Lauda-Air-Flug 004

Flugzeugunglück
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Lauda Air Flug 004 war ein internationaler Passagierflug der österreichischen Lauda Air zwischen Hongkong und Wien mit Zwischenlandung in Bangkok. Die Maschine verunglückte am 26. Mai 1991 um 23:17 Uhr Ortszeit.

Lauda-Air-Flug 004
Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Absturz
Ort Phu Toey
Datum 26. Mai 1991
Todesopfer 223
Überlebende 0
Verletzte 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Boeing 767-300ER
Betreiber Lauda Air
Kennzeichen OE-LAV
Name 004
Passagiere 213
Besatzung 10
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Verlauf

Das Flugzeug des Typs Boeing 767-300ER mit dem Namen OE-LAV Mozart startete am 26. Mai 1991 um 23:02 Uhr Ortszeit am Flughafen Bangkok, wo es auf dem Weg von Hongkong nach Wien einen Zwischenstopp einlegte. An Bord befanden sich 213 Passagiere, hauptsächlich Österreicher, Deutsche, Schweizer und Hongkong-Chinesen sowie zehn Crewmitglieder. Pilot war Thomas John Welch mit 48 Jahren und circa 11.700 Flugstunden, Copilot war Josef Thurner (41) mit 6.500 Flugstunden. Fünf Minuten nachdem man abgehoben war, bemerkte Thurner ein Problem: Der Schriftzug „REV ISLN“ auf den Bildschirmen kündigte nämlich die Aktivierung der Schubumkehr an. Viereinhalb Minuten diskutieren Welch und Thurner über diese Anzeige, währenddessen Thurner auch im Handbuch nachlas, wie man auf diese Anzeige reagieren solle. [1] Da dort jedoch vermerkt war, dass kein Eingreifen notwendig sei (da die Schubumkehr nur während einer Landung verwendet wird – und dieser Sachverhalt lag nicht vor) und die Anzeige selbstständig erlosch, schenkten die Piloten der Anzeige keine weitere Aufmerksamkeit. [2] Fünfzehn Minuten nach dem Start öffnete sich jedoch die Schubumkehr an Triebwerk 1. Auf Grund der nun auftretenden hohen Belastungen sowie dem plötzlichen einseitigen Schubverlust kam es bei dem Flugzeug zu einem Strömungsabriss und die Tragflächen rissen ab. Aus 24.700 Fuß, was ungefähr 7.500 Metern entspricht, stürzte die Boeing 767 5,6 Kilometer entfernt der thailändischen Ortschaft Phu Toey ab. [2] Alle 223 Insassen kamen dabei ums Leben. Unter den Opfern war auch der prominente Universitätsprofessor und Publizist Clemens August Andreae und sein Kollege Prof. Michael Lehmann. [3]

Auswirkungen

Nach dem Unglück wurden alle Boeing 767 umgerüstet. Bei einer Untersuchung kam zum Vorschein, dass ein Fehler der Bordsoftware das Unglück ausgelöst hatte. Laut offiziellem Untersuchungsbericht war das Flugzeug für eine überraschte Flugcrew unkontrollierbar.

Einzelnachweise

  1. Transkript der Cockpit-Gespräche
  2. a b ASN Aircraft accident
  3. Flugzeugabsturz.de