Widmanstätten-Struktur

typische Ätzstrukturen in inhomogenen Meteoriten
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Als Widmanstätten-Strukturen werden die nur in meteoritischem Material nachweisbaren, charakteristischen Strukturen bezeichnet, die sich ausbilden, wenn Eisenmeteoriten angeschliffen, poliert und mit methanolhaltiger Salpetersäure angeätzt werden.

Widmanstätten-Struktur in der angeätzten Oberfläche eines Meteoriten aus dem Gibeon-Streufeld in Namibia.

Ihre Ursache ist die unterschiedliche Beständigkeit der in den Meteoriten enthaltenen Nickel-Eisen-Minerale Kamacit und Taenit. Während das Kamazit stärker angegriffen und aufgelöst wird, bleiben die Taenitkristalle zurück. Benannt wurden die Strukturen nach dem österreichischen Chemiker Alois von Beckh-Widmanstätten (1754-1849).

Ähnliche Strukturen entstehen auch in Kohlenstoffstahl bei Erhitzen bis in die Nähe des Schmelzpunktes als sogenanntes Widmanstätten-Gefüge.

Siehe auch

Commons: Widmanstätten-Struktur – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien