Undulöse Auslöschung ist eine geologische Bezeichnung für die nur teilweise Auslösung eines bestimmten Minerals unter gekreuzt polarisiertem Licht. Die Analyse findet unter dem Polarisationsmikroskop statt, das Mineral liegt als Dünnschliff vor. Im Idealfall hat ein Mineral aller 90 Grad eine Totalauslöschung des gekreuztpolarisierten Lichtes und in 45 Grad dazu versetzt jeweils die stärkste Aufhellung. Bei der Undulöse Auslöschung kommt dieser stetige Wechsel (aller 45 Grad) von Hell nach Dunkel nicht zustande, vielmehr kommt es zu einem unruhigen Wechsel. Dieses Phänomen tritt häufig bei tektonisch beanspruchtem Quarz auf, dabei wurde das Gestein plastisch verformt und das Atomgitter verzerrt.

Hintergründe
Wenn gekreuztpolarisiertes Licht ein durchsichtiges, anisotropes Mineral im Dünnschliff durchquert, wird der Lichtstrahl in zwei senkrecht zueinander schwingende Lichtwellen geteilt mit unterschiedlichen Brechungsindizes. Wenn die Schwingungsebenen unterschielich zu den Schwingungsebenen des Polarisators und des Analysator liegen, so wird der Dünnschliff aufgehellt. Im Gegensatz dazu, wenn die Schwingungsebenen parabell zu denen des Polarisators und des Analysators ist, nach dem sie den Kristall durchquert haben, dann kommt es zur Auslöschung. Wird der Objekttisch weitergedreht kommt es im Analysator zu steigender Interferenz, in der Diagonalstellung ist dann die maximale Aufhellung erreicht (45 Grad zur Totalauslöschung verschoben). Dreht man der Objekttisch jetzt weiter wird das Mineral wieder abgedunkelt und es kommt schließlich zur totalen Auslöschung (wieder um 45 Grad zur stärksten Aufhellung verschoben). Bei platisch verformten Mineralen z.B. Quarz, ist das Atomgitter so verzerrt, das die Lichtstrahlen nicht mehr eine einheitliche Schwingungsebene haben und es kommt zu Undulöse Auslöschung. Dies Liegt daran das ein Teil des Lichtes durch den Analysator auf gehalten wird (Schwingungsebene parallel zum Analysator) und der andere Teil nicht (Schwingungsebene unterschiedlich zum Analysator).
Literatur
- Hans Pichler, Conelia Schmitt-Riegraf: Gesteinbildende Minerale im Dünnschliff. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgard, 1987 ISBN 3432955219.