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Stadtdaten | |
Fläche: | 161.2 km² |
Koordinaten: | 47° 00' n. Br., 28° 55' ö. L. |
Amtssprache: | Moldawisch |
Höhe: | ? m. ü. M. |
Einwohner: | Stadt: 665.500 (2000) |
Flughafen:: Distanz: |
Chisinau Airport KIV ca. 15 km |
Stadtpräsident: | Serafim Urecheanu |
Website: | www.chisinau.md |
Chişinău (russisch Кишинёв, Kischinjow, deutsch Kischinau) ist die Hauptstadt Moldawiens. Die Stadt hat eine Fläche von 161.2 km² mit circa 665.500 Einwohner (etwa 17% der Gesamtbevölkerung Moldawiens, Stand 2000). Das Gebiet ist in 5 Bezirke eingeteilt: Centru, Botanica, Buiucani, Rîşcani, Ciocana. In Chişinău befindet sich eine Universität, 6 andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.

Geschichte
1812 wurde Chişinău Regierungssitz von Bessarabien, ein bis dahin unbedeutender Marktflecken. Chişinău genoss als Stadt am Rande des russischen Imperiums keinen guten Ruf im Zarenreich, sondern galt als Strafversetzungslager für Unzufriedene und Aufmüpfige. Der junge russische Nationaldichter Alexander Sergejewitsch Puschkin war von 1820 bis 1823 als Übersetzer nach Chişinău verbannt worden und schrieb über die Stadt:
"O Kischinjow, o dunkle Stadt!", "Verfluchte Stadt Kischinjow, die Zunge wird nicht müde dich zu beschimpfen."
Ab 1834 entstand durch einen großzügigen Stadtentwicklungsplan ein imperiales Stadtbild mit breiten und langen Straßen. Der Plan teilte die Stadt grob in zwei Bereiche. Die Altstadt - mit ihren verwinkelt gebauten Strassen und den unregelmässigen Gebäudestrukturen, sowie die Innenstadt - mit im Voraus geplantem Konzept des Strassenverlaufs. Zur selben Zeit wurden ebenfalls das Stadtzentrum und der im Bezirk Centru liegende Bahnhofplatz geplant. Im 19. Jahrhunderts errichtete der Architekt Avraam Melnikov zwischen 1830 und 1836 die Catedrala Orăşenească. 1840 folgte der Bau des Triumphbogens vom Architekten Luca Zauşkevici mit der Fertigstellung im Jahre 1841. In unmittelbarer Umgebung begann der Bau einer Vielzahl weiterer Gebäüde und Plätze.
Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts setzte die Stadt das Wachstum kontinuierlich fort. 1891 leitete Alexandru Bernardazzi den Bau der Sf. Pantelimon Kirche (Grecească - die griechische Kirche), sowie von 1900 bis1903 den des Frauengymnasiums Dadiani und der dortigen Kapelle (1895-1897). Zwischen 1898 und 1901 entstand am Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt das Gebäude des Bürgermeisters -, das Fosta Dumă Orăşenească (Mitrofan Elladi und Alexandru Bernardazzi).
Am 22. August 1905 kam es zu einer blutigen Eskalation zwischen der Polizei und demonstrierenden Landarbeiter, wobei das Feuer auf geschätzte 3.000 demonstrierende Landarbeiter eröffnet wurde. Im Zuge der russischen Revolutionswirren übernahm im November 1917 eine nationale Vollversammlung mit der Bezeichnung Volksrat (Sfatul Ţării) mit Sitz in Kischinew die Regierung. Sie bestand aus 120 Vertretern aus Bessarabien und 10 aus Transnistrien und setzte sich aus 84 Moldauern und 36 Angehörigen der übrigen Bevölkerungsanteile zusammen. Daraufhin am 2. Dezember 1917 kam es zur Unabhängigkeit vom Russischen Zarenreich und die Moldauische Demokratische Republik wird gegründet.
Am 9. April 1918 (russischer Kalender: 27. März) erklärte Bessarabien bei großer Begeisterung der Bevölkerung, unter Beibehalt einer Teilautonomie, den Anschluß an Rumänien. Chişinău verlor damit den Titel als Hauptstadt und rückte in den Hintergrund. In der Zeit zwischen 1918 und 1940 unternahm die Stadt grosse Renovationsarbeiten im Zentrum der Stadt. Dabei errichtete man 1927 auch ein Denkmal an den ruhmreichen Fürsten von Moldau Ştefan cel Mare şi Sfînt (Künstler Alexandru Plămădeală und Architekt Eugen Bernardazzi).
Während dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg forderte Josef Stalin das Gebiet um Bessarabien, aufgrund des geheimen Zusatzprotokoll des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffsvertrages von 1939 (Hitler-Stalin-Pakt), als rechtmässiger Besitzer zurück.Daraufhin bildete er die Moldauische SSR als Teil der UdSSR und ernannte Chişinău erneut zur Hauptstadt.
In den Folgejahren von 1947 bis 1949 entwickelte der Architekt Aleksei Victorovici Şciusev unter Mithilfe eines mehrköpfigen Architektenteams einen Plan zum schrittweisen Wiederaufbau.
- Chişinău - erste Erwähnung der Ortschaft 1436 im damaligen Fürstentum Moldau.
- 1511 eroberung durch das Osmanische Reich.
- 1812 Annexion durch Russland und Ernennung zur Hauptstadt des Gouvernements Bessarabien.
- 1918-1940 bei Rumänien.
- Im 2. Weltkrieg zwischen Rumänien und der Sowjetunion umkämpft.
- 1945-1991 Hauptstadt der Moldawischen Sowjetrepublik (Sowjetunion).
- 1991 Im Zuge der Perestrojka Sturz des kommunistischen Regimes, Chişinău wird Hauptstadt des unabhängigen Moldawien.
Politik
Geographie
Chişinău liegt im Zentrum Moldawiens in einer fruchtbaren Region (Wein- und Obstanbau) am Fluss Bîc.
Klima
Wirtschaft und Verkehr
Chişinău beherbergt vor allem Lebensmittelindustrie. So findet sich dort eine große Weinkellerei, Obst- und Gemüsekonservenindustrie, Tabakindustrie, Textilindustrie.
Öffentlicher Verkehr
Als öffentliches Transportmittel stehen neben einem dichten Trolleybus-System ebenfalls Minubus und Taxi zur Verfügung. Taxis können rund um die Uhr telefonisch gerufen werden.
Fernverkehr
Busbahnhof
Generell das meistgenutzte Fernverkehrsmittel in Moldawien ist der Bus. Mit ihm reist man sehr preiswert über mehrere Stunden oder Tage. Beliebte Ziele sind beispielsweise Odessa (Ukraine) und Bukarest (Rumänien).
Flughafen
Der Aeroportul International Chişinău (Internationaler Flughafen Chişinău) befindet sich ca. 15 km südlich des Stadtzentrums und bietet internationale Flugverbindungen nach Wien, Budapest, Istanbul, Moskau, Bukarest, Paris und Rom.
Bahnverkehr
Da Chişinău an der Hauptbahnstrecke Athen / Istanbul-Moskau liegt, stellt vorallem die Bahn eine der wichtigsten Verbindung nach Europa und anderen Grossstädten dar. Aufgrund des anhaltenden Konflikts zwischen Moldawien und der international nicht anerkannten Transnistrischen Moldauischen Republik, ist das Schienennetz in Richtung Ukraine zeitweise komplett zum Stillstand gekommen.
Persönlichkeiten
- Alexander Sergejewitsch Puschkin
- Maria Cebotari
- O-Zone (moldawische Band, bekannt durch ihren Hit Dragostea Din Tei)
Sehenswürdigkeiten
- Catedrala Orăşenească mit prachtvollem Glockenturm aus dem Jahre 1836.
- Triumphbogen von 1841 - eigentlich "Heiliger Bogen" genannt, in der Nähe der Kathedrale im Parcul Catedralei.
- Statue von Ştefan cel Mare şi Sfînt von 1928 - beim Gradina Publica Ştefan cel Mare şi Sfînt.
- Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt Breite Strasse durch das Zentrum der Stadt.
- Allee der Herrscher Moldawiens Es handelt sich dabei um zehn Bronzebüsten am Verteidigungsministerium von: Bogdan I. - Petru I. Musat - Alexandru cel Bun (Alexander der Gute) - Ştefan cel Mare şi Sfînt (Stefan der Große und Heilige) - Bogdan III. cel Orb - Petru Rares - Alexandru Lapusneanu - Ioan Voda cel Cumplit (Fürst Johann der Schreckliche) - Vasile Lupu - Dimitrie Cantemir. Die Einweihung fand am 27. August 2004 statt.
Museen und Kultur
- Muzeul National de Istorie a Moldovei (Nationales Geschichtsmuseum)
- Muzeul National de Arte Plastice (Nationales Kunstmuseum)
- Museum für Geschichte Chişinău
- Muzeul National de Etnografie si Istorie Naturala (Ethnologisches und Naturhistorisches Nationalmuseum)
- Muzeul de Arheologie si Etnografie al Academiei de Stiinte din Moldova (Archeologisches und Ethnologisches Museum)
- Muzeul Literaturii Romane "M. Kogalniceanu" (Literarisches Museum)
- Muzeul Pedagogic Republican
- Casa-muzeu "A.S. Puskin" (Puschkin Museum)
siehe: Museen Moldawiens
- Moldexpo im Parcul Valea Morilor bietet als Ausstellungsplattform Platz für nationale und internationale Veranstaltungen verschiedenster Art. Ausserdem ruhen hier einige der Überbleibsel aus der kommunistischen Vorgeschichte des Landes - wie beispielsweise die Statuen von Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin), Karl Marx oder Friedrich Engels.
siehe: Moldexpo
Hotels
Chişinău bietet Hotels verschiedener Preisklassen an. Je nach Preis unterscheidet sich die Qualität und der angebotene Service der Unterkunft jedoch frappand. In Moldawien wird verlangt, dass man sich innerhalb von drei Tagen nach der Ankunft im Land bei den zuständigen Behörden registrieren lässt. Einige Hotels bieten den Service an und übernehmen diese Formalitäten, es empfielt sich daher sich mit dem Hotel direkt in Verbindung zu setzen.
Clubs
- Black Elephant
- Star Track
- City Club
- Millennium