Diskussion:Determinismus

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Ist Determinismus die 'prinzipielle Vorausberechenbarkeit' oder nur 'Vorherbestimmtheit'?
Ersteres setzt voraus, dass es jemanden gibt, der die Rechnung durchführt, letzteres sagt nur, dass das Ergebnis 'sowieso' eintreten wird, ohne den Anspruch der Vorhersagbarkeit zu erheben. -- Schewek 20:39, 18. Sep 2002 (CEST)

Meines Wissens die Vorausberechenbarkeit. Reine Vorbestimmtheit waere m.W. Fatalismus. -- Ce 20:44, 18. Sep 2002 (CEST)

Determinismus setzt in jedem Fall nicht die Turing-Berechenbarkeit voraus. Auch setzt es nicht voraus das es mathematisch fassbar ist. Insoweit ist es 'Vorherbestimmtheit'. 'prinzipielle Vorausberechenbarkeit' würde darüberhinaus voraussetzen, das eine endliche und vollständige physikalische Theorie existiert. Oder lachs ausgedrückt, das es nur endlich viele Naturgesetze gibt.

Man beachte das Determinismus nicht im Widerspruch zum freien Willen steht.

Physikalisch kann man Nichtdeterminismus übrigens nicht nachweisen, da man Zufall nicht beweisen kann. Es ist halt einfach so, das man keine Gesetzmäßigkeiten findet. Insoweit ist es eine philosophische Frage ob es keine solchen Gesetzmäßigkeiten gibt, man sie nur noch nicht gefunden hat oder man sie nicht finden kann.

Ein Problem ist beispielsweise, das jede Form von Experimentalphysik Lokalität vorraussetzt. Das heißt das alle Auswirkungen mit der Entfernung abnehmen bzw. sich abschiermen lassen. Ohne Lokalität gibt es keine abgeschlossenen System. Damit kann man Zufall nicht mehr von äußeren Einflüssen unterscheiden.

Wer oder was ist bitte Till Haldimann? Alle google-Einträge zu dem Namen verweisen auf diese wikipedia-Seite. Gibts vielleicht irgendwo etwas mehr von oder über ihn zu lesen?

Meine derzeitige Ansicht ist, dass alles determiniert ist. Aus dem Prinzip der Kausalität muss man durch Logik zum Determinismus gelangen. Dem zu Folge hat der Mensch auch keinen freien Willen, es sei denn, er verstehe sich selbst nicht als Natur, also als quasi göttliches Wesen. Im Weiteren finde auch ich es wichtig, den Unterschied zwischen Vorhersehbarkeit und Vorherbestimmtheit klar zu betonen. Lücken der Forschung sollten nicht prinzipiell als Zufall gewertet werden. Meines Erachtens steht die philosophische Logik im Erkenntnisprozess über den naturwissenschaftlich (-empirischen) Methoden. Wer widerspricht? Wer bestätigt?

Mut, Dreistigkeit oder Dummheit?

Ich war mal mutig. Der Text in der bisherigen Form war Wikipedia unwürdig. Ich bin jedoch auch keinesfalls qualifiziert eine Google-Top Definition von Determinismus zu formulieren. Ist der Artikel verloren gegangen oder weshalb gab es solche Formulierungen wie "vorher" festgelegte Gesetzte oder "die moderne Physik sagt..." möglich? Im Bereich der Deutung der Quantenmechanik von einem einheitliche physikalischen Meinungsbild zu sprechen ist Unfug. Der Artikel Indeterminismus ist dann auch eher ein Witz als der Wichtigkeit dieser beiden Artikel würdig. Meine jetzige Formulierung ist nicht perfekt aber ich stoße da auch schnell mal an meine Grenzen. Also: besser machen!

Zum "Paradoxon" des starken Determinismus:

"Der starke Determinismus im Sinne des Laplace'schen Dämons führt jedoch zu einem Paradoxon. Er sagt letztlich aus, dass alles genau so geschieht, wie es geschieht. Damit kann man aber auch eine deterministische Welt nicht von einer indeterministischen Welt unterscheiden. Jede Annahme eines freien Willens wäre, ebenso wie jede Annahme des Gegenteils bereits vorbestimmt. Eine streng deterministische Welt könnte damit von sich annehmen, eine indeterministische Welt zu sein.

