Jan Hus war ein religiöser Reformator. Er wurde 1369 in Südböhmen geboren. Er gründete eine religiöse Bewegung, die auf den Ideen von John Wyclif beruhte. Seine Anhänger wurden Hussiten genannt. Die damalige Kirche exkommunizierte ihn 1411 aufgrund der Auseinandersetzung um die Art der Realpräsenz Christi in der Eucharistie und richtete ihn am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen hin. Die Hussitenbewegung wird als Vorläufer der Reformation betrachtet.
Zum Gedenken an den Reformator wurde das große Hus-Denkmal auf dem Altstädter Ring in Prag an seinem 500. Todestag eingeweiht. Mit der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei erklärte diese 1925 den 6. Juli zum Staatsfeiertag, worauf der Vatikan für drei Jahre seine diplomatischen Beziehungen mit dem "Ketzerstaat" unterbrach.
Eine Rehabilitierung durch die römisch-katholische Kirche ist bis heute nicht erfolgt. 1999 erklärte Papst Johannes Paul II:
"Heute [...] fühle ich mich verpflichtet, mein tiefes Bedauern auszusprechen für den grausamen Tod von Jan Hus und für die daraus folgende Wunde, Quelle von Konflikten und Spaltungen, die dadurch in den Geist und die Herzen des böhmischen Volkes gerissen wurde".
Immerhin.
Siehe auch: Waldenser