Schottische Küche

Landesküche in Schottland
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Die Schottische Küche, d.h. die Esskultur Schottlands und der schottischen Inseln hat, obwohl sie von derselben Insel stammt, nicht viel mit der Englischen Küche gemeinsam.

Grundnahrungsmittel in Schottland sind Fleisch und Fisch. Daneben sind auf dem Kontinenten insbesondere die schottischen Backwaren bekannt, die auch Eingang in die englische Tea Time fanden.

Geprägt wurde die schottische Küche durch die Nähe zum Meer, die frische Luft und ständigen Sturmwinde sowie die karge Landschaft. Porridge (Hafer- oder Gerstebrei) war die Speise der Bauern und der ärmeren Bevölkerungsschichten. Die Esskultur der gehobenen Schichten wurde stark von der Auld Alliance mit Frankreich beeinflusst, wie die Vorliebe für Käse und gute Weine belegt. In den letzten Jahren wurde auch die schottische Küche durch internationale kulinarische Elemente, insbesondere den chinesischen und indischen Lokalen in den größeren Städten, beeinflusst, konnte sich aber im Großen und Ganzen ihren bodenständigen Charakter erhalten.

In Schottland hat sich neben der traditionellen, französisch beeinflussten Küche eine eigenständige Fast-Food-Kultur entwickelt. Dazu gehört beispielsweise der High Tea, der aus Fisch, Pommes Frites und Teegebäck besteht, oder die Schottischen Eier.

Spezialitäten

Auch eine traditionelle schottische Mahlzeit läuft nach dem sog. Service à la russe-Schema ab: Suppe/Vorspeise - Hauptspeise - Käse - Süßspeise oder Pudding ab. Dem Pudding folgt oft noch ein Savoury, eine pikante Nachspeise.

Feather fowlie ist eine bekannte Hühnersuppe. Cock-a-leekie besteht aus Huhn, Lauch und Dörrpflaumen.

Die schottische Küche verwendet eine Vielzahl an Fischsorten. Zu den bekanntesten gehört der Atlantische Lachs (Salmo Salar). Wildlachs wird in den zahlreichen schottischen Flüssen und Lochs in der Zeit von Februar bis September gefangen. Der Wildlachs ist dem Lachs aus den Lachsfarmen vorzuziehen. Er ist im Geschmack und der Struktur des Fleisches wesentlich besser. 1969 begann die erste Lachsfarm an der Westküste Schottlands. Heute ist die Lachszucht ein bedeutender "Industriezweig". Der Lachs wird frisch, geräuchert oder mariniert angeboten. Ein bekanntes Rezept ist "Lachs in Blätterteig an einer Vermouth und Dill Soße". Auch der nahe Verwandte des Lachses, die Forelle, wird in Flüssen gefangen oder in Aufzuchtstationen aufgezogen. "Zitronenforelle mit Kräutern" sei hier als ein Beispiel für die Verwendung von Forellen genannt.

Herring ist eine weitere Fischart, die aus der schottischen Küche nicht wegzudenken ist. Der bekannteste Vertreter ist hier der Kippers (geräucherter Hering), er muss goldbraun geräuchert sein. Der beste Kippers soll aus dem Loch Fyne stammen.

"Haddock" - Schellfisch ist der nächste wichtige Speisefisch. Zumal "Fish and Chips" ohne "Haddock" nicht zu denken wäre. "Finnan haddock" ist eine Spezialität, bei der der Fisch ohne Kopf aufgeschnitten wird, so das die beiden Hälften aber noch zusammenhängen. Er wird geräuchert, bis er Strohfarben oder dunkler ist. Finnan-haddies ist geräucherter Schellfisch, der in Milch und Butter gekocht wird.

Hugga-muggie ist ein von den Shetlands stammendes Fisch-Haggis, das im Fischmagen serviert wird. Arbroath smokies bestehen aus geräuchertem und mit gesalzener Butter gefülltem Schellfisch. Crappid heids sind Schellfischköpfe, die mit gehacktem Hummer gefüllt werden.

Einen international guten Ruf besitzt das Fleisch der Aberdeen Angus-Rinder. Es gilt als saftig und schmackhaft. Das in Schottland beliebteste Stück ist nicht etwa das Filet, sondern das so genannte Pop's Eye, ein Stück aus dem Dickbein. Das Fleisch der Aberdeen Angus sollte nach Meinung schottischer Spitzenköche mindestens vier, besser aber acht Wochen abgehangen sein, damit es sein volles Aroma entfalten könne. Einige bekannte Spezialtäten sind "Scotch Scollops" oder "Scotch Beef Olives".

Schottisches Schaffleisch, vor allem Lammfleisch ist eine Delikatesse. Bekannte Schafsorten sind das "Blackface", "Shetland" oder das "Cheviot". Haupt-Lammzeit ist in den "Highlands" der April. In den Lowlands beginnt die Lammzeit bereits Ende Februar. Von Juni bis Dezember ist Lammflleisch normalerweise in Schottland erhältlich. Schafspezialitäten sind "Haggis" oder die "Lamb and Kidney Pie".

Die wichtigsten Wildspeisen der schottischen Küche sind Rotwild, Fasan, Hase und Moorhuhn. Letzteres wird traditionell am Abend des 12. Augusts gegessen.

Weitere Fleischspezialitäten

Das schottische "Nationalgericht" Haggis wird traditionell von chappit tatties (Kartoffeln), bashed neeps (Rübenbrei) und Scotch Single Malt Whisky begleitet.

  • Frischkäse
    • Caboc ist ein Crème-fraîche-ähnlicher Frischkäse aus den schottischen Highlands, der mit Hafermehl überzogen wird.
  • Bries und Camemberts
  • Halbfeste Käsesorten
  • Feste Käsearten
  • Sonstige
    • Lamark Blue wird noch heute handwerklich aus unpasteurisierter Schafsmilch produziert.

Carageen mould ist eine Mischung aus Sahne, Hafermehl, Zucker und Rum.

Hattit kit stammt aus den schottischen Highlands und besteht aus Buttermilch, Milch, Sahne, Zucker und Muskat.

Savouries

Savouries sind eine schottische Tradition, die erst in den letzten Jahren wieder aufgefrischt wurde. Ein Savoury (von französisch saveur) ist eine heiß servierte, ungesüsste und oft pikant gewürzte Nachspeise.

Scotch woodcock besteht aus mit Rührei überzogenen Sardellen und wird auf Toastscheiben serviert. Loch Fyne Toasts sind Heringe mit Ei.

Kuchen und Gebäck

Zu jedem schottischen Tee gehören Scones, Crumpets, Shortbread, etc.

Getränke

Neben dem allgegenwärtigen Whisky trinken die Schotten viel Schwarztee. Daneben haben sie eine Vorliebe für süße Sprudel (Irn Bru [1]) und Starkbier. Hinzuzufügen ist noch, dass sich einige "Winzereien" auf die Tradition der Herstellung einheimischer "Weine" eingestellt haben (Beerenweine, Met, etc.).

Weitere typische Speisen

Porridge Oatcakes Baps Bannocks Shortbread