Oberhausen
Dieser Artikel befasst sich mit Oberhausen im Ruhrgebiet. Für andere Orte mit der Bezeichnung „Oberhausen“, siehe Oberhausen (Begriffsklärung)
Wappen | Karte |
---|---|
![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Lage der kreisfreien Stadt Oberhausen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Regionalverband: | Regionalverband Ruhr |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 77,04 km² |
Einwohner: | 220.033 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 2.856 Einwohner/km² |
Höhe: | 78 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 46001-46149 alt: 4200 |
Vorwahlen: | 0208 |
Geografische Lage: | 51° 28' n. Br. 6° 50' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | OB
|
Gemeindeschlüssel: | 05 1 19 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: |
3 Stadtbezirke |
Hausanschrift der Stadtverwaltung: |
Schwartzstr. 72 46045 Oberhausen |
Website: | www.oberhausen.de |
E-Mail: | info@oberhausen.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Klaus Wehling (SPD) |
Schulden: | 374 Mio. € (Stand: 31.12.02) |
Die kreisfreie Stadt Oberhausen liegt im Westlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Mitglied im Regionalverband Ruhr. In der Regionalplanung des Landes wurde sie als Mittelzentrum eingestuft. In den 1990er Jahren wurde auf dem ehemaligen Thyssen-Gelände als neues Stadtzentrum die "Neue Mitte Oberhausen" (CentrO) gebaut.
Geographie
Räumliche Lage
Alt-Oberhausen liegt in der "Oberhausener Bucht" der mittleren Niederrheinebene zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher. Die 1929 mit Oberhausen vereinigten ehemaligen Städte Osterfeld und Sterkrade liegen nördlich der Emscher. Zwischen Alt-Oberhausen und Osterfeld bzw. Sterkrade verläuft in West-Ost-Richtung der Rhein-Herne-Kanal.
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet Oberhausen mit einer Fläche von 77 km² hat eine Ausdehnug in Nord-Süd-Richtung von 14,6 km.
Seit 1975 ist das Stadtgebiet in die drei Stadtbezirke Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld gegliedert. Sie haben jeweils eine Bezirksvertretung mit einem Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretung hat je nach Größe des Stadtbezirks zwischen 15 und 19 Mitglieder und wird bei jeder Kommunalwahl (alle 5 Jahre) von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt.
Für statistische Zwecke werden die Stadtbezirke in mehrere Stadtteile unterteilt, die nach den ehemaligen Gemeinden bzw. Gemarkungen oder neu entstandenen Wohngebieten benannt wurden:
- Alt-Oberhausen: Alstaden, Dümpten (Unterdümpten), Lirich und Styrum (Unterstyrum)
- Sterkrade: Biefang, Buschhausen, Holten, Königshardt, Schmachtendorf, Schwarze Heide und Walsumermark
- Osterfeld: Klosterhardt, Tackenberg und Vonderort
Nachbarstädte
Oberhausen wird von folgenden 5 Städten umgeben - im Uhrzeigersinn und im Norden beginnend:
Dinslaken (Kreis Wesel) sowie den kreisfreien Städten Bottrop, Essen, Mülheim an der Ruhr und Duisburg.
Geschichte
Die Siedlungen des heutigen Stadtgebiets von Oberhausen gehörten bis Ende des 18. Jahrhunderts zu unterschiedlichen Herrschaften. Styrum gehörte zur Reichsfreien Grafschaft Limburg-Styrum, Alstaden und Dümpten zur Herrschaft Broich Limburg-Broich, beide im Herzogtum Berg, Lippern und Lirich zum Reichsstift Essen, die Bürgermeisterei Holten mit Buschhausen und Sterkrade zum Kreis Wesel im preußischen Herzogtum Kleve und Osterfeld zum kurkölnischen Vest Recklinghausen. Eine Siedlung mit dem Namen Oberhausen gab es bis Mitte des 19. Jahrhunderts nicht.
