Rudolfstetten-Friedlisberg

Gemeinde in der Schweiz
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2005 um 01:50 Uhr durch 217.84.102.164 (Diskussion) (Weblinks: +als). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Ort Schweiz Rudolfstetten-Friedlisberg ist eine Gemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt unmittelbar östlich des Mutschellen an der Grenze zum Kanton Zürich.

Geographie

Die Gemeinde besteht aus zwei Ortsteilen: Rudolfstetten liegt in einem Tal, das sich vom Mutschellen in nordöstlicher Richtung erstreckt und vom Rummelbach durchflossen wird, der etwa 200 Meter nach der Gemeindegrenze in die Reppisch mündet. Das Tal wird im Nordwesten durch den Hasenberg, dem südlichsten Ausläufer des Heitersbergs begrenzt. Die Bebauung erstreckt sich aufgrund der Topographie über zwei Kilometer und ist am Mutschellenpass mit derjenigen der Nachbargemeinden Berikon und Widen zusammengewachsen. Im Südosten liegt rund 100 bis 150 Höhenmeter über dem Tal eine Hochebene. Auf dieser befindet sich der Ortsteil Friedlisberg (601 m.ü.M.).

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 490 Hektaren, davon sind 137 Hektaren mit Wald bedeckt. Der höchste Punkt befindet sich auf 660 Metern am Hasenberg, die tiefste Stelle liegt auf 448 Metern am Rummelbach.

Nachbargemeinden sind Bergdietikon im Norden, Urdorf im Osten, Birmensdorf im Südosten, Berikon im Süden und Widen im Westen.

Geschichte

Datei:Rudolfstetten KapelleFriedlisberg.gif
Kappelle auf dem Friedlisberg

Kapelle auf Friedlisberg von Rudolfstetten-Friedlisberg Im Jahr 1190 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von "Rudolfstettin", als das Dorf dem Kloster Engelberg geschenkt wurde. Als weitere Grundbesitzer im Mittelalter sind das Adelsgeschlecht Rothenburg sowie die Klöster St. Gallen, Gnadenthal (bei Niederwil), Wettingen und Sankt Blasien bekannt. "Friedlisperg" wurde erstmals 1321 erwähnt. Die Hohe Gerichtsbarkeit lag in den Händen der Habsburger.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Rudolfstetten gehörte fortan zum Amt Dietikon in der Grafschaft Baden. Die Stadt Bremgarten baute eine Strasse über den Mutschellen sowie eine Brücke über die Reppisch und gewährte den Dorfbewohnern von Rudolfstetten Zollfreiheit. 1438 übernahm Bremgarten die Niedere Gerichtsbarkeit und machte Rudolfstetten zu einer Vogtei, zu der auch Friedlisberg gehörte. 1798, nach der Ausrufung der Helvetischen Republik, gehörte Rudolfstetten zum kurzlebigen Kanton Baden. Seit 1803 ist die Gemeinde ein Teil des Kantons Aargau.

 
Landschaft von Rudolfstettten

Der Anschluss ans Eisenbahnnetz erfolgte im Jahr 1902 mit der Eröffnung der Bremgarten-Dietikon-Bahn. Bis weit in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war die Gemeinde landwirtschaftlich geprägt. Ab 1950 machte sie eine stürmische Entwicklung durch: Die Einwohnerzahl stieg um mehr als das Fünffache und Rudolfstetten wurde ein Teil der Agglomeration Zürich. Am 1. Januar 1967 erfolgte der völlige Zusammenschluss von Rudolfstetten und Friedlisberg. Bis dahin waren die Verwaltung, Steuern und Gemeindeversammlungen separat gewesen, doch die beiden Dörfer galten als einheitliche Polizeigemeinde.

Bevölkerung

Datei:Rudolfstetten Dorfplatz.gif
Dorfplatz von Rudolfstetten

Am 31. Oktober 2004 lebten 3844 Menschen in Rudolfstetten-Friedlisberg, der Ausländeranteil betrug 19,8 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 46,3 % römisch-katholisch, 31,8 % reformiert, 2,4 % christlich-orthodox und 2.5 % moslemisch. 0,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an.

Entwicklung der Einwohnerzahl:

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die 5 Gemeinderäte sind:

  • Alfred Oggenfuss (CVP), Gemeindeammann
  • Christian Schaub (FDP), Vize-Gemeindeammann
  • Anton Hürlimann (CVP)
  • Lisa Marolf (SVP)
  • Marcel Signer (parteilos)

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Rudolfstetten-Friedlisberg gehört zum Friedensrichterkreis Bremgarten.

Wirtschaft

Rund 200 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bieten in Rudolfstetten-Friedlisberg rund 800 Arbeitsplätze an. Die Mehrheit der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet allerdings in der Stadt Zürich oder im nahe gelegenen Limmattal.

Verkehr

Rudolfstetten wird durch die Bremgarten-Dietikon-Bahn erschlossen; es gibt zwei Haltestellen (Rudolfstetten und Rudolfstetten Hofacker). Die Strasse Wohlen-Bremgarten-Dietikon, die mitten durch Rudolfstetten führt, ist eine der wichtigsten Hauptstrassen der Schweiz. Der Autobahnanschluss Urdorf ist etwa 4 km entfernt. Der Ortsteil Friedlisberg ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Bildung

In Rudolfstetten gibt es Kindergärten und eine Primarschule. Kinder aus Friedlisberg besuchen bis zur 3. Klasse die Schule im eigenen Dorf. Die Oberstufen können im Kreisschulzentrum in der Nachbargemeinde Berikon absolviert werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Wohlen, Baden und Wettingen.

Persönlichkeiten

  • Urs Lehmann (1969; Skirennfahrer und Abfahrtsweltmeister)