Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Ripuaria (K.D.St.V. Ripuaria) im CV zu Bonn am Rhein ist eine 1863 gegründete nichtschlagende, katholische, deutsche Studentenverbindung, die dem größten Akademikerverband Deutschlands, dem Cartellverband (CV) angehört.
Geschichte
Die K.D.St.V. Ripuaria ist eine akademische Gemeinschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität zu Bonn. Sie wurde im Jahre 1863 gegründet und war anfangs nur Studenten aus wenigen Studienfächern vorbehalten. Im Zuge der Wiedereröffnung des Erzbischöflichen Konvikts wurde Ripuaria zum katholischen Studentenverein umgestaltet, wodurch Studenten aller Fakultäten die Möglichkeit eröffnet wurde, bei Ripuaria aktiv zu werden.
1905 schloss sich Ripuaria dem Cartellverband (CV) an und trug erstmalig Farben.
Während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten war Ripuaria eine der wenigen Verbindungen innerhalb des CV, die sich bis zuletzt vehement gegen Gleichschaltung und nationalsozialistisches Gedankengut verwehrten und ihren Prinzipien bis zur Zwangsauflösung durch Hess- und Himmler-Erlass treu blieben. Nicht zuletzt aus diesem Grund konnte Ripuaria den damals letzten Überlebenden des Hitler-Attentates vom 20. Juli 1944, Philipp Freiherr von Boeselager, im Jahre 2000 als Ehrenmitglied gewinnen. Nach der Zwangsauflösung der Verbindung durch die Nationalsozialisten 1938 nahm Ripuaria 1947 das Verbindungsleben wieder auf. In der folgenden Jahrzehnten entwickelte sich wieder ein reges Verbindungsleben; mit rund 460 Mitgliedern ist Ripuaria die größte CV-Verbindung in Bonn.
Ripuaria Bonn ist die siebtälteste Verbindung im CV, aber trägt die Nummer 42 in der amtlichen Reihenfolge der Cartellverbindungen, da es ihr aus verbandsinternen Gegebenheiten erst 1905 möglich war, dem CV beizutreten. Die offizielle Abkürzung im CV ist RBo!. Vorher war sie Anführerin eines eigenen Cartells, zu dem unter anderem ihre Tochterverbindungen Arminia und Burgundia gehörten. Aufgrund des großen Zulaufs musste Ripuaria zeitweise die Aufnahme in den Fuxenstall begrenzen und gründete daher diese zwei Tochterverbindungen, die heute beide ebenfalls dem CV angehören. Arminia ist in Münster ansässig und Burgundia hat ihr Haus in München.
Ripuaria trägt die Bandfarben blau-weiß-rot (Fuxenfarben: weiß-blau-weiß) und eine blaue Mütze. Der Wahlspruch lautet: "Einer für alle, alle für einen!"
Bekannte Mitglieder
- Joseph Müller (1845–1921), Weihbischof in Köln
- Wilhelm Stockums (1877–1956), Weihbischof in Köln
- Corrado Bafile (1903–2005), Apostolischer Nuntius in Deutschland, römischer Kurienkardinal
- Joseph Kardinal Höffner (1906–1987), Erzbischof von Köln, Kardinal
- Gustav Ermecke (1907-1987), Moraltheologe und Sozialethiker, Ehrendomherr, Päpstlicher Ehrenprälat
- Philipp Freiherr von Boeselager (1917−2008), Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Franz Rudolf Bornewasser (1866–1951), Bischof von Trier
- Paul Märzheuser (1924-2007), ehemaliger Präsident des MSV Duisburg
- Georg W. Kreutzberg (* 1932), Neurophysiologe und Direktor am Max-Planck-Institut Martinsried
- Anton von Euw (* 1934), Mediävist, ehem. Konservator des Museum Schnütgen, apl. Professor der Universität Köln
- Thomas Baum (* 1963), Phytopathologe, Professor an der Iowa State University, Ames, USA
- Johannes Dietlein (* 1963), Ordinarius für öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Berthold Herrendorf (* 1964), Professor of Economics at the W. P. Carey School of Business, Arizona State University