Nach vorübergehender teilweiser Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg ab 1806 kam das heutige Stadtgebiet 1815 zu Preußen. Die meisten Dörfer gehörten zunächst zu einem der beiden neuen Landkreise Dinslaken oder Essen innerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorf, die bereits 1823 zum neuen und größeren Landkreis Duisburg zusammengeschlossen wurden.
Osterfeld gehörte zum damaligen Landkreis Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster.
Durch den Abbau von Kohle, anfänglich auch Eisenerz nahm die Besiedelung stark zu, infolgedessen viele Orte des Ruhrgebietes vom ländlichen Raum zum Industriestandort mit Zechen, Stahlwerken und chemischer Industrie heranwuchsen. Die Anfänge der Eisenverhüttung gehen noch weiter zurück: so liegt auf dem (heutigen) Stadtgebiet Oberhausens die Antoniehütte (auch St. Antony Hütte [1]), welche als Wiege des Ruhrgebiets bezeichnet wird (1758).
Am 1. Februar 1862 wurde die Bürgermeisterei Oberhausen aus den Orten Lippern und Lirich (beide Bürgermeisterei Borbeck), Teilen von Styrum, Dümpten und Meiderich (alle Bürgermeisterei Holten) und einem Teil von Alstaden (Bürgermeisterei Mülheim-Land) gebildet, die alle zum Landkreis Duisburg gehörten. Ihren Namen erhielt die junge Gemeinde vom gleichnamigen, 1848 neuangelegten Bahnhof an der Köln-Mindener Eisenbahn, der wiederum seinen Namen vom gleichnamigen Schloss des Grafen Westerholt an der Emscher erhalten hatte. Zwölf Jahre später 1874 erhielt die Gemeinde Oberhausen bereits Stadtrechte durch Einführung der Städteordnung. Die neue Stadt gehörte zum Landkreis Mülheim an der Ruhr, der kurz zuvor, am 8. Dezember 1873 aus dem Landkreis Duisburg hervorgegangen war. Aus ihm schied sie schon am 1. April 1901 aus, um Stadtkreis zu werden.
Es folgten weitere Gebietszuwächse:
- 1909: der südliche Teil von Buschhausen (Bürgermeisterei Sterkrade)
- 1910: die Bürgermeisterei Alstaden (bis 1874 Bürgermeisterei Mülheim-Land, bis 1904 Bürgermeisterei Styrum); nördlicher Teil der Bürgermeisterei Dümpten (bis 1874 Bürgermeisterei Mülheim-Land, bis 1904 Bürgermeisterei Styrum) sowie Nord-Styrum (zur Stadt Mülheim an der Ruhr gehörig)
- 1915: Teile von Dellwig und Frintrop (Bürgermeisterei Borbeck)
Osterfeld gehörte bis 1892 zur Bürgermeisterei Bottrop im Kreis Recklinghausen, wurde dann ein selbständiges Amt und erhielt 1921 Stadtrechte. 1922 wurde Osterfeld Stadtkreis.
Sterkrade gehörte zur Bürgermeisterei Holten im Landkreis Dinslaken bzw. ab 1823 zum Landkreis Duisburg und ab 1874 zum Landkreis Mülheim an der Ruhr. 1886 wurde Sterkrade Bürgermeisterei mit den Gemeinden Sterkrade, Holten, Amt Holten und Buschhausen, kam 1887 zum Landkreis Ruhrort und 1909 zum Landkreis Dinslaken. 1908 kam es zur Vereinigung von Sterkrade und Buschhausen. 1913 wurde die Bürgermeisterei Sterkrade in die Stadt Sterkrade und die Bürgermeisterei Holten geteilt, gleichzeitig erhielt Sterkrade Stadtrechte. Bereits 1917 wurde die Bürgermeisterei Holten zusammen mit einem großen Teil der Bürgermeisterei Hiesfeld, den Orten Barmingholten, Schmachtendorf und Walsumermark, in die Stadt Sterkrade eingegliedert, die gleichzeitig Stadtkreis wurde.
Im Zuge der Gebietsreform wurden am 1. August 1929 die Stadtkreise Oberhausen, Osterfeld und Sterkrade zum neuen Stadtkreis Oberhausen (Rheinland) vereinigt. Die Einwohnerzahl von Alt-Oberhausen hatte bereits um das Jahr 1914 die 100.000-Grenze überschritten und damit Oberhausen zur Großstadt gemacht. Heute hat Oberhausen etwa 220.000 Einwohner.
Die Gebietsreform von 1929 führte dazu, dass die heutige kreisfreie Stadt Oberhausen nach wie vor drei Zentren hat, zu denen sich in den 1990er Jahren die "Neue Mitte" als viertes Zentrum gesellte.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
|
|
¹ Volkszählungsergebnis
Bevölkerung
Die Arbeitslosenquote beträgt 10,9 % (30.04.04), der Ausländeranteil 12,4 %. Die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar:
- 0-18 Jahre: 18,2 %
- 18-65 Jahre: 62,9 %
- ab 65 Jahre: 18,9 %
Religionen
Das Gebiet der heutigen Stadt Oberhausen gehörte ursprünglich zum Stift Essen (Lirich und Lippern) beziehungsweise zum Erzbistum Köln. Die Fürstäbtissin von Essen ließ ihre Orte durch einen vom Kölner Erzbischof investierten Offizial verwalten. Die zu Köln gehörigen Orte wurde von der Petrikirche in Mülheim an der Ruhr aus pfarramtlich versorgt. Osterfeld hatte bereits um 1000 eine Kirche. Um 1550 wurde in den zur Herrschaft Broich beziehungsweise zum Herzogtum Berg gehörigen Orten (Altstaden, Dümpten) die Reformation eingeführt. Ab 1821 gehörten die katholischen Pfarrgemeinden nördlich der Emscher zum Bistum Münster, die Gemeinden südlich der Emscher zum Erzbistum Köln. 1857 entstand die erste katholische Kirche auf dem Gebiet der späteren Stadt Oberhausen, die Kirche St. Marien, die 1888 zur Pfarrkirche innerhalb des Erzbistums Köln erhoben wurde. Die zum Bistum Münster gehörigen Gemeinden waren ab 1904 dem Dekanat Ruhrort zugeordnet. 1910 wurde Sterkrade Sitz eines eigenen Dekanats. 1958 wurden alle Pfarrgemeinden Oberhausens dem neuen Bistum Essen zugeordnet. Der erste Bischof von Essen fasste 1960 alle Gemeinden zum Stadtdekanat Oberhausen, das seither aus den Dekanaten Oberhausen und Sterkrade-Osterfeld besteht, zusammen. Innerhalb des Dekanats Oberhausen gibt es heute folgende katholische Kirchen: St. Marien, St. Michael, Hl. Geist, St. Johann Evangelist, Unsere Liebe Frau, St. Katharina, Hl. Familie, St. Peter Alstaden, St. Antonius, St. Hildegard, Herz Jesu und St. Joseph. Zum Dekanat Sterkrade-Osterfeld gehören folgende Kirchen: Propstei St. Clemens, St. Bernardus, Propstei St. Pankratius, St. Judas Thaddäus, St. Marien, St. Franziskus mit Filialkirchen St. Jakobus und St. Josef, Herz Jesu mit Filialkirche St. Pius, Liebfrauen, Christ König, St. Barbara, St. Josef, St. Theresia vom Kinde Jesu, St. Johann.
Zu den Evangelischen im südlichen Stadtgebiet (Altstaden, Styrum, Dümpten) kamen nach Gründung der Stadt Oberhausen weitere hinzu. Es entstand die erste evangelische Kirchengemeinde, die heutige Christus-Kirchengemeinde. Im Sterkrader Teil Königshardt waren bereits seit 1774 die ersten Protestanten ansässig, doch konnte erst 1846 die erste evangelische Gemeinde gegründet werden. In Osterfeld geschah dies sogar erst 1891. Alle evangelischen Gemeinden Oberhausens bis auf Osterfeld gehörten zur Rheinischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Osterfeld gehörte zur Westfälischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. zur Evangelischen Kirche von Westfalen.
