Ein Schnitt, bei dem die Handlungsachse, eine Linie zwischen zwei Subjekten, übersprungen wird. Ein Achsensprung verursacht beim Zuschauer Desorientierung, da die Anordnung der Personen im Frame sich verändert. Im Continuity Editing des klassischen Hollywoodkinos wurde er deshalb vermieden. Mithilfe einer Steady-Cam, ist es jedoch möglich den Zuschauer mit über die gedachte Achse zwischen den Subjekten zu nehmen.
Beispiel 1:
Eine Figur, die geradeaus blickt, wird von rechts gefilmt.
^ | X
(X = Kamerastandpunkt)
Auf dem Film blickt sie ins rechte Off
_____ | | | --> | | | -----
Filmt man sie nun von links,
^ X |
(X = Kamerastandpunkt)
blickt sie auf dem Film ins linke Off
_____ | | | <-- | | | -----
Die Kontinuität ist also gestört, da die Person sich nicht bewegt hat, aber in zwei verschiedene Richtungen blickt.
Beispiel 2:
Figur A und Figur B stehen sich gegenüber. Die Kamera steht rechts hinter Figur A und filmt beide Figuren.
B | | -> Handlungsachse | A
X ->Kamera
Auf dem Film erscheint Figur A links im Vordergrund und Figur B rechts im Hintergrund.
_____ | | | b| |A | -----
Wenn nun nach einem Schnitt die Kamera links hinter Figur A steht, also auf der anderen Seite der Handlungsachse...
B | | -> Handlungsachse | A
X ->Kamera
...dann erscheint auf dem Film Figur A rechts im Vordergrund und Figur B links im Hintergrund
_____ | | |b | | A| -----
Die Kontinuität ist also gestört, da die Personen die Plätze getauscht haben, ohne sich zu bewegen.