Bachem Ba 349 Natter ist die Bezeichnung eines Raketenflugzeugs zur Flugabwehr, welches von der Firma Bachem 1944/1945 entwickelt wurde. Die Natter war ein senkrecht startendes Raketenflugzeug mit Flüssigtreibstoff-Triebwerk und Feststoff-Starthilfsraketen. Der Rumpf der Natter bestand aus Sperrholz. Nach dem Start wurde der Gegner mit ungelenkten Raketen angegriffen. Weil die Maschine kein Fahrgestell besaß, musste der Pilot nach dem Angriff abspringen. Die wiederverwertbaren Teile des Flugzeuges (Front- und Hecksektion) wurden ebenfalls am Fallschirm zur Erde zurückgeführt, während der zentrale Rumpfbereich mit den Flügeln verloren ging. Wegen der fortschreitenden Kriegsereignisse gab es keine Kriegseinsätze der Natter mehr, obwohl hierfür in der Nähe von Kirchheim/Teck bei der Autobahn einige Startstellen errichtet wurden. Allerdings fanden einige unbemannte Testflüge der Natter auf dem Heuberg bei Stetten am kalten Markt statt. Der einzige bemannte Start einer Natter am 2. März 1945 endete für den Piloten Lothar Sieber tödlich, als sich das Kabinendach in 1.525 m Höhe löste und das Flugzeug daraufhin abstürzte.
Ein Nachbau der Natter kann im Deutschen Museum in München besichtigt werden.
Technische Daten
- Abmessungen
- Spannweite: 3,60 m
- Länge: 6,10 m
- Tragflügelfläche: 2,75 m²
- Massen
- maximale Startmasse: 2.200 kg
- Triebwerk
- ein Raketentriebwerk Walter 109-509A-2 (1.700 kp, 16,671 kN) mit 70 sek Brenndauer
- vier Starthilfsraketen Schmidding 109-533 (1.200 kp, 11,768 kN) mit 10 sek Brenndauer
- Leistungen
- Höchstgeschwindigkeit: 800 km/h in Bodennähe
- Anfangssteiggeschwindigkeit: 36,58 m/s
- Dienstgipfelhöhe: 14.000 m
- Aktionsradius: 40 km in 12.000 m Höhe
- Bewaffnung
- 24 ungelenkte 73-mm-Raketen Föhn
Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen