Rietberg

Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Rietberg ist eine Stadt an der oberen Ems in Ostwestfalen-Lippe und gehört zum Kreis Gütersloh. Durch seine größtenteils im 16. und 17. Jahrhundert entstandenen Häuser im Stadtkern hält Rietberg den Beinamen „Stadt der schönen Giebel“.

Geografie

Geografische Lage

Naturräumlich liegt Rietberg in der Emssandebene im Osten der Westfälischen Bucht an der oberen Ems. Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich auf 93 m über NN, der niedrigste auf 74 m über NN.

Ausdehnung und Nutzung des Gemeindegebiets

Die als kleine Mittelstadt klassifizierte Gemeinde umfasst eine Fläche von 110,37 km². Der überwiegende Teil besteht aus landwirtschaftlich genutzter Fläche und Waldfläche, zusammen etwa 83,4%, gefolgt von bebauter Fläche und Verkehrsfläche, zusammen etwa 14%.[1] Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung ist rund 14 km, in Ostwestrichtung etwa 18 km.

Fläche
nach Nutzungsart
Landwirt-
schaftsfläche
Wald-
fläche
Gebäude-, Frei-
und Betriebsfläche
Verkehrs-
fläche
Wasser-
fläche
Sport- und
Grünfläche
sonstige
Nutzung
Fläche in km² 87,82 4,22 10,30 5,00 0,00 0,62 2,41
Anteil an Gesamtfläche 79,57 % 3,82 % 9,33 % 4,53 % 0,00 % 0,56 % 2,18 %
 
Lage von Rietberg im Kreis Gütersloh

Nachbargemeinden

Beginnend im Süden im Uhrzeigersinn grenzt die Stadt Rietberg an Lippstadt (Kreis Soest), Langenberg, Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh und Verl (Kreis Gütersloh) sowie an Delbrück (Kreis Paderborn).

Stadtgliederung

Nach § 3 der Hauptsatzung wird das Gebiet der Stadt Rietberg in folgende sieben Ortschaften eingeteilt:

Geschichte

 
Grafschaft Rietberg, erstellt 1645 bis 1662

Die erste Nennung von Rietberg erfolgte als Rietbike um 1100. Der Name entstand aus der Zusammenfügung von Ried (für Schilfrohr) und Bach. Bereits im 11. Jahrhundert war hier Rietberg als eine Burganlage errichtet worden – wohl als Grenzburg der Grafen von Werl-Arnsberg gegen Paderborn. Im Jahre 1237 wurde Rietberg der Sitz des neubegründeten Grafenhauses Rietberg. „Berg“ im Ortsnamen weist jetzt – wie vielerorts üblich – nicht auf einen Berg, sondern auf die Burganlage hin.

Durch die Abspaltung eines Teils der Grafschaft Arnsberg unter Konrad von Arnsberg, die ab 1237 als Grafschaft Rietberg eine selbständige Herrschaft wurde, ging der Name der Burg auf die Familie der Grafen von Rietberg über. Rietberg war somit seit dem 13. Jahrhundert Hauptstadt eines eigenständigen deutschen Territoriums. Das Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Schloß Holte/Liemke im Norden bis nach Mastholte im Süden. Im Osten grenzte es an das Fürstbistum Paderborn, im Westen an das zum Fürstbistum Osnabrück gehörende Amt Reckenberg mit seiner bischöflichen Verwaltung auf dem Reckenberg in Wiedenbrück. Die Grafschaft Rietberg selber bestand bis 1807, der Titel Graf zu Rietberg wird weiterhin vom jeweiligen Fürsten von Liechtenstein geführt, derzeit von Hans Adam II. (Liechtenstein).

Die mittelalterliche Grafschaft Rietberg war klein, verfügte aber dennoch über eigenes Militär, eine eigene Währung und eine eigene Gesetzgebung und betrieb im gewissen Rahmen auch eine eigenständige Politik. Bis zum 17. Jahrhundert wurden eigene Münzen geprägt. Die Landesregierung hatte bis zum 18. Jahrhundert ihren Sitz auf dem Mitte des 14. Jahrhunderts errichteten Schloss Rietberg (ca. 1 km südlich der Stadt).