Andererseits lässt sich auch der starke Indeterminismus auf dieses Paradoxon zurückführen. Auch eine indeterministische Welt könnte sowohl den Determinismus als auch den Indeterminismus annehmen, ohne ihn aber entscheiden zu können.

Außerdem geht der Indeterminismus von der Willensfreiheit nur für die Zukunft aus. Alles was in der Vergangenheit liegt, lässt sich nicht mehr beeinflussen. Damit stimmen Determinismus und Indeterminismus für die Vergangenheit überein. Die Zukunft aber kann man erst beurteilen, wenn sie Vergangenheit ist. Somit läuft es auf ein Scheinproblem hinaus.

Eine Lösung wäre (wahrscheinlich), dass mehrere Zustände gleichzeitig auftreten können, dass der Satz vom ausgeschlossenen Dritten nicht gilt, dass es mehrere Vergangenheiten und Zukünfte gibt. Das aber wäre durch Beobachtung nach heutiger Auffassung nicht zu entscheiden. Aus dem Paradoxon ergibt sich also, dass der Determinismus keinerlei tatsächlichen Einfluss auf das konkrete Handeln hat."

Kann sein ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber dies klingt für mich nicht nach einem Paradoxon und auch der Schluß ist wohl keine logische Schlussfolgerung aus der Argumentation, ob er nun richtig ist oder nicht. --Saperaud 00:26, 24. Feb 2005 (CET)

Englische Wikipedia, Philosophie und Physik

Der Artikel in der englischen Wikipedia könnte vielleicht eine Hilfe sein.

In der - Stanford Encyclopedia of Philosopie, Causal Determinism gibt es einen Beitrag zu den philosophischen Aspekten.

Außerdem hier ein etwas längeres Zitat aus Gehirn und Geist 04/2002, S.57 bis 61 (Franz von Kutschera: Vom Himmel gefallen).

"Daraus folgt: Die drei Aussagen »Psychologische Ereignisse sind keine physikalischen Ereignisse«, »Es gibt psycho-physische Wechselwirkungen« und »Der physikalische Bereich ist kausal geschlossen« sind unvereinbar miteinander – und zwar unabhängig vom verwendeten Kausalbegriff. Mindestens eine von ihnen muss aufgegeben werden. Die Frage ist: welche? Die meisten Wissenschaftler und Philosophen verabschieden sich von der ersten Aussage, der These des Dualismus. Aber das ist keineswegs zwingend. In der Standardinterpretation der Quantenphysik, der so genannten Kopenhagener Deutung, kann von einer kausalen Geschlossenheit des physikalischen Bereichs ohnehin nicht die Rede sein; hier wird also die dritte Aussage aufgegeben. In der Quantenmechanik wird ein physikalisches System, zum Beispiel ein einzelnes Teilchen, durch eine bestimmte mathematische Funktion beschrieben. Eine Messung am System verändert diese so genannte Wellenfunktion. Der Vorgang der Messung lässt sich nicht als Vorgang in einem umfassenderen System betrachten; der Beobachter ist kein Teil der physikalischen Realität. Die Kopenhagener Deutung ist zwar keineswegs unumstritten, eine bessere Interpretation der Quantenmechanik ist aber bisher nicht in Sicht. Ich will sie hier auch nicht als Argument für eine Ablehnung der kausalen Abgeschlossenheit des Physischen verwenden, sondern nur als Hinweis darauf, dass diese Autonomie nicht so selbstverständlich ist, wie vielfach angenommen wird. Mein primärer Grund für die Ablehnung der kausalen Geschlossenheit des Physischen ist vielmehr, dass wir als Personen in der physischen Welt stehen und als freie Agenten in ihre Abläufe eingreifen können – wobei unsere Handlungen keine Ursachen, sondern Gründe haben."