Der Mierendorffplatz befindet sich im Berliner Ortsteil Charlottenburg an der Kreuzung Keplerstraße Ecke Kaiserin-Augusta-Allee. Von dem 0,9 Hektar großen Areal aus verläuft die Mierendorffstraße in Richtung Schloss Charlottenburg. Er wurde 1950 nach dem sozialdemokratischen Politiker, Sozialwissenschaftler und Schriftsteller Carlo Mierendorff benannt. Der Platz besteht aus zwei Teilen und liegt auf der künstlichen Insel zwischen der Spree und dem Charlottenburger Verbindungs- und Westhafenkanal: Dem rechteckigen nördlichen Schmuckplatz mit Springbrunnen und dem dreieckigen südlichen Platzareal, auf dem mittwochs und samstags ein Wochenmarkt stattfindet. Er ist verkehrsreicher Verbindungspunkt einer Buslinie sowie der U7, deren gleichnamiger U-Bahnhof Mierendorffplatz sich unterhalb der Grünanlage befindet und 1980 eröffnet wurde.

Bei der Planung des umliegenden Wohnviertels für einfache Leute wurde 1887 der Platz, der ursprünglich nach König Gustav Adolf von Schweden benannt wurde, bereits berücksichtigt. Erst 1912/1913 wurde die Parkanlage nach den Entwürfen des städtischen Gartenbaudirektors Erwin Barth angelegt. Der Mierendorffplatz ist – im Gegensatz zu den prächtigen und repräsentativen Parkanlagen des ausgehenden 19. Jahrhunderts – eher funktional, aber gleichzeitig anspruchsvoll gestaltet. Der nördliche Teil des Platzes war wiederum in zwei Teile geteilt. Im östlichen Teil ein Spielplatz, im Westen wurde ein Blumengarten angelegt, dessen Achsenkreuz in der Mitte durch einen Springbrunnen ergänzt wird. Im Inneren des Platzes wurden hauptsächlich Rosen gepflanzt. Die Anlage wird durch Platanen eingefasst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz zunächst für Kleingärten genutzt. 1950/1951 erfolgte der Umbau zur Grünanlage, die dann nach Mierendorff benannt wurde. Nach dem Bau des U-Bahnhofes, der in offener Bauweise errichtet wurde, konnte der Platz in enger Anlehnung an die Pläne von Barth wieder hergestellt werden. Dabei wurden Brunnen, Bänke, Tore und Lampen orginalgetreu nachgebildet. Für die historische Rekonstruktion wurde im Jahr 2000 der Gustav-Meyer-Preis verliehen. Eine Gedenktafel erinnert an Barth.
Die bürgerliche Wohngegend um den Platz wird im Volksmund auch „Mierendorff-Kiez“ genannt.