Weißes Haus
Das Weiße Haus in Washington D. C. ist Amtssitz und offizielle Residenz des Präsidenten der Vereinigten Staaten, des weiteren beherbergt es das Büro des Vizepräsidenten. Es liegt an der Pennsylvania Avenue (Hausnummer 1600) in Washington D. C. Seinen Namen erhielt es offiziell 1901 von Theodore Roosevelt aufgrund seines weißen Außenanstrichs, es dürfte aber schon zuvor umgangssprachlich als weißes Haus bezeichnet worden sein.[1]

Lage und Bau
Die Lage des Weißen Hauses wurde von Präsident George Washington und dem Stadtplaner Pierre L'Enfant ausgesucht. Der Architekt war der irische Baumeister James Hoban und der Grundstein für das Bauwerk wurde am 13. Oktober 1792 gelegt. Dieses Datum gilt zugleich als Gründungstag der neuen Hauptstadt, da man die Stadtbebauung mit dem Weißen Haus begann. Der zweite Präsident John Adams bezog es erstmals am 1. November 1800.
1814 wurde es von britischen Truppen im sogenannten Krieg von 1812 niedergebrannt. Der Wiederaufbau im klassizistischen Stil begann 1819 und wurde erneut von James Hoban geleitet. Vorhandene Rauchschäden wurden weiß übertüncht. 1901 erfolgte unter Theodore Roosevelt eine Sanierung und der Anbau des Westflügels mit Bürotrakt. Theodore Roosevelt gab dem Weißen Haus auch seinen Namen. Das präsidiale Arbeitszimmer Oval Office entstand 1909 auf Initiative von Howard Taft. Am 24. Dezember 1929 wurde der Westflügel durch ein Feuer zerstört.
Das Weiße Haus wurde zum größten Teil aus Obernkirchener (Landkreis Schaumburg, Niedersachsen) Sandstein und Marmor von der kroatischen Insel Brač gebaut. Seit dem Wiederaufbau wurde und wird der Sandstein weiß übermalt. Im Jahr 2004 wurde die witterungsresistente Farbe eines Unternehmens aus Diedorf bei Augsburg für den Gebäudeanstrich verwendet.
Sonstiges
Das Anwesen verfügt über 132 Räume, 35 Badezimmer, 412 Türen, 147 Fenster, 8 Treppenhäuser, 3 Aufzüge, Swimmingpool, Tennisplatz, eine Bowlingbahn und einen Kinosaal.
Im Weißen Haus hat, abgesehen von George Washington, jeder US-Präsident gewohnt. Am 2. Juni 1886 wurde dort die bislang einzige Hochzeit gefeiert, als Präsident Grover Cleveland mit Frances Folsom den Bund der Ehe schloss. Ihre zweite Tochter Esther (1893–1980) ist das einzige bislang im Weißen Haus zur Welt gekommene Kind.
Der Blick auf das Haus wurde in neuerer Zeit durch Betonsperren und Sichtschutzblenden erschwert.
Unter dem Ostflügel befinden sich Luftschutzbunker, die inzwischen zum Presidential Emergency Operations Center umgestaltet sind. Sie ermöglichen dem Präsidenten und seinem Stab Aufenthalt und Steuerung des Staates in Sondersituationen. Bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 zog sich der anwesende Vizepräsident Dick Cheney mit weiteren Personen dorthin zurück.
Ein Bild des Weißen Hauses ist auf der Rückseite der amerikanischen 20-Dollar-Note zu sehen.
Literatur
- The White House. The First Two Hundred Years, hg. v. Frank Freidel/William Pencak, Boston 1994.