1954 wurde Oberhausen Sitz eines eigenen Kirchenkreises innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland, zu dem heute alle 12 Kirchengemeinden der Stadt gehören:
Alstaden, Buschhausen, Holten, Königshardt, Christus-Kirchengemeinde, Luther-Kirchengemeinde, Markus-Kirchengemeinde, Paulus-Kirchengemeinde, Apostel-Kirchengemeinde Tackenberg, Auferstehungs-Kirchengemeinde, Schmachtendorf und die Kirchengemeinde Sterkrade.
Neben den beiden großen christlichen Kirchen gibt es in Oberhausen auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter Evangelisch- freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten) und Freie Evangelische Gemeinden (FeG), sowie die Altkatholische Kirche.
Ferner sind in Oberhausen auch mehrere Gemeinden der Neuapostolischen Kirche vertreten.
Politik
Stadtrat
Mit der Bildung der Gemeinde Oberhausen 1862 wurde die Bürgermeisterverfassung mit Gemeinderat und Bürgermeister eingeführt. Daneben gab es 2 Beigeordnete. Nach Erhalt der Stadtrechte 1874 gab es Stadtverordnete und Bürgermeister, der nach Erlangung der Kreisfreiheit den Titel Oberbürgermeister trug. Auch Osterfeld und Sterkrade hatten je einen Gemeinderat und einen Bürgermeister an der Spitze der Stadt. Mit Bildung der neuen Stadt Oberhausen 1929 verloren diese jedoch ihre Ämter.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Stadtoberhäupter
Bürgermeister
Oberbürgermeister
- 1906 - 1930: Berthold Otto Havenstein
- 1930 - 1937: Dr. Wilhelm Heuser
- 1938 - 1940: Wilhelm Eberhard Gelberg
- 1942 - 1945: Ernst Bollmann
- 1945: Wilhelm Thyssen, kommissarisch
- 1945: Karl Haendly, kommissarisch
- 1945 - 1946: Georg Kaessler, kommissarisch
- 1946: Karl Feith
- 1946 - 1948: Luise Albertz (SPD)
- 1948 - 1952: Otto Aschmann
- 1952 - 1956: Otto Pannenbecker, (Zentrumspartei)
- 1956 - 1979: Luise Albertz (SPD)
- 1979 - 1997: Friedhelm van den Mond (SPD)
- 1997 - 2004: Burkhard Drescher (SPD)
- 2004 - : Klaus Wehling (SPD)
Oberbürgermeister von Osterfeld
Oberbürgermeister von Sterkrade
Oberstadtdirektoren
- 1946 - 1953: Georg Kaessler
- 1953 - 1960: Anton Schmitz
- 1960 - 1972: Dr. Werner Peterssen
- 1972 - 1979: Raimund Schwarz
- 1979 - 1991: Dietrich Uecker
- 1991 - 1997: Dr. Burkhard Drescher
Der Gemeinderat der Stadt Oberhausen hat seit der Kommunalwahl 1999 insgesamt 58 Mitglieder. Seit den Kommunalwahlen 2004 verteilen sie sich auf die einzelnen Parteien wie folgt:
Wappen
Das Wappen der Stadt Oberhausen zeigt in einem durch eine silberne Spitze von Blau und Rot gespaltenem Schild darin schräg gekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzes Eisen (die Symbole des Bergbaus), vorne ein von zwei silbernen Schlangen umwundener silberner Merkurstab, hinten gekreuzt eine silberne Zange und ein silberner Hammer, überdeckt mit einem silbernen Zahnrad. Die Stadtflagge ist blau-weiß, bis 1952 schwarz-weiß-rot.
Das Wappen wurde der Stadt bereits 1888 von König Wilhelm I. von Preußen verliehen. Allerdings war das vordere Feld zunächst Schwarz statt Blau. Am 21. Oktober 1952 verlieh das Innenministerium Nordrhein-Westfalen das Wappen neu in seinen heutigen Farben. Es vereint die Symbole der allgemeinen Industrie (Zange und Hammer), der Hüttenwerke (Zahnrad) mit dem Symbol des bergbaus (Schlägel und Eisen).
