Als DVD-RAM wird eines der drei wiederbeschreibbaren DVD-Formate bezeichnet, die sich gegenüber den anderen zwei durch ihre bessere Wiederbeschreibbarkeit und Datensicherheit auszeichnet. Die DVD-RAM wird sowohl bei Computern als auch in Camcordern und digitalen Videorekordern verwendet.

Siehe auch: DVD.
Geschichte und Verbreitung
Zuerst gab es nur reine Abspiel-DVDs wie die DVD-Video, DVD-Audio und die DVD-ROM. Daneben sollte es ursprünglich nur für den Computerbereich auch ein wiederbeschreibbares DVD-Format geben, die DVD-RAM. Das "-RAM" steht für "Random Access Memory" (im Gegensatz zur "-ROM" für "Read Only Memory"). Inzwischen wird die DVD-RAM aber auch besonders erfolgreich für andere Bereiche wie etwa Video eingesetzt.
Die DVD-RAM ist zwar das älteste wiederbeschreibbare DVD-Format, aber sie ist weniger verbreitet als die anderen zwei wiederbeschreibbaren DVD-Varianten DVD-RW und DVD+RW. Das liegt daran, dass die Mitglieder der Industrievereinigung DVD-Forum sie zwar 1996 gemeinsam abgesegnet haben, aber aus verschiedenen Marktinteressen die DVD-Formate DVD-RW und DVD+RW etablierten. Beide Konkurrenzformate basieren ebenfalls auf der Phase-Change-Technologie, aber sie weisen einige Einsparungen auf, die zu Lasten einer guten Wiederbeschreibbarkeit und Datensicherheit gehen. Diese zwei DVD-Varianten DVD-RW und DVD+RW werden im Folgenden kurz als DVD±RW bezeichnet.
Die ersten Geräte zur DVD-RAM kamen 1998 auf den Markt. Seit 2002 erlangt die DVD-RAM eine steigende Marktbedeutung, weil sie sich im Bereich DVD-Videorekorder und DVD-Camcorder aufgrund ihrer Vorteile in der problemlosen Wiederbeschreibbarkeit und einfacheren Handhabung gegenüber DVD±RW als Standard etabliert hat. Über die größere Verbreitung der DVD-RAM sind die Medienpreise gesunken, so dass sie inzwischen auch für den Einsatz im Konsumerbereich für Backups von Computerdaten interessant ist. Die größere Marktbedeutung von DVD-RAM im Computerbereich ist auch daran erkennbar, dass der früher bekennende Verfechter von DVD-RW, der Hersteller Pioneer, inzwischen auch DVD-Brenner anbietet, die zumindest DVD-RAM lesen können.
Im Computerbereich ist über die tatsächliche Verbreitung der DVD-RAM in der Anwendung keine exakte Angabe möglich, weil seit 2004 die DVD-Brenner die auch DVD-RAM schreiben können, nur als sogenannte Super-Multi-Brenner angeboten werden. Ein Super-Multi-Brenner ist ein Gerät, das alle DVD-Formate verarbeiten kann. Diese DVD-Brenner werden seit 2004 zu ähnlichen Preise angeboten wie gute DVD±RW-Brenner (ohne DVD-RAM) und überzeugen durch ihre technischen Leistungsdaten auch Kunden, die den DVD-Brenner ausschließlich nur für DVD±R und DVD±RW nutzen. Deutlichstes Kennzeichen dieser Situation ist, dass viele Händler zwar DVD-RAM-fähige Brenner verkaufen, aber nur DVD±R-Rohlinge und DVD±RW-Medien anbieten und keine DVD-RAM-Medien. Preiswerte DVD-RAM-Medien sind im Präsenzhandel im Regelfall nur bei den Händlern vorrätig, die DVD-RAM-fähige Videorekorder verkaufen.
Diese Situation ist eingetreten, weil die Hersteller von DVD-RAM-Geräten kaum Öffentlichkeitsarbeit für die DVD-RAM leisten. Zum Beispiel finden sich auf den Internetseiten der Hersteller im Regelfall keine aufklärenden Darstellungen über die Vorteile der DVD-RAM. Auch in den Anleitungen der Geräte fehlen solche Darstellungen. DVD-RAM wird daher im Computerbereich nur von Insidern benutzt, obwohl sie eine viel größere Datensicherheit und eine einfachere Handhabung erlauben als eine DVD±RW.