Anfang des 19.Jahrhunderts wurde das Rietberger Schloss abgebrochen, da es nicht mehr benötigt wurde. Erhalten sind lediglich Reste der Wallanlagen sowie die im Jahr 1748 geweihte Johanneskapelle. Rund um das Schloss entstanden die Rietberger Fischteiche.

Neben der Haupt- und einzigen Stadt Rietberg bestand die Grafschaft Rietberg nur aus einer Anzahl von Bauernschaften. Diese wurden mit der Auflösung der Grafschaft 1807 unter Preußenherrschaft selbständig.

1843 wird das Amt Rietberg mit Sitz in Rietberg gebildet und umfasst schließlich außer der ehemaligen Landeshauptstadt die sieben Landgemeinden Bokel, Druffel, Mastholte, Moese, Neuenkirchen, Varensell und Westerwiehe. 1970 schließen sich diese Gemeinden des Amtes Rietberg zur neuen Stadt Rietberg zusammen, wobei Moese und Mastholte einen gemeinsamen Ortsteil mit dem Namen Mastholte bilden. 1973 wird der Kreis Wiedenbrück und damit auch Rietberg dem neu gebildeten Kreis Gütersloh eingegliedert.

Konfessionen

Die Bevölkerung ist überwiegend katholisch.

Eingemeindungen

Gemäß § 5 des „Gesetzes zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld“ vom 4. Dezember 1969 werden zum 1. Januar 1970 die bisherige amtsangehörige Stadt Rietberg und die Gemeinden Bokel, Druffel, Mastholte, Moese, Neuenkirchen, Varensell und Westerwiehe, die alle dem Amt Rietberg des Kreises Wiedenbrück angehören, zur neuen Stadt Rietberg zusammengeschlossen. Das Amt Rietberg wird aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die neue Stadt Rietberg. Gleichzeitig schließen sich Mastholte und Moese zu einer Ortschaft unter dem Namen Mastholte zusammen.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1975 werden aufgrund des § 45 des Münster/Hamm-Gesetzes vom 9. Juli 1974 Flurstücke aus der Stadt Rietberg (Gemarkung Mastholte) in die Stadt Lippstadt ausgegliedert und aufgrund des § 23 des Sauerland/Paderborn-Gesetzes vom 5. November 1974 Flurstücke aus der Gemarkung Westenholz in die Stadt Rietberg (Ortschaft Mastholte) eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

 
Luftbild Rietberger Innenstadt

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1970 - 20.377
  • 1990 - 25.155
  • 1995 - 26.820
  • 1998 - 27.422
  • 1999 - 27.832
  • 2000 - 28.029
  • 2001 - 28.214
  • 2004 - 28.705
  • 2005 - 28.790

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat hat gegenwärtig 38 Mitglieder aus sechs Parteien.

Die folgende Tabelle zeigt die Sitzverteilung im Rat seit 1994 und die Wahlergebnisse seit 1984:[2][3]

2004 1999 1994 1989 1984
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU 21 55,31 22 57,67 20 49.98 n/v 52,87 n/v 56,55
SPD 4 11,18 5 13,86 9 22,27 n/v 24,34 n/v 14,61
Grüne 2 4,71 1 3,49 2 6,78 - - 1 4,64
FDP 1 3,65 1 1,55 - - - - n/v 3.31
FWG 10 25,15 9 23,43 - - - - - -
Sonstige2 - - - - 8 20,97 n/v 22,79 n/v 20,89

1 Für die Jahre 1984 bis 1994 lässt die Datenlage keine genaue Zuordnung auf Parteien zu. Daher können möglicherweise die unter Sonstige aufgeführten Sitze und Wahlergebnisse der FWG zugeschlagen werden.

