Mulde (Fluss)
Die Mulde ist ein linkselbisch gelegener, nicht schiffbarer Nebenfluss der Elbe.
Der 124 km lange Fluss entsteht in Sachsen südöstlich von Leipzig durch die Vereinigung der Zwickauer Mulde und der Freiberger Mulde nördlich von Colditz bei Zschadraß. Die Mulde ist der am schnellsten fließende Fluss Mitteleuropas.
Zwickauer Mulde

Die Zwickauer Mulde ist der linke bzw. westliche Quellfluss der Mulde. Eine weniger gebräuchliche Bezeichnung ist Westliche Mulde.
Die Zwickauer Mulde entspringt in Sachsen in der Kammregion des westlichen Erzgebirges zwischen Hammerbrücke, Schöneck und Klingenthal in der Nähe der Grenze zum Vogtland.
Der Fluss durchfließt das Westerzgebirge in nordöstlicher Richtung und dabei zuerst die Talsperre Muldenberg und danach die Talsperre Eibenstock.
Bei Aue nimmt sie das Schwarzwasser auf und wechselt die Fließrichtung in Richtung Nordwest. Bei Zwickau verlässt sie das Erzgebirge, passiert Glauchau, Waldenburg, Penig, Lunzenau und Rochlitz und nimmt als größten Nebenfluss die Chemnitz auf.
Nördlich von Colditz und Zschadraß vereinigt sie sich nach 166 km mit der Freiberger Mulde.
Freiberger Mulde
Die Freiberger Mulde ist der rechte bzw. östliche Quellfluss der Mulde. Eine weniger gebräuchliche Bezeichnung ist Östliche Mulde.
Die Freiberger Mulde entspringt in Tschechien auf dem Hauptkamm des Osterzgebirges 2 km südöstlich von Moldava (Moldau) als Moldavský potok in einer Höhenlage von 855 m über NN zwischen der Sklařský vrch und der Oldřišský vrch. Die Quelle ist nur 2,5 km von der Quelle der Wilden Weißeritz und nur 1 km vom Quellgebiet der Flöha entfernt.

In westlicher Richtung fließend erreicht sie den ersten deutschen Ort Holzhau in einer Höhe von ca. 600 m NN und Rechenberg-Bienenmühle in einer Höhe von ca. 545 m NN. Ihr Tal ist um 150 bis 200 m gegenüber den umliegenden Höhen eingetieft. Mehr und mehr wendet sie sich erst in nordwestliche und dann fast in nördliche Richtung. In Mulda münden von links den Chemnitzbach und den Helbigsdorfer Bach, in Lichtenberg von rechts die Gimmlitz. Der Fluss fließt in einem immer stärker eingetieften Tal, das zwischen Freiberg und Halsbrücke immer noch fast 100 m tiefer als die Hochfläche des nach Norden allmähliche abfallenden Erzgebirges ist. Sie erreicht die alte Bergbaulandschaft, die durch zahlreiche technische und Kulturdenkmäler geprägt ist. Die Talhänge sind fast vollständig von naturnahen Mischwald besetzt. Nachdem sie Weißenborn (Erzgebirge), Muldenhütten und Hilbersdorf passiert sie ihre Namengeberin Freiberg. Unterhalb Freiberg und Halsbrücke erreichen von links der Münzbach und bei Großschirma der Kleinwaltersdorfer Bach das Gewässer. Südöstlich von Siebenlehn nimmt sie die Bobritzsch als rechten Nebenfluss auf. Ihre Fließrichtung knickt bei Nossen scharf Richtung Westen ab. An Roßwein, Döbeln, wo sie die von links kommende Striegis aufnimmt, fließt sie unter Aufnahme ihres größten Nebenflusses, der Zschopau, vorüber. Sie passiert Leisnig und vereinigt sich nördlich von Colditz und Zschadraß nach 124 km in Sermuth mit der Zwickauer Mulde.
Die Wissenschaft nimmt an, dass in erdgeschichtlicher Zeit es sich beim Tal der Freiberger Mulde um einen Vorläufer der heutigen Elbe handelt.
Weiterer Verlauf
Ihr weiterer Lauf, als Mulde, Vereinte oder Vereinigte Mulde durch das Sächsische Hügelland führt an Grimma, Trebsen, Nerchau, Wurzen, Eilenburg vorbei. Hinter Bad Düben verlässt sie sächsisches und berührt sachsen-anhaltinisches Gebiet. Östlich von Bitterfeld wird sie zum Muldestausee bei Pouch aufgestaut und fließt an Wolfen, Jeßnitz und Dessau vorbei. Nördlich von Dessau und südlich von Roßlau mündet sie in die Elbe.
Hochwasser
Die Mulde und ihre Nebenflüsse erlangten neben der Elbe, der Müglitz, der Weißeritz und der Flöha (Nebenfluss der Zschopau) traurige Berühmtheit durch die so genannte Jahrhundertflut im August 2002.