Unterschiede der DVD-RAM zur DVD-RW und DVD+RW
Neben der DVD-RAM gibt es noch zwei andere wiederbeschreibbare DVD-Formate, die DVD-RW und die DVD+RW, beide werden im Folgendem kurz als DVD±RW bezeichnet. Trotz ähnlichen Aussehens, Namen und gleicher Kapazität, überwiegen die Unterschiede über die Gemeinsamkeiten. Ganz allgemein liegt der Hauptunterschied von der DVD±RW zur DVD-RAM darin, dass die DVD±RW auf eine maximale Kompatibilität mit der DVD-Video und DVD-ROM ausgelegt sind, während die DVD-RAM auf Datensicherheit optimiert ist. Die Unterschiede lauten im Detail:
- Austauschbarkeit. DVD-Geräte können im Regelfall eine DVD-RW (und meist auch DVD+RW) abspielen, während dies bei der DVD-RAM im Jahre 2004 meist nur bei den höherwertigen DVD-Geräten gegeben ist, vgl. Kapitel Gerätetypen, Hersteller und RAMPRG.
- Sektorierung. Die Medien von DVD-RAM sind mit bloßem Auge unmittelbar von anderen DVD-Varianten unterscheidbar anhand ihrer Sektorierung, die sich visuell als viele kleine verstreute Rechtecke auf der Rückseite einer DVD-RAM zeigen (vgl. die erste Abbildung oben). Die Sektorierung dient u. a. für eine höhere Datensicherheit.
- Formatierung. DVD-RAMs sind immer schon ab Werk formatiert im Gegensatz zu einer DVD±RW. Außerdem ist eine Neuformatierung einer DVD-RAM in wenigen Sekunden möglich durch ihre Sektorierung im Gegensatz zur DVD±RW.
- Defektmanagement. Die DVD±RW hat kein Defektmanagement. Die DVD-RAM hingegen hat das gleiche bewährte Defektmanagement wie eine Festplatte: Wenn eine Speicherstelle auf der DVD-RAM nicht beschreibbar ist, so wird diese Stelle als defekt gekennzeichnet und der Inhalt woanders abgespeichert. Das Defektmanagement der DVD-RAM ist sehr zuverlässig, weil es wie bei der Festplatte von der Laufwerkselektronik vorgenommen wird. Für die DVD±RW bieten die Softwarehersteller von Brennerprogrammen nur eine Behelfslösung für das ihr fehlende Defektmanagement an. Hierbei findet nach dem Brennen einer DVD±RW eine optionale Leseprüfung auf unbemerkte Brandfehler statt. Die nachträgliche Verifizierung der DVD±RW ist eine Behelfslösung, weil im Fehlerfall der Fehler nicht korrigiert werden kann und das DVD±RW-Medium weggeworfen und alle Inhalte auf einem neuen DVD±RW-Medium gebrannt werden müssen. Das Defektmanagement der DVD-RAM lässt sich vereinfachend auch als "automatisierte Verifizierung mit Fehlerkorretur" bezeichnen, weil es schon während des brennens statt findet.
- Geschwindigkeit. Ein DVD-RAM-Medium wird ungefährt 50% langsamer beschrieben als ein DVD±RW-Medium. Dieser Geschwindigkeitsunterschied besteht aber nur bei oberflächlicher Betrachtung. Wird zur Zeit des brennens einer DVD±RW auch die notwendige anschließende Verifizierung addiert, so ist die Gesamtzeit ungefähr gleich, aber ohne die Vorteile des Defektmanagements einer DVD-RAM (s. o.).
- Sehr geringe Systembelastung. Auch wenn in den Herstellerspezifikationen von DVD-RAM-Brennern für den Computer immer PCs mit hoher Prozessorleistung gefordert werden, so bezieht sich diese Angabe immer auf die mitgelieferte Multimediasoftware (u. a. zum abspielen von Videos). Der DVD-RAM-Brenner selber stellt keine besonderen Anforderungen an die Hardware. Egal wie ausgelastet der CPU oder die Festplatte des Computer ist, durch das Defektmanagement (s. o.) in der Laufwerkselektronik des DVD-RAM-Brenners kann kein Brandfehler entstehen. Eine DVD-RAM eignet sich daher besonders für Backups die nebenher erstellt werden sollen.
- Wechselfestplatten-Nutzung. Alle drei wiederbeschreibbaren DVD-Formate DVD-RW, DVD+RW und DVD-RAM haben die Gemeinsamkeit, dass sie wie eine Wechselfestplatte genutzt werden können. Eine Wechselfestplatten-Nutzung bedeutet, dass Dateien wie bei einer Festplatte gewohnt abgespeichert, kopiert, gelöscht, umbenannt oder verschoben werden können aus jeden beliebigen Programm. Bei Computern muss dazu eine Packet-Writing-Software installiert werden. In älterer Literatur ist oft zu lesen, dass bei DVD-RAM-Brennern keine Packet-Writing-Software erforderlich ist. Das war ein Marketingtrick, weil der sogenannte "DVD-RAM-Treiber" nichts anderes als eine Packet-Writing-Software war, nur dass hier der DVD-Brenner im Betriebssystem nicht mit einem DVD-Symbol, sondern mit einem Wechselfestplatten-Symbol erschien. Bei den aktuellen DVD-RAM-Brennern wird diese kosmetische Maßnahme nicht mehr betrieben. Soviel zu den Gemeinsamkeiten. Für den Dauereinsatz einer DVD als Wechselfestplatte eignet sich nur die DVD-RAM, weil der DVD±RW das Defektmanagement einer Festplatte fehlt.
- Lebensdauer. Die DVD-RAM hält mindestens 30 Jahre.
- Wiederbeschreibbarkeit. Die DVD-RAM gilt mit ihren ca. 100.000-mal Änderbarkeit als nahezu beliebig oft wiederbeschreibbar. Dagegen ist eine DVD±RW bestenfalls 1.000-mal wiederbeschreibbar, in der Praxis oft sogar nur 50- bis 100-mal.
Unterschiede der DVD-RAM zur MOD
In der Literatur wird die DVD-RAM oft fälschlicherweise als eine MOD-Variante angesehen, weil beide die gleiche Sektorierung auf der Datenträgeroberfläche aufweisen (vergleiche hierzu die erste und zweite Abbildung; besonders in der Vergrößerung). Die Sektorierung dient einer höheren Lese- und Schreibgenauigkeit. Die Sektorierung lässt sich aber in verschiedenen Technologien verwenden: Die DVD-RAM verwendet als Lese- und Schreibverfahren die Phase-Change-Technologie, während die MOD die magnetooptische Technologie verwendet. Für weitere Unterschiede der DVD-RAM zur MOD siehe unter dem Stichwort Magneto Optical Disk.
Unterschiede der DVD-RAM zur DVD-Video
Eine DVD-RAM lässt sich wie eine DVD-Video nutzen, d. h. auf ihr können auch Video abgespeichert und mit einen DVD-Menü ausgestattet werden. Auf DVD-Playern, welche auch DVD-RAM lesen können, können diese auch problemlos abgespielt werden.
Werden Videos nicht am PC, sondern über einen DVD-Videorekorder auf eine DVD-RAM geschrieben, so gibt es Unterschiede. Konkret: Eine über einen DVD-Videorekorder aufgenommene DVD-RAM ist nicht am PC auf eine DVD±R oder DVD±RW umkopierbar und danach auf jeden beliebigen DVD-Player nutzbar, weil dazu erstmal die Videodatei neu konvertiert werden muss.
Die DVD-RAM-Videorekorder verwenden zum Erstem eine andere Verzeichnisstruktur. Befinden sich die Videos der DVD-Video (wie bei DVD±R und DVD±RW) im Verzeichnis VIDEO_TS
, so lautet dieses Verzeichnis bei der DVD-RAM hingegen auf DVD_RTAV
. Zum Zweiten unterscheidet sich das verwendete Dateiformat für die Videodaten. Das Video wird nicht im Dateiformat VOB sondern in VRO (Video Recording Object) gespeichert. Das VRO-Dateiformat erlaubt eine bessere Aufzeichnung und Videobearbeitung, aber es ist nicht kompatibel zu klassischen DVD-Playern. Nur spezielle DVD-Player-Software für den PC wie etwa WinDVD oder PowerDVD XP können diese DVD-RAM-Videodateien ohne Konvertierung direkt abspielen. Im Jahre 2004 gab es noch keinen einzigen DVD-Videorekorder mit DVD-RAM, welcher auf Wunsch des Benutzer direkt VOB-Dateien erzeugt, so dass diese durch einfache PC-Kopieraktionen in eine DVD±R verwandelbar sind.
Spezifikation der Medien
Das Wissen über die Spezifikation des Datenträgers ist nützlich bei der Bewertung der DVD-RAM-Technologie und beim Kauf von DVD-RAM-Geräten und -Medien. Im Folgenden werden nur die Informationen dargestellt werden, welche von unmittelbaren allgemeinen Interesse sind. Reine technische Details auf über 100 Seiten sind in den Quellen ersichtlich, welche im Kapitel "Normen und Standards" angegeben sind (s. u.).
Die DVD-RAM-Medien gibt es in zwei verschiedenen Durchmessern: Einmal im Durchmesser einer CD von 120 mm und im Durchmesser einer Mini-CD von 80 mm. Zuerst soll die Spezifikation der typischen DVD-RAM anhand von Speicherkapazität, Ausstattung, Schreibschutz und Dateisystem behandelt werden.
- a) Die klassische DVD-RAM mit 120 mm Durchmesser
- Speicherkapazität: Das klassische DVD-RAM-Medium (120 mm Durchmesser) gibt es in unterschiedlichen Speicherkapazitäten. Aktuelle Geräte können die "DVD-RAM 1.0" nicht mehr verarbeiten.
- DVD-RAM 1.0:
- einseitiges Medium mit einer Schicht und einer Kapazität von 2,58 GB (GigaByte).
- zweiseitiges Medium mit je einer Schicht und einer Gesamtkapazität von 5,16 GB.
- DVD-RAM 2.0:
- einseitige Medium mit einer Schicht und einer Kapazität von 4,7 GB.
- zweiseitige Medium mit je einer Schicht und einer Gesamtkapazität von 9,4 GB.
- DVD-RAM 1.0:
- Ausstattung: Die klassischen DVD-RAM-Medien gibt es in vier verschiedenen Ausstattungsformen im Handel, die hier mit "Variante I" bis "IV" durchnummeriert sind, weil die Hersteller keine einheitliche Termininologie verwenden. Am verbreitesten ist die preiswerte Variante III.
- Variante I: Dieser DVD-RAM-Medientyp war der erste existierende. Bei ihm befindet sich die DVD-RAM fest in einer Schutzhülle, die einer 3 1/2" Diskette ähneln. Diese Schutzhülle wird auch als Caddy oder Cartridge bezeichnet. Variante I ist besonders bei DVD-RAM-Videorekordern verbreitet. Die Variante I und Variante II werden auch als Type I bzw. Type II bezeichnet.
Variante II. Deutlich erkennbar ist der rote Schiebeschalter für den Schreibschutz. - Variante II: Wie Variante I, aber die DVD-RAM kann aus der Cartridge bei Bedarf herausgenommen werden. Dies ist nützlich, weil viele neuere DVD-RAM-Geräte, besonders im Computerbereich, für eine preiswertere Mechanik auf die Fähigkeit, eine DVD-RAM mit einer Cartridge lesen zu können, verzichten.
- Variante III: Bei dieser Variante wird das DVD-Medium in einem schlichten Jewelcase oder Slimcase ausgeliefert. Bei normalem Gebrauch stellt die fehlende permanente Schutzhülle in Form einer Cartridge kein Problem dar, ähnlich wie CDs auch ohne eine solche Datensicherheit garantieren können. Die "Variante III"-Medien sind deutlich preiswerter als diejenigen für die Varianten I oder II.
