Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) ist eine der wichtigsten und ältesten Parteien Österreichs. Sie stellt mehrere Landeshauptmänner, viele Bürgermeister und ist darüber hinaus besonders stark in der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer und einigen Betrieben vertreten. Der SPÖ stehen zahlreiche Vorfeldorganisationen in allen Bereichen nahe.
Geschichte
Nach dem ersten Parteitag 1874 zersplitterte die Partei in gemäßigte und radikale Teile und konnte erst 1889 von Victor Adler auf dem Hainfelder Parteitag als Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) wieder vereinigt werden. Die Partei trat der 2. Internationale bei und hatte nahe Kontakte zu Gewerkschaften und deren Vorfeldorganisationen. 1907 war die SDAP die zweitstärkste Kraft, 1911 die stärkste. Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs unterstützte die Partei die staatliche Position, im letzten Kriegsjahr setzte sich eine pazifistische Haltung durch, die die Auflösung der Monarchie forderte.
In der neu gewählten Nationalversammlung war die SDAP die stärkste Fraktion. Bis 1920 wirkte sie an der Regierung mit. Sie grenzte sich von der bürgerlichen Gesellschaft ab und war gegenüber der Kirche skeptisch.
1924 wurde der paramilitärische Republikanische Schutzbund gegründet, 1926 setzten sich im Linzer Programm die radikaleren Kräfte durch. 1933 schaltete Dollfuß das Parlament aus, 1934 wurde nach schweren Kämpfen zwischen Schutzbund und Heimwehren die Sozialdemokratie verboten.
1945 wurde die Partei als Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) neu gegründet, der Sozialist Karl Renner wird erster Präsident. Die SPÖ vertrat einen gemäßigten, pragmatischen Kurs und wirkte in der Konzentrationsregierung und in mehreren Koalitionen mit der ÖVP mit. Sie konnte unter anderem die Verstaatlichung vieler Betriebe und darüber hinaus eine Verbesserung der Situation von Arbeitern bewirken.
1966 bis 1970 war die SPÖ in Opposition um schließlich 1970 mit dem neuen Parteivorsitzenden Bruno Kreisky eine Minderheitsregierung zu bilden. Von 1971 bis 1983 regierte sie mit absoluter Mehrheit, danach bildete sie eine Koalition mit der FPÖ. 1986 wurde sie aufeglöst und bis 1999 bildete die SPÖ eine Koaltion mit der ÖVP. Seit dem befindet sie sich in Opposition. 1991 wurde die Partei in Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) umbenannt.