Landschaftspark Duisburg-Nord

Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich
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Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein etwa 230 Hektar großer Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich, entstanden im Rahmen der IBA (Internationale Bauausstellung Emscher Park). Er ist einer der Ankerpunkte der Europäischen Route der Industriekultur und die zweithäufigst besuchte Sehenswürdigkeit Nordrhein-Westfalens nach dem Kölner Dom.

Hochöfen 1 und 2 des stillgelegten Hüttenwerkes
Lichtinstallation von Jonathan Park
Das „Krokodil“
Klettern in den Erzbunkern.

Geschichte

Das frühere Werk war 1902 von der damaligen „Rheinische Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort“, später eine Tochter der Thyssen-Gruppe, gegründet worden. Nach Stilllegung des Hochofenbetriebs 1985 aus wirtschaftlichen Gründen und nach Verlagerung aller Stahl-Aktivitäten auf die wesentlich größeren und moderner ausgerüsteten Hauptproduktionsflächen am Rhein wurde das alte Gelände zwischen Hamborn und Meiderich mit allen Gebäuden und den verbliebenen drei Hochöfen der Öffentlichkeit im Rahmen eines Tag und Nacht frei zugänglichen Landschaftsparks zugänglich gemacht. Es bildet nun einen Ankerpunkt auf der Route der Industriekultur und ist in die Europäische Route der Industriekultur integriert. Die Landschaftsarchitekten Latz + Partner gewannen 1991 den internationalen Wettbewerb zur Umgestaltung der Industriebrache und realisierten den Park in den Jahren 1991 bis 2002, ohne die Zeugnisse der Industriegeschichte zu beseitigen. Der Park zählt heute in Fachkreisen zu den wichtigsten Projekten der Landschaftsarchitektur der Jahrtausendwende.

Ein vergleichbares, museales, jedoch deutlich kleineres Hochofen-Ensemble findet sich in Hattingen mit der früheren Henrichshütte, ebenfalls zuletzt im Betrieb der Thyssen AG, und in Dortmund-Hörde mit den verbliebenen zwei Hochöfen der Hoesch AG auf Phoenix-West.

Bauwerke

Der ehemalige Hochofen 5 wurde bis zur Spitze begehbar gemacht. In einer Höhe von ca. 70 m hat man eine sehr gute Aussicht über die Stadt Duisburg bis in die benachbarten Städte hinein. Bei gutem Wetter ist der Düsseldorfer Fernsehturm zu sehen. Die ehemalige Kraftzentrale, 170 m lang, 35 m breit und 20 m hoch, wurde im Rahmen der Entwicklung des Landschaftsparks saniert und wie die Gebläsehalle und die Gießhalle zu einem multifunktionalen Veranstaltungsort umgebaut.

Der Gasometer wurde in ein Tauchbecken umgebaut. Die Abstichhalle des Hochofens 1 erhielt eine Tribüne, wo im Sommer ein Open-Air-Kino stattfindet. Das Dampfgebläsehaus wurde zu einem Schauspielhaus mit 500 Plätzen umgebaut. Die Erzbunker wurden zu Klettergärten ausgebaut, die vom Deutschen Alpenverein betrieben werden.

Am Wochenende und an Feiertagen sind nachts die Industrieanlagen durch farbige Beleuchtung von Jonathan Park in Szene gesetzt. Es gibt Führungen für Kinder und Erwachsene bei Tag und Nacht. Hierzu ist eine Anmeldung im Besucherzentrum erforderlich. Gruppen können unter etwa zehn verschiedenen Führungen und Spielen wählen. Dem Besucherzentrum ist eine Fahrradvermietung angegliedert; weitere Radstationen finden sich entlang der Route der Industriekultur. Das Besucherzentrum bietet auch nähere Informationen zur Route der Industriekultur sowie Bücher, Postkarten und Mitbringsel zum Thema Ruhrgebiet.

In der ersten Etage des Magazin-Gebäudes wurde eine Dauerausstellung zur Geschichte des Hüttenwerks eingerichtet.

Siehe auch

Commons: Landschaftspark Duisburg-Nord – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Angela Schwarz (Herausgeberin): Vom Industriebetrieb zum Landschaftspark. Klartext-Verlag, 2001, ISBN 3-88474-967-6
  • Wilfried Hoppe, Stefan Kronsbein: Landschaftspark Duisburg-Nord. Mercator-Verlag, 1999, ISBN 3874632806
  • Peter Latz: Über die Idee, Zeit sichtbar zu machen – The idea of making time visible. In: Topos 33, 12/2000
  • Udo Weilacher: Kletterer am Monte Tyssino. Landschaftspark Duisburg-Nord. In: Udo Weilacher: In Gärten. Profile aktueller europäischer Landschaftsarchitektur. Basel Berlin Boston 2005, S.70 ff., ISBN 376437084X
  • Udo Weilacher: Syntax der Landschaft. Die Landschaftsarchitektur von Peter Latz und Partner. Basel Berlin Boston 2007, ISBN 9783764376147
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