Keiler (Panzer)
Der Minenräumpanzer (MRPz) Keiler dient in seiner Hauptfunktion dem sicheren Räumen von Gassen durch Minensperren unter Panzerschutz und wird in den Panzerpionierkompanien der Bundeswehr eingesetzt.
Keiler | |
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[[Datei:![]() Minenräumpanzer Keiler in Räumstellung beim Tag der offenen Tür der Wehrtechnischen Dienststelle 41 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 2 |
Länge | 8.670 mm (Bei Räumung: 10.7000 mm) |
Breite | 3.799 mm (Bei Räumung: 6.350 mm) |
Höhe | 3.840 mm (Bei Räumung: 2.980 mm) |
Masse | 53t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Hauptbewaffnung | keine |
Sekundärbewaffnung | Nebelmittelwurfanlage |
Beweglichkeit | |
Antrieb | MTU-Achtzylinder Dieselmotor MB 871 Ka-501 mit Abgasturbolader 818 kW (1112 PS) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 48 km/h (Straße) |
Leistung/Gewicht | PS/t |
Reichweite | 350 km |

Entwicklungsgeschichte
Das Minenräumsystem Keiler ist eine Entwicklung der Firmen MaK GmbH in Kiel, Thyssen Henschel Wehrtechnik (beide gehören seit 1992 und 1999 zu Rheinmetall Landsysteme), MTU Friedrichshafen und der Renk AG. Als Basis wählte man die Wanne des M48 Patton A2CA2. Zwischen 1996 und 1998 lieferte die Firma MaK als Generalunternehmer 24 Fahrzeuge mit einem Gesamtwert von 114 Millionen Deutsche Mark an die Panzerpionierkompanien der Bundeswehr.
Funktionsbeschreibung
Der Keiler ist in der Lage mit Hilfe seiner hydraulisch angetriebenen Bodenfräse alle bislang bekannten Arten von verdeckt oder offen verlegten Landminen (Schützen- und Panzerabwehrminen) zu räumen. Dazu fräst er mit 24 gegen die Fahrtrichtung rotierenden Räumelementen (Elefantenfuß), befestigt an einer beweglichen Räumeinrichtung, eine Gasse mit 4,70 m Breite und 25 cm Tiefe. Dabei werden die Minen ausgelöst, zerstört oder zur Seite geschleudert. Die Geschwindigkeit im Räumbetrieb richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit und Tiefe, diese liegt zwischen 0,5 km/h bis 4,5 km/h. Die so geräumte Gasse kann durch ein Räumgassemmarkierungssystem CLAMS (Clear Lane Marking System) gekennzeichnet werden. Das Verlegen der Räummarkierungssteller erfolgt manuell oder automatisch in Abständen von 6, 12, 24 oder 48 Meter.
Aufgrund der Belastungen und zum Schutz der Besatzung während des Räumens entschied man sich für die Gusswanne des M48 Patton, die einen besseren Schutz bietet als ein geschweißte Wanne. Als weitere Modifikation hat der Keiler ein klappbares, schlittenartiges Bugschild was einen stabilen Räumvorgang ermöglicht und die Buglastigkeit im Räumbetrieb kompensiert.
Die Wirksamkeit des Minenräumpanzers zeigte sich bei dem UN-Einsatz in Somalia und bei SFOR. Trotz seiner Wirksamkeit von 98% ist er ein rein militärisches Gerät und ist nicht geeignet zum Räumen von Flächen im Rahmen von humanitären Einsätzen.
Technische Daten
Minenräumsystem KEILER | |
Räumwirksamkeit: | 98 % |
Räumleistung: | je nach Boden 270 m/h |
Räumgeschwindigkeit: | 0,5 km/h bis 4,5 km/h |
Räumbreite: | 4,70 m |
Räumtiefe: | 0,25 m |
Gefechtsgewicht: | 53 t |
Bodenfreiheit: | 245 mm |
Steigfähigkeit: | max. 60 % |
Kletterfähigkeit: | 220 mm |
Querneigung: | max. 30 % |
Grabenüberschreitfähigkeit: | 1.620 mm |
Watfähigkeit o. Vorbereitung: | 800 mm mit Räumspurmarkierungskasten (CLAMS); 1.220 mm ohne |
Kraftstoffmenge: | 1111 l |
Kraftstoffverbrauch: | Straße: ca. 320 l /100 km Gelände: ca. 580 l / 100 km Räumbetrieb: ca. 320 l/h |
Kühlung: | Flüssigkeitsumlaufkühlung mit geschlossenem Kreislauf |
Getriebe: | Renk HSWL 284 M 4 Vor-, 2 Rückwärtsgänge |
Nutzer
Neben Deutschland nutzt Polen seit 2002 vier Keiler aus den Beständen der Bundeswehr.