Städtepartnerschaften
Die Stadt Oberhausen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Middlesbrough (Großbritannien), seit 1974
- Saporoshje (Ukraine), seit 1986
- Freital (Sachsen), seit 1990
- Iglesias (Sardinien, Italien), seit 2002
- Carbonia (Sardinien, Italien), seit 2002
Bildung und Forschung
In Oberhausen gibt es keine Universität und keine Fachhochschule. Doch befindet sich hier das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT). Die Stadt verfügt ferner über das komplette Angebot an allgemein bildenden und beruflichen Schulen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Museen
Oberhausen verfügt über ein Stadttheater, das 1992 als Sprechtheater für die Region eröffnet wurde. Es genießt unter der Intendanz von Johannes Lepper weit über die Grenzen Oberhausens hinaus einen ausgezeichneten Ruf und wurde fünf mal in Folge als "bestes Theater im Rheinland" ausgezeichnet. In ihm ging das ehemalige Theater im Pott, kurz TiP, auf, das bereits eine lange Tradition als Kinder- und Jugendtheater hatte. Gespielt wird im "Großen Haus", im "Studio 99" sowie im "Falstaff"-Foyer. Neben dem Stadttheater gibt es noch die Kleinstädter Bühne Sterkrade e.V..
An Museen gibt es die Ludwig-Galerie im Schloss Oberhausen mit wechselnden Ausstellungen sowie das Rheinische Industriemuseum. Letzteres, beim Oberhausener Hauptbahnhof gelegen, zeigt eine Ausstellung über 150 Jahre Eisen- und Stahlgeschichte an Rhein und Ruhr.
Musik und Kleinkunst
Eine große Mehrzweckhalle für Konzerte, Musicals, Shows aber auch Sportveranstaltungen ist die König-Pilsener-ARENA in der Neuen Mitte. Sie hat 12.500 Plätze.
Das Ebertbad, ein ehemaliges Schwimmbad, hat sich zu einem der herausragendsten Veranstaltungsorte für Kleinkunst entwickelt. Es ist außerdem die Heimspielstätte der Missfits, einem der bekanntesten Kabarett-Duos in Deutschland.
Oberhausen hat auch eine eigene Musikschule, sowie ein Theater.
Bauwerke
Ein für die Stadt bedeutendes Bauwerk und ein altes Wahrzeichen ist das Schloss Oberhausen, das der Stadt den Namen gab. Heute beherbergt es die Ludwig Galerie. Nach Gründung der jungen Stadt entstand auch eine neue Stadtmitte. Auf dem zentralen Platz in der Innenstadt wurde eine Säule mit einem "goldenen Engel" aufgestellt. Diese wurde zum Wahrzeichen von Alt-Oberhausen. Charakteristisch ist auch das Rathaus der Stadt, das 1930 erbaut wurde. Ein architektonisch interessanter Platz in der City ist der Friedensplatz mit dem Amtsgericht aus dem Jahr 1907. Der Platz wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt und ist Bindeglied zwischen Altmarkt, Hauptbahnhof und Rathaus. Sonstige bedeutende Bauwerke sind die Burg Vondern in Osterfeld, das Kastell in Holten, die Baumeister-Windmühle in Buschhausen.
Zum besonderen Publikumsmagnet der Stadt entwickelte sich die "Neue Mitte Oberhausen" (CentrO). Dabei handelt es sich um ein Stadtentwicklungsprojekt auf dem ehemaligen Industriegelände von Thyssen. Durch städtebauliche Maßnahmen, die Ansiedlung von modernen Dienstleistungs- und Industrieunternehmen und durch umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur versuchte die Stadt Oberhausen, den Strukturwandel vom Industriestandort zum Dienstleistungs- und Tourismusstandort zu manifestieren. Zugleich sollte ein neues Stadtzentrum entstehen.
