Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Buch von Judith Kerr
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Als Hitler das rosa Kaninchen stahl ist ein Roman von Judith Kerr, der 1971 in englischer Sprache erschienen ist (Originaltitel: When Hitler Stole Pink Rabbit). Das Kinder- und Jugendbuch mit autobiografischen Zügen galt lange Zeit als Standardwerk für den Schulunterricht zur Einführung in das Thema Anfänge des dritten Reiches und Flüchtlingsproblematik. 1974 wurde der Roman mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis als "herausragendes Kinderbuch" ausgezeichnet.

Der Roman bildet den Auftakt einer Trilogie, in deren Verlauf Anna, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, zu einer erwachsenen Frau heranwächst. Die Trilogie beginnt im Jahr 1933 und endet in den 50er-Jahren. Die Titel der Fortsetzungen lauten: Warten bis der Frieden kommt und Eine Art Familientreffen.

Zusammenfassung

Von Berlin nach Zürich

Der Roman beginnt in der Zeit vor der Reichstagswahl im März 1933. Anna ist neun Jahre alt und lebt mit ihrer jüdischen Familie in Berlin. Annas Vater ist ein bekannter Schriftsteller, der auch Artikel gegen Hitler und die NSDAP in Zeitungen und Magazinen veröffentlicht. Aus Sorge vor einer Machtübernahme Hitlers und einer damit einhergehenden Verhaftung flüchtet er nach Prag. Im Gegensatz dazu bleibt Onkel Julius, ein Freund der Familie, in Berlin.

Wenige Tage später, am Wochenende der Wahl, reisen Anna, ihre Mutter und ihr zwölfjähriger Bruder Max in die Schweiz, wo sie in Zürich auf Annas Vater treffen. Notgedrungen bleiben sie nach Hitlers Wahlsieg in der Schweiz. Sie wohnen erst in einem der besten Hotels, als das Geld aber knapp wird, wohnen sie in einem Gasthof bei der Familie Zwirn, die drei Kinder hat: Franz, Trudi und Vreneli.

Infolge der Bücherverbrennung, von der auch die Bücher des Vaters betroffen sind, und auf Grund des Umstands, dass die Schweizer Zeitungen vor allem an ihrer Neutralität interessiert sind, wird es für Annas Vater immer schwieriger, seine Artikel zu veröffentlichen und damit Geld zu verdienen. Auch die Tatsache, dass die Nazis einen Preis auf die Ergreifung von Annas Vater ausgesetzt haben, macht das Leben der Familie nicht einfacher. Aus Geldnot zieht die Familie weiter nach Paris, wo der Vater bessere Chancen für sich und die Familie sieht.

Weiter nach Paris und London

In Frankreich angekommen, muss sich die Familie den Problemen einer Flüchtlingsfamilie stellen: Sprachprobleme, Integrationsprobleme und auch hier das Problem des knappen Geldes. Artikel des Vaters in der Pariser Zeitung sorgen nur für ein mageres Einkommen.

Nach zwei Jahren in Paris steht die Familie trotz sozialer und sprachlich geglückter Integration finanziell schlechter da denn je. Aber sie überlebt, im Gegensatz zu Onkel Julius, der als Jude in Berlin geblieben ist und sich auf Grund von Verfolgungsmaßnahmen das Leben nimmt. Schließlich beschließt Annas Familie, nach London zu gehen. Dort hat eine englische Firma ein Filmmanuskript des Vaters gekauft und ihm dafür 1.000 Pfund bezahlt. In London angekommen, begrüßt Vetter Otto Anna und die anderen Familienmitglieder auf der Victoria Station.

Damit ist der erste Teil der Trilogie beendet.

Verfilmung

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl wurde 1978 vom WDR für die ARD unter der Regie von Ilse Hofmann - zum Teil an Originalschauplätzen - verfilmt. Die Erstausstrahlung erfolgte am 25. Dezember 1978. In den Hauptrollen spielten Martin Benrath und Elisabeth Trissenaar die Eltern sowie Ariane Jessulat und Alexander Rosenberg die Kinder Anna und Max.