Kolloidales Silber

antibiotisch wirksames Silber
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Kolloidales Silber ist eine therapeutische Verwendungsform von Silber, die seit einigen Jahren wieder verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückt. Es wurde bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Infektionsbekämpfung eingesetzt, geriet dann aber wegen damals zu hoher Herstellungskosten und Problemen bei der Herstellungsqualität in Vergessenheit.

Bei kolloidalem Silber handelt es sich um kleinste Partikel elementaren Silbers, die meist in destilliertem Wasser suspendiert sind. Kolloidalem Silber wird die Fähigkeit nachgesagt, ca. 650 bekannte Bakterien, Viren und Pilze bei Kontakt mit der Zellmembran binnen Minuten abtöten zu können, Resistenzbildungen wurden bislang nicht beobachtet. Erfahrungsberichte sprechen teils begeistert von diesen Erfolgen, ebenso gibt es kritische Stimmen, die diesem nicht als Arzneimittel zugelassenem Stoff keine oder gar schädliche Wirkung unterstellen. Kolloidales Silber ist in Deutschland lediglich als Nahrungs- oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen, nicht verschreibungsfähig, und darf nur als "Hausmittel" oder "Experimentalprodukt" vertrieben werden.

Infolgedessen hat sich ein wenig bis gar nicht regulierter Markt entwickelt, auf dem verschiedenste Produkte als "kolloidales Silber" angeboten werden. Viele dieser Präparate enthalten auch oder überwiegend Silbersalze, Silberionen und/oder Silber-Protein-Verbindungen, die keine oder nur sehr geringe keimtötende Wirkung besitzen. Aufgrund ihres deutlich höheren Silbergehalts können sie (besonders bei Verwendung über längere Zeiträume hinweg) Silberablagerungen (Silberakkumulation) im Organismus verursachen, die u.a. zu Argyrie (Dunkelverfärbung der Haut) und Problemen des Gehirnstoffwechsels führen können. Auch eine erhöhte Missbildungsrate bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft derartige Präparate eingenommen haben, kann nicht ganz ausgeschlossen werden.

Alle diese Präparate werden selbst in Fachkreisen oft völlig undifferenziert in einen Topf geworfen werden, weshalb auch gesicherte Aussagen über echtes kolloidales Silber dünn gesät und die Standpunkte für oder wider gleichermaßen wissenschaftlich anfechtbar sind. Seriöse Anbieter von Silberkolloiden halten sich daher mit Versprechungen zurück, legen aber Laboranalysen vor, die über Zusammensetzung und Qualität des Silberkolloids Aufschluß geben.

Ein qualitativ akzeptables Silberkolloid sollte mindestens folgende chemisch-physikalischen Eigenschaften erfüllen:

  • Herstellung aus hochreinem Silber (min. 99,99%) und (mehrfach) destillierten Wasser
  • Silberpartikelgröße maximal 5 - 10 Nanometer
  • Silberkonzentrationen < 15 ppm bzw. 25 mg/Liter.
  • Verunreinigungen, Silbersalze, Silberionen, Silber-Protein-Verbindungen dürfen nicht vorhanden sein

In diesem Zusammenhang sind die vielfach angebotenen Geräte zur Eigenherstellung von Metallkolloiden zu erwähnen. Die o.a. Risiken durch Verunreinigung und unerwünschte Silberverbindungen fordern auch hier Aufmerksamkeit. Genormte Geräte, die eine genau definierte Kolloidmenge unter genau definierten Bedingungen produzieren, hochreine Ausgangssubstanzen und größte Sorgfalt sind absolut unabdingbar.