- Variante IV: Inzwischen gibt es vereinzelt auch DVD-RAM-Medien in der Cakebox, welche preislich nochmals etwas billiger sind, weil bei Ihnen die Jewelcases oder Slimcases fehlen. Inwiefern das Stapeln der Medien diese in der Qualität beeinträchtigen, ist noch unklar. Sicher ist zumindest, dass die Medien nach der erstmaligen Nutzung nicht wieder gestapelt werden sollten für eine maximale Datensicherheit, d. h. sie sind dann einzeln in Schutzhüllen aufzubewahren.
- Schreibschutz: Im Folgenden ist nicht der typische Schreibschutz gemeint, den das Dateisystem bereitstellt und der sich immer nur auf einzelne Dateien oder Verzeichnisse erstreckt, sondern die speziellen Schutzmöglichkeiten einer DVD-RAM, die für das gesamte DVD-RAM-Medium gelten. Ein DVD-RAM-Medium lässt sich auf drei verschiedene Weisen gegen ein unbeabsichtigtes Verändern schützen: Per Treiber, per Schiebeschalter und per Laufwerk.
- Treiber: Jedes DVD-RAM-Medium besitzt ein Schreibschutz-Bit, das unabhängig vom Dateisystem einen Schreibschutz für das gesamte Medium erlaubt. Dieser Schreibschutz wird vom Laufwerk hardwareseitig beachtet. Für die Aktivierung oder Deaktivierung dieses Schreibschutzbits ist eine spezielle Software oder ein Treiber erforderlich. In einer virenverseuchten Umgebung bietet das Schreibschutz-Bit keinen Schutz, wenn das Medium noch ungeschützt ist und es zur Aktiverung erst in ein Laufwerk eingelegt werden muss. Kurzum: Für solche Fälle ist ein Schreibschutz geeigneter, der mit der Hand ohne zur Hilfenahme von Software aktiviert werden kann, wie der Schiebeschalter oder per speziellem Laufwerk.
- Schiebeschalter: Ein DVD-RAM-Medium besitzt selber keinen mechanischen Schreibschutz. An Cartridges gibt es jedoch einen Schreibschutz-Schiebeschalter ähnlich wie bei der 3 1/2" Diskette. Dieser Schalter ist natürlich nur dann wirksam, wenn die DVD-RAM mit Cartridge genutzt wird. Neuere Laufwerke können ein DVD-RAM-Medium aber oft nur ohne Cartridge laden, so dass der elegante Schiebeschalter nicht in allen Fällen schützt.
- Laufwerk: Bei DVD-RAM-Medien die immer nur ohne eine Cartridge verwendet werden, ist ein sehr sicherer und in der Handhabung einfacher ad-hoc-Schreibschutz auch möglich durch die Verwendung eines zweiten Laufwerkes, das eine DVD-RAM nur lesen kann, aber nicht schreiben. Bei diesem zweiten Laufwerk handelt es sich um ein DVD-ROM-Laufwerk, das auch das DVD-Format DVD-RAM lesen kann, vgl. Kapitel über Gerätehersteller (s. u.).
- Dateisystem: Ein DVD-RAM-Medium lässt sich in unterschiedlichen Dateisystemen formatieren, wie etwa FAT, UDF oder auch Ext2. Von den Herstellern wird die Verwendung des Dateisystems UDF empfohlen, weil diese die beste Performance zur harten Sektorierung der DVD-RAM bietet. Manche Hersteller bieten auch DVD-RAM-Medien ohne Aufpreis bereits fertig in UDF formatiert an (man spart dann eine Minute).
- b) Die Mini-DVD-RAM mit 80 mm Durchmesser
- Die Mini-DVD-RAM kam später heraus und wird bei Camcordern eingesetzt. Für einige Camcorder muss die Mini-DVD-RAM sich in einer sogenannten "DVD Round Holder" befinden (vgl. rechte Abbildung). Für die Aufbewahrung wird die MiniDVD zusammen mit der DVD Round Holder in eine 3,5" Hülle eingepackt, welche die gleiche Maße und Aufbau besitzt wie eine Hülle für die MOD.
- Die Mini-DVD-RAM hat bei doppelseitiger Nutzung eine Speicherkapazität von 2,8 GB, das für eine Videoaufzeichnung von bis zu 120 min ausreicht.
