| Lochwyza | |
 Wappen (ngw.nl) |
Datei:Lochwyza-Ukraine-.png |
| Basisdaten | |
|---|---|
| Oblast: | Poltawa |
| Rajon: | Lochwyza |
| Geografische Lage: | 33° 16' ö. L. / 50° 22' n. Br. |
| Höhe: | 105 m ü. NN |
| Fläche: | 14,92 km² |
| Einwohner: | 12.389 (2001) |
| Bevölkerungsdichte: | 830,36 Einwohner je km² |
| Postleitzahlen: | 37200 |
| Vorwahlen: | + 380 (0)5356 |
| Email: | |
Lochwyza (ukrainisch, russisch Лохвиця, polnisch Łochwica) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa. Sie liegt an dem Fluss Trockener Lochwyza, welcher kurz unterhalb der Stadt in die Sula mündet. Lochwyza ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons.
Geschichte
An der Stelle der heutigen Stadt bestand bereits zur Zeit der Kiewer Rus eine Wehranlage mit gleichem Namen, welche Teil der Kette von Befestigungsanlagen am Fluss Sula war. Als Ortschaft wird Lochwyza dagegen erstmals 1320 urkundlich erwähnt. Zu polnischer Zeit gehörte sie zu den Besitzungen des Magnaten Wischnewsky. 1644 erhält die Stadt das Magdeburger Stadtrecht und ein Wappen. Ab dem 17. Jh. bzw. frühen 18. Jh. siedelten Juden in der Stadt, welche zeitweise mehr als ein Viertel der Bevölkerung stellten. Im Jahr 1781 erhält Lochwyza erneut Stadtrechte. Bei der Volkszählung 1897 hatte die Stadt 8.911 Einwohner. Die größten ethnischen Bevölkerungsgruppen waren damals Ukrainer (68,13%), Juden (27,66%) und Russen (3,74%.) Im Jahr 1904 erbaute der bedeutende ukrainische Architekt Vasy H. Krychewsky in der Stadt ein Haus des Volkes (Thearer).
Im Lauf des 20. Jh. verlor die Stadt jedoch wirtschaftlich an Bedeutung. Dies hing u.a. damit zusammen, dass Lochwyza zwar eine eigene Eisenbahnstation besitzt, welche sich aber in 12 km Entfernung auf anderen Seite des Flusses Sula befindet. An dieser Eisenbahnlinie entstand ca. 8 km nordöstlich von Lochwyza ab 1928 der sowjetische Industrieort Tscherwonosawodske. 1941 bis 1943 war die Stadt von den Deutschen besetzt, welche 1942 eine Massenerschießung durchführten, bei der 287 Juden umgebracht wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt nur langsam an, bis 1989 stieg die Einwohnerzahl auf 13.549. Im Zuge der Transitionskrise ist die Bevölkerungszahl in den 90er Jahren aber fast um 10% geschrumpft.
Bildung, Wirtschaft, Verkehr
Lochwyza verfügt über eine eine medizinische Lehranstalt, ein Kreis- und ein Kinderkrankenhaus. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Stadt liegt auf der Nahrungsmittel- und Baumaterialindustrie. Der Ort liegt an der Strasse T-1907, welche Pyrjatyn mit Romny verbindet. Die Eisenbahnstation Lochwyza, welche an der Linie Krementschuk-Romodan-Romny-Bachmatsch-Homel liegt, befindet sich 12 km östlich der Stadt.
Persönlichkeiten
- Geburtsort des jüdischen Komponisten Isaak Osipowitsch Dunaewskij (1900-1955)
- Wirkungs- und Sterbeort des Rabbiners Shimon Moshe Diskin (1872-1930),
Weblinks