Das Einkaufszentrum (Shopping Mall) bildet den Kern des Projektes. Weitere wichtige Bestandteil der Neuen Mitte sind die Multifunktionshalle König-Pilsener-Arena, der Freizeit- und Vergnügungspark CentrO.PARK, ein Multiplex-Kino, ein Erlebnis-Aquarium (Sea Life), ein Yachthafen (Marina) und eine Musicalhalle (TheatrO CentrO).
Ebenfalls zur "Neuen Mitte" zählt das neue Wahrzeichen der Stadt, der ehemalige Gasometer der Gutehoffnungshütte. Er wurde im Rahmen der "IBA Emscher Park" zu einem Veranstaltungsort umgebaut. Das Dach des etwa 117 m hohen Gasometers ist als Besichtigungsplattform zu Fuß oder per Aufzug zu erreichen und bietet eine eindrucksvollen Überblick über die facettenreiche Kulturlandschaft des Ruhrgebietes. Wechselnde Ausstellungen und Installationen (in den letzten Jahren unter anderem von Christo oder Bill Viola) finden immer ein fasziniertes Publikum.
Sport
Mit mehr als 250 Vereinen bietet Oberhausen ein sehr reiches Angebot an Sportmöglichkeiten. Hier finden sich neben allen Standardsportarten auch so ausgefallene Angebote wie Square Dance, Chearleader-Dance oder Paintball. Der bekannteste Fußballverein Oberhausens ist Rot-Weiß Oberhausen, der die Saison 2003/04 in der 2. Fußball-Bundesliga auf dem fünften Platz beenden konnte. Ebenso erfolgreich ist im Basketball die Damenmannschaft von NBO92, die in der ersten Bundesliga spielt. Ausserdem vertreten die RevierLöwen Oberhausen die Stadt im Eishockey. Die Tennisspieler des OTHC (Oberhausener Tennis- und Hockeyclub) spielen derzeit in der 1. Tennis Bundesliga.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die 1954 gegründeten, alljährlich stattfindenden Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen sind ein Höhepunkt des Oberhausener Kulturlebens.
Erwachsen aus Kontakten, die seit 1952 bestehen, veranstaltet die Stadt Oberhausen eine multilaterale Jugendbegegnung, die sogenannte MULTI. Alle 2 Jahre besuchen Gäste aus anderen Ländern - 2004 aus England (Middlesbrough), Estland (Tallinn), Finnland (Kaarina), Israel (Jerusalem), Polen (Danzig), Türkei (Mersin), Ukraine (Saporoshje), Sardinien (Carbonia und Iglesias) - die Oberhausener Teilnehmer. Diese haben dann in dem darauf folgenden Jahr die Chance, in diese Länder zu fahren. Grundidee der Multi ist der interkulturelle Austausch, bei dem die Jugendlichen Kompetenzen in den Alltag mitnehmen sollen, das Leben in einer multikulturellen globalen Gesellschaft führen zu können. Multilaterale Jugendbegegnung Multi in Oberhausen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schiene
Oberhausen ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt im Schienenverkehrsbereich des Ruhrgebiets mit
- dem Hauptbahnhof (Empfangsgebäude von 1934 im Bauhausstil) und
- dem großen Rangierbahnhof Oberhausen-Osterfeld Süd
Öffentlicher Personenfernverkehr
Oberhausen ist Fernverkehrshalt für die
ICE-Linie Den Helder ↔ Amsterdam ↔ Utrecht ↔ Köln ↔ Frankfurt (Main) |
IC-Linie Norddeich / Emden ↔ Münster ↔ Köln ↔ Koblenz ↔ Luxembourg |
Nachtzugverbindung Amsterdam ↔ Köln ↔ München / ↔ Basel ↔ Zürich. |
Öffentlicher Personennahverkehr
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Stadtgebiet Oberhausen bedienen neben dem örtlichen Betrieb, der STOAG, vier weitere Nahverkehrsbetriebe, die DVG, die EVAG, die MVG und die Vestische Straßenbahnen GmbH. Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wird von der DB Regio NRW und der Prignitzer Eisenbahn GmbH betrieben. Für alle Verkehrsmittel im Stadtgebiet gelten einheitliche Preise innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr.