Bürgermeister

  • André Kuper (CDU)

Abgeordnete

  • Hubert Deittert, geb. 1941, MdB seit 1994 (CDU)
  • Dr. Michael Brinkmeier, geb. 1968, MdL seit 2000 (CDU)

Wappen, Banner und Flagge

Wappenbeschreibung:

Von Rot und Gold (Gelb) geteilt, oben ein goldener Adler, unten zwei rote Seerosenblätter mit ineinandergeschlungenen Stielen.

(Genehmigt am 14. Mai 1937 für das Amt Rietberg, am 28. Juni 1971 für die zum 1. Januar 1970 neu gebildete Stadt Rietberg, der Rechtsnachfolgerin des 1970 aufgelösten Amtes.)

Bannerbeschreibung:

Von Rot und Gelb längsgestreift mit dem Stadtwappen im oberen Drittel.

Flaggenbeschreibung:

Von Rot und Gelb längsgestreift mit dem zur Stange verschobenen Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

Seit 1983 besteht eine Beziehung zur französischen Stadt Ribérac in Südfrankreich. Im Rahmen dieser Städtepartnerschaft finden in jedem Jahr zahlreiche Austauschbegegnungen zwischen Schulen und Vereinen statt.

Seit 1999 besteht eine Städtepartnerschaft der mit polnischen Partnerstadt Glogowek (Oberglogau).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Das Langhaus wurde 1896 errichtet; Chor und Westturm sind noch spätgotisch. Ausstattung: Figuren vom ehemaligen Hochaltar, Maria und Johannes, um 1720. - Kanzel, 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts - Taufstein von 1515 - Schmerzensmann, um 1520. Das Orgelgehäuse stammt von 1838.
  • Franziskanerkirche St. Katharina. Lang gestreckter Saalbau mit Maßwerkfenstern, Grundsteinlegung 1618, geweiht am 15. November 1629, beschädigt beim Klosterbrand 1935, umfangreiche Restaurierungsarbeiten 2006/07. Hochaltar von 1629.
  • Ev. Kirche. Das 1626 errichtete Geburtshaus des Paderborner Hofbaumeisters Franz Christoph Nagel wurde 1903 für die evangelische Gemeinde als Andachtsstätte ausgebaut. Die Utlucht ist 1669 bezeichnet.
  • Ehemaliges Schloss Eden. Von dem im 19. Jahrhundert abgebrochenen Renaissancebau sind nur die Reste der sternförmigen Wallanlagen und Gräben erhalten.
  • Rathaus. Der zweigeschossige Fachwerkbau wurde um 1800 errichtet. Der gedeckte Treppenaufgang wurde 1915 nach einem Entwurf von Max Sonnen hinzugefügt. 1977 wurde das gesamte Gebäudes vollständig abgebrochen und anschließend in den alten Formen wiederaufgebaut.
  • Altes Gericht, Rathausstr. 18. Der verputzte klassizistische Massivbau mit dreiachsigem Mittelrisalit wurde 1806 durch den Detmolder Baumeister Trumpf unter Verwendung von Steinen des abgebrochenen Schlosses errichtet.
  • Altes Progymnasium. Die eingeschossige Dreiflügelanlage mit Mansarddach und Mittelrisalit wurde 1746-50 erbaut.
  • Wohnbauten. Das ansehnliche Ortsbild zeichnet sich durch zahlreiche, gut erhaltene Fachwerk-Dielenhäuser aus, die sich zumeist mit dem Giebel zu Straße wenden. Der Charakter einer kleinen Residenzstadt blieb bis heute bewahrt. An Einzelbauten sind hervorzuheben: Bolzenmarkt 13, bezeichnet 1592 - Emsstraße 7 von 1644 mit zwei Utluchten und reich verzierten Knaggen. Die ursprüngliche Aufteilung des Inneren ist leidlich erhalten - Im Sack 4 von 1639 mit barockem Dielentor – Klosterstraße 3. Der heute als Heimathaus genutzte Bau wurde 1645 errichtet. Die alte Raumaufteilung mit Diele blieb weitgehend erhalten. - Müntestraße 2. Das alte Konvikt wurde 1651 erbaut. 1915 wurde das Fachwerk durch Max Sonnen freigelegt und restauriert. - Müntestraße 4. Das Vorderhaus ist 1692 bezeichnet. Der hintere, wohl als Speicher errichtete Teil ist noch vor 1600 entstanden. - Müntestraße 5, errichtet 1624. Die Haustür ist von 1780 - Müntestraße 9/11. Das ehemaliges Wohnhaus des Hofmalers und Möbelfabrikanten Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher (1749-1823) wurde in der 2. H. des 18 Jh. erbaut. Im Innern wurden 1991 bedeutende, wohl von Bartscher angefertigte Wandmalereien entdeckt und wieder hergestellt. – Pochenstr. 11 von 1598. – Rathausstraße 37 (Schwanenapotheke). 1629 erbaut, die Fassade wurde gegen Ende des 18. Jh. umgestaltet. Aus dieser Zeit stammen die beiden Ausluchten und das klassizistische Portal mit ionischen Säulen. – Rathausstraße 40. 1628 – Rathausstraße 55 stammt von 1600.

