jahr 80.

Tod und Nachfolge

Rolle Domitians

Titus starb bereits nach nur 26 Monaten im Amt im September 81. Sueton zufolge starb er auf dem Weg ins Sabinerland, die Heimat seiner Vorfahren, in derselben Villa wie sein Vater Vespasian zwei Jahre zuvor. Bereits die Zeitgenossen mochten nicht recht an einen natürlichen Tod des Kaisers glauben. Viele sahen in seinem Bruder und Nachfolger Domitian als Verantwortlichen für den frühen Tod des Titus. Auch die meisten späteren antiken Geschichtsschreiber waren dieser Auffassung, so Sueton, Dio und Aurelius Victor.

Plutarch dagegen berichtet von einer ganz anderen Todesursache. Ihm zufolge hatte Titus gegen den Rat der Ärzte trotz einer schweren Erkrankung die Thermen besucht und starb an der dadurch verschlimmerten Krankheit. Gegen eine Ermordung durch Domitian spricht auch, dass dieser selbst die Trauerrede auf seinen Bruder hielt und diesem posthum viele Ehrungen zukommen ließ. Abschließend lassen sich die Todesumstände des Titus allerdings kaum klären. Nicht außer Acht gelassen werden darf dabei, dass die wenigsten römischen Kaiser eines natürlichen Todes starben.

Posthume Ehrungen

Der neue Kaiser Domitian hielt nicht nur die Trauerrede auf Titus, er ließ ihn auch umgehend vergöttlichen (divinisieren). Zudem baute er eine Reihe von Monumenten, die Titus und ehren sollten und vollendete den von diesem begonnenen Familientempel. Er änderte dessen Namen in Tempel des Vespasian und des Titus und errichtete dort eine Kultstatue seines Bruders.

Titus wurde auch später im Gegensatz zu Domitian sehr positiv gesehen und oft zum vorbildlichen Kaiser stilisiert. Die Geschichtswissenschaftler sind sich nicht ganz einig, wie gut die Herrschaft denn nun tatsächlich war, in der Literatur war man von der Antike bis ins 19. Jahrhundert davon überzeugt.

Bewertung

Literarisches Nachleben

Forschermeinungen

Literatur

Primärquellen

Die wichtigsten antiken Quellen zu Titus sind die Titusbiografie des Sueton (Suet. Tit., vgl. Weblink), Cassius Dio 66, 17-26 und der Jüdische Krieg des Josephus (BJ). Auch wenn sich daraus ein recht zuverlässiges Bild seines Lebens rekonstruieren lässt, so gibt es doch einige Lücken wie seine Tätigkeit in Britannien. Insbesondere ist das von ihm überlieferte Geburtsdatum nicht einheitlich. Philocalus bezeugt den 30. Dezember 39, Sueton dagegen nennt auch das Jahr 41, widerspricht sich damit aber selbst. Cassius Dio ist da genauer, er berichtet, Titus sei bei seinem Amtsantritt am 24. Juni 79 39 Jahre, fünf Monate und 25 Tage alt gewesen.

Sekundärliteratur

  • Hermann Bengtson: Die Flavier. Vespasian, Titus und Domitian. Geschichte eines römischen Kaiserhauses. München 1979.
  • Brian W. Jones: The Emperor Titus. Croom Helm, London 1984. ISBN 0-312-24443-6 ISBN 0-7099-1430-X
  • P. M. Rogers: Titus, Berenice and Mucianus. In: Historia 29, 1980, S. 86-95.

Siehe auch


Vorgänger:
Vespasian (69 - 79)

Römische Kaiser

Nachfolger:
Domitian (81 - 96)