Straße
Oberhausen ist über die nachfolgend aufgeführten Autobahnen und Anschlusstellen an das Fernstraßennetz angebunden.
A 2 (E 34) | Oberhausen – Dortmund – Hannover Datei:AB-AS.png 2 Oberhausen-Königshardt |
A 3 (E 35) | Arnhem – Oberhausen – Köln Datei:AB-AS.png 9 Dinslaken Süd, Datei:AB-AS.png 11 Oberhausen-Holten, Datei:AB-AS.png 13 Oberhausen-Lirich |
A 40 | Venlo – Moers – Duisburg – Dortmund Datei:AB-AS.png 15 Mülheim, Datei:AB-AS.png 16 Mülheim-Styrum, Datei:AB-AS.png 17 Mülheim-Dümpten |
A 42 | Kamp-Lintfort – Gelsenkirchen - Castrop-Rauxel Datei:AB-AS.png 9 Oberhausen-Buschhausen, Datei:AB-AS.png 10 Oberhausen Zentrum, Datei:AB-AS.png 11 Oberhausen-Osterfeld |
A 516 | AK Oberhausen - Oberhausen Eisenheim Datei:AB-AS.png 2 Oberhausen-Sterkrade, Datei:AB-AS.png 3 Oberhausen Eisenheim |
Luftverkehr
An den internationalen Luftverkehr ist Oberhausen über den Rhein-Ruhr-Flughafen in Düsseldorf angeschlossen. Außerdem gibt es in der Nähe folgende Regionalflughäfen: den Flughafen Essen-Mülheim, den Flughafen Dortmund und den neuen Flughafen Niederrhein in Weeze.
Wasser
In der Mitte des Stadtgebiets verläuft der Rhein-Herne-Kanal. Teilweise dazu parallel die Emscher, ein Fluß der zum Abwasserkanal des Ruhrgebiets verkam. Es bestehen jedoch Pläne zur Renaturierung. Im Ortsteil Alstaden begrenzt die Ruhr das Stadtgebiet.
Ansässige Unternehmen
Großer Arbeitgeber mit ca. 1200 Mitarbeitern am Standort Oberhausen ist die MAN TURBO AG, ein Teil der MAN AG, hervorgegangen aus der ehemaligen Gutehoffnungshütte in Sterkrade. Ein weiterer großer Arbeitgeber ist das Oberhausener Unternehmen Babcock-Borsig, welches im Jahre 2004 Insolvenz anmeldete.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Oberhausen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum.
- 1893: Friedrich Bellingrodt, Apotheker
- 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
- 1899: Dr. Carl. Lueg, Geheimer Kommerzienrat
- 1908: Gottfried Ziegler, Kommerzienrat
- 1913: Dr. Dr. Paul Reusch, Kommerzienrat
- 1930: Otto Havenstein, Oberbürgermeister a.D.
- 1933: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und Reichspräsident
- 1933: Carl Steinhauer, Musikdirektor
- 1956: Gerhard Wirtz, Erzbischöflicher Rat und Ehrendechant
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Personen sind in Oberhausen geboren:
- 1914, 15. September, Will Quadflieg, Schauspieler
- 1926, 28. Dezember, Werner Twardy, Komponist ("Schön ist es auf der Welt zu sein", "Ich bin verliebt in die Liebe")
- 1954, 18. Dezember, Willi Wülbeck, Weltmeister über 800 Meter 1983
- 1955, 18. Januar, Gerburg Jahnke, Komödiantin (Missfits)
- 1960, 24. Oktober, Christoph Schlingensief, Film- und Theaterregisseur
- 1970, 18. April, Esther Schweins, Schauspielerin und Komödiantin
- Vanessa, erfolgreiche Teilnehmerin am TV-Casting "Popstars"
Literatur
- Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1956
Weblinks
- Webseite der Stadt Oberhausen
- Webseite über die Formsandgräberei in Oberhausen-Osterfeld
- Oberhausens “Neue Mitte”
- Internationale Multilaterale Jugendbegegnung der Stadt Oberhausen