weitere Sehenswürdigkeiten

  • Wallanlagen, entlang der früheren geschleiften Wallanlagen befindet sich heute ein etwa 3km langer baumumsäumter Rundweg um die historische Altstadt. Dieser führt teilweise entlang der Ems, teilweise entlang der in Jahren 2002 bis 2006 wiederhergestellten mittelalterlichen Umflutgräben und stellt heute ein beliebtes Naherholungsziel dar.
  • Bibeldorf Rietberg, ein erfahrungsbezogener und erlebnisorientierter Lernort zur Welt und Umwelt der Bibel, der seit dem Jahr 2003 auf dem Gelände des ehemaligen Klärwerks entstanden ist. Das Bibeldorf ist von Mai bis Oktober geöffnet und wird jährlich von ca. 10.000 Menschen besucht.

Kultur

 
Tommy Emmanuel auf dem Gitarrenfestival im Jahr 2006

Theater - cultura - sparkassentheater an der ems

Im Zuge der Landesgartenschau 2008 kaufte die Stadt Rietberg die sogenannte RheinOperMobil (ROM), die in Düsseldorf als temporäre Spielstätte für die Deutsche Oper am Rhein gedient hatte. Das Gebäude wurde am Rande des Historischen Stadtkernes, direkt neben dem Gymnasium Nepomucenum Rietberg (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:51_48_30.8_N_8_25_55.2_E_type:landmark_region:DE-NW, 2:51° 48' 30.8" N, 8° 25' 55.2" O ) aufgebaut und trägt nun den Namen "cultura - sparkassen-theater an der ems". Die cultura ist ein moderner Nachbau des 1599 am Südufer der Themse in London erbauten Shakesperares Globe-Theatergebäudes. Auf 3 Etagen finden in rustikaler Atmosphäre bis zu 750 Personen Platz. Die maximale Entfernung zwischen Bühne und Zuschauer beträgt aufgrund der Rundtheateranordnung maximal 15 m. Im Jahre 2008 werden hier viele Live-Konzerte (Die PRINZEN, Marshall & Alexander, Achim Reichel, Tommy Emmanuell-Guitar-Festival, Ök.Gospel Chor u.v.a.m.), Autorenlesungen (z.B. mit Martin Walser), Chor-, Musik und Theatervorstellungen und das umfangreiche Kulturprogramm von kulturig e.V., aber auch Kongresse und Fachtagungen stattfinden.

Karneval

Rietberg gehört zu den Karnevalshochburgen in Westfalen. Von Altweiberdonnerstag bis Aschermittwoch ist die Stadt voll in der Hand der Karnevalisten. Auf Altweiber und am Rosenmontag säumen bis zu 40.000 Zuschauer die Straßen im Rietberger Stadtkern, um sich die Karnevalsumzüge anzuschauen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Durch Rietberg (Ortsumgehung) verläuft díe B 64.