Gerätetypen, Hersteller und RAMPRG
Es gibt vier grundsätzliche DVD-Gerätetypen: DVD-RAM-Abspielgeräte, DVD-RAM-Brenner, DVD-RAM-Camcorder und DVD-RAM-Videorekorder. Die Reihenfolge der einzelnen Gerätetypen, Hersteller und ggf. Geräten erfolgt streng alphabetisch und stellt keine Wertung dar.
Hersteller von DVD-ROM-Laufwerken die auch DVD-RAM-Medien lesen können (für den Computer):
- LG Electronics: GDR-8163B.
- Toshiba: SDM-1612, SD-M1711, SDM-1712, SD-M1912.
- Samsung: SD-616E, TS-H352A.
- Anmerkung: Oft legen die Hersteller dieser Laufwerke keinen Treiber für das lesen einer DVD-RAM oder DVD±RW bei, so dass auf Dritthersteller wie etwa Nero mit ihrem kostenlosen InCD 4 Reader zurückgegriffen werden muss. In den Anleitungen fehlt meistens ein entsprechender Hinweis. Der Treiber ist oft nicht erforderlich, wenn im selbem System ein DVD-Brenner installiert ist.
Hersteller von internen DVD-RAM-Brennern (für den Computer):
- Hitachi-LG Data Storage (HLDS; ein Joint Venture von LG Electronics und Hitachi): GF-2050.
- LG Electronics: GMA-4020B, GSA-4040B, GSA-4081B, GSA-4082B, GSA-4120B, GSA-4160B, GSA-4163B.
- Panasonic: LF-D201, LF-D211, LF-D291, LF-D311, LF-D521, LF-D621.
- Toshiba: SD-W2002 (mit und ohne Cartridge).
Hersteller von internen DVD-RAM-Brennern (für das Notebook):
- LG Electronics: GWA-4040N.
- Panasonic: UJ-820, UJ-835-B, UJ-840, UJ-845-B.
- Toshiba: SD-R6372.
Hersteller von externen DVD-RAM-Brennern (für den Computer):
- Iomega: Super DVD QuikTouch Video Burner All-Format (verschiedene externe Geräte mit USB 2.0 Schnittstelle) (Nicht mehr in der neuesten Version von Dezember 2004 durch Wechsel des Laufwerkherstellers!).
- LaCie d2 (mit Firewire-Schnittstelle). (Durch Wechsel des Laufwerkherstellers nicht mehr in den aktuellen Laufwerken; Stand 2005/02).
- LG Electronics GSA-5120D, GSA-5160D, GSA-5165D (alle mit Schnittstellen USB 2.0 und Firewire).
Hersteller von DVD-RAM-Camcordern:
Hersteller von DVD-RAM-Videorekordern:
Eine aktuelle Liste von Herstellern von DVD-RAM ist über die so genannte RAM Promotion Group (RAMPRG) möglich, welche sich seit der Internationalen Funkausstellung 2003 darum bemüht, DVD-RAM gemeinsam aktiver zu vermarkten. Der RAMPRG gehören u. a. folgende Hersteller an: Hitachi, Panasonic, Toshiba, Maxell, LG Electronics, Matsushita/Panasonic, Samsung und Teac.
Normen und Standards
Literatur
- Steinbrink, Bernd (1998): „DVD-Wettstreit“ in: c't, 15. Jahrgang (1998), Nr. 8, Seiten 160–165, auch online abrufbar. Beachtenswert an diesem Artikel sind die Abbildungen zum Aufbau eines DVD-RAM Mediums.
- Becker, Stephan: „Feingebrannt“ in: c't, 15. Jahrgang (1998), Nr. 25, Seiten 190–195, auch online abrufbar. Der Artikel stellt die technischen Unterschiede zwischen der MOD und DVD-RAM verständlich und ausführlich dar.
Weblinks
- ramprg.com - Offizielle Homepage der RAM Promotion Group (englischsprachig).
- dvddemystifiziert.de – Häufig gestellte Fragen zur DVD aus der Newsgroup [1].
- tecChannel-Artikel - DVD-Brenner - wer macht das Rennen? vom 17. April 2001, Update am 24. September 2001.
- home.arcor.de/dvd-ram - Die Vorteile von DVD-RAM bei DVD-Recordern.