Busverkehr

Regionalbusse verkehren im regelmäßigen Taktverkehr nach Gütersloh.

Flugverkehr

Der nächste Flughafen ist der Flughafen Paderborn-Lippstadt.

Wirtschaftsdaten

30% Industrie
27% Einzelhandel
15% Großhandel
28% Dienstleistung

Sport

Rietberg und seine Stadtteile haben zahlreiche Sportvereine. Der größte und bekannteste im Stadtgebiet ist der TuS Viktoria Rietberg.

Bildung

In Rietberg gibt es sieben Grundschulen und fünf weiterführende Schulen. Die Grundschulen sind die Grundschule Bokel, die Rudolf-Bracht-Grundschule Mastholte, die Grundschule Neuenkirchen, die Gemeinschaftsgrundschule Rietberg, die Katholische Grundschule Rietberg, die Marienschule Varensell und die Grundschule Westerwiehe. Das Bildungsangebot im Bereich der Sekundarstufe erstreckt sich auf drei Hauptschulen, die Johann-Haselhorst-Hauptschule Mastholte, die Hauptschule Neuenkirchen und die Hauptschule Rietberg, die Realschule Rietberg und das Gymnasium Nepomucenum Rietberg mit knapp 1000 Schülern und etwa 60 Lehrern. Darüber hinaus gibt es mit der Martinschule und der Wiesenschule zwei Förderschulen. Mehrere der Schulen im Stadtzentrum von Rietberg befinden sich im Schulzentrum am Torfweg.

Aufgaben der Erwachsenenbildung erfüllt die Volkshochschule Rietberg aus dem Zweckverband Volkshochschule Reckenberg-Ems. Musische Ausbildung erteilt die Zweigstelle Rietberg der Musikschule für den Kreis Gütersloh

Landesgartenschau 2008

 
Logovorstellung zur Landesgartenschau 2008

In Rietberg findet vom 25. April bis zum 12. Oktober 2008 (171 Tage) eine Landesgartenschau statt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Träume wachsen lassen“.

Den Impuls zu einer Landesgartenschau (LGS) in Rietberg gab es bereits 1999 durch Bürgermeister André Kuper. Ab Mitte 2000 führte er Gespräche mit der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege (LAGL) unter Beratung und Begleitung des früheren LGS-Geschäftsführers von Rheda-Wiedenbrück, Helmut Löhner und vielen weiteren Verantwortlichen. Eine erste LGS-Projektgruppe wurde im Rathaus ab Januar 2001 tätig. Die Machbarkeitsstudie erstellte Prof. Heinz W. Hallmann aus Berlin bzw. Aachen. Danach folgte die Abstimmung der Pläne mit dem Rat, rund 150 Bürgern aus den Stadtmarketing-/Agendagruppen, den 200 Vereinen und Verbänden sowie rd. 200 Repräsentanten aus der heimischen Wirtschaft.

Durch die Landesregierung wurde die Fortsetzung der Landesgartenschauen im Dezember 2005 beschlossen und eine landesweite Ausschreibung als Wettbewerb am 24. Januar 2006 veröffentlicht. Die offizielle Bewerbung der Stadt Rietberg stammt vom 1. März 2006. Rietberg setzte sich im Wettbewerb gegen Lippstadt durch und bekam am 4. April 2006 den Zuschlag für die LGS 2008 vom Umweltminister Eckhard Uhlenberg.

In Vorbereitungszeit von rund anderthalb Jahren wurde nach den Detailplänen der Planungsbüros ARGE Wolf-Edenfeld aus Rietberg und Berlin sowie Krüger aus Dresden von etwa 70 Baufirmen der Gartenschaupark geschaffen. Die Landesgartenschau Rietberg umfasst ein Areal von rund 3,5 Kilometern Länge und zieht sich vom Süden der Stadt von der Johanneskapelle zum Historischen Stadtkern und entlang des Naturschutzgebietes "Rietberger Emsniederung" bis zum Stadtteil Neuenkirchen.

 
Blick über das Landesgartenschaugelände

Das Areal der Gartenschau wurde von Prof. Heinz W. Hallmann in die drei großen Themenbereiche „Lebendige Kulturgeschichte“, „Kultur trifft Natur“ und „Neuer Park Rietberg-Neuenkirchen“ strukturiert. Erstmals wird zudem ein historischer Stadtkern „Herz und Mitte“ einer nordrhein-westfälischen Landesgartenschau sein. Die Stadt Rietberg ist schon seit vielen Jahren Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Historischer Stadtkerne NRW.

Zufällig führt bereits die „Landesgartenschau-Route“ durch Rietberg, ein Radweg, der vier ehemalige Landesgartenschau-Gelände miteinander verbindet (vom Seepark in Lünen über den Maximilianpark in Hamm und die Flora Westfalica in Rheda-Wiedenbrück bis zum Paderborner Schloss- und Auenpark). Rietberg wird nun also die fünfte Station auf dieser Route sein.


Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Manfred Beine, Käthe Herbort: Rietberg - Historischer Stadtrundgang (Westfälische Kunststätten, Heft 067). Münster 1992
  • Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel - Grundwortschatz zum Überleben im Kreis Gütersloh, Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004; ISBN 3-00-014249-5
  • Monika Grode: 25 Jahre Städtische Realschule Rietberg, Rehling, 1992; ISBN 3-924088-02-0
  • Alwin Hanschmidt (Hrsg.): 700 Jahre Stadt Rietberg 1289 - 1989. Beiträge zu ihrer Geschichte. Rietberg 1989
  • Die Juden der Grafschaft Rietberg : Beiträge zur Synagogengemeinde Neuenkirchen / Hrsg.: Heimatverein Neuenkirchen und Stadt Rietberg. Mit Beitr. von Manfred Beine Rietberg, 1999, ISBN 3-927609-02-1
  • Bernhard Selhorst: Rietberg, Flöttmann Verlag, 1977; ISBN 3-87231-009-7
  • o.V.: Feine Möbel aus Westfalen - Die Manufaktur des Rietberger Hofmalers Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher, Edition Braus im Wachter-Verlag, 2003; ISBN 3-89904-069-4
  • Peter Strüber: Der „Senneblitz“, Spuren einer Sekundärbahn, eine Dokumentarreihe, ab 2000

Einzelne Bauwerke

  • Hermann Eickhoff: Schloss Rietberg - Beiträge zu seiner Geschichte (Heimatkundliche Reihe, Bd. 3). Heimatverein der Stadt Rietberg. Rietberg 1989
  • Regina Fritsch: Das Brigittenhäuschen (Einzelführer des Westfälischen Frelichtmuseums Detmold, Heft 6). Detmold 1986
  • Alwin Hanschmidt: 500 Jahre Pfarrkirche St. Johannes Baptista Rietberg 1483-1983, Rehling, 1983; ISBN 3-924088-00-4
  • Benno Nordberg: Franziskanerkirche St. Katharina Rietberg (Schnell, Kunstführer 1155). München/Zürich 1978
  • Walther Tecklenborg: Die St.-Johannes-Kapelle in Rietberg - Eine Perle des Spätbarock 1748 -:1948. Münster 1948
  • Walther Tecklenborg: Das Franziskanerkloster Rietberg und seine Gründer. Rietberg 1955

Stadt- und Ortsteile

  • Bert Bertling: Mastholte - Die Geschichte zweier Gemeinden: Moese und Mastholte, Rehling, 1997; ISBN 3-924088-03-9

Natur- und Landschaft

  • Wilhelmine Herbort: Die Rietberger Emsniederung - Eine Landschaft im Wandel der Zeit, Verlag für Regionalgeschichte, 1999; ISBN 3-89534-271-8
Commons: Rietberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Kommunalprofil Rietberg
  2. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  3. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen