Die Köln-Mindener Eisenbahn war die erste Eisenbahnstrecke durch das Ruhrgebiet. Die Stammstrecke dieser Gesellschaft verlief von Köln-Deutz nach Minden über Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Wanne-Eickel, Herne, Dortmund, Hamm und Bielefeld. Sie wurde 1847 auf ihrer gesamten Länge in Betrieb genommen. Bis Oberhausen verlief sie zunächst in Süd-Nord-Richtung, von dort in West-Ost-Richtung bis Minden. Der ursprüngliche Zweck des Streckenbaus war die Umgehung der niederländischen Zölle, die das Land zur Nutzung seiner Rheinhäfen erhob. Schon einige Jahre später war jedoch der Transport der im Ruhrgebiet geförderten Steinkohle die Haupteinnahmequelle der Gesellschaft. Sowohl der Anfangs- als auch der Endpunkt der Strecke mussten auf Anforderung des preußischen Militärs befestigt werden. Innerhalb der Festung Deutz ist heute von den Festungsanlagen nichts mehr zu erkennen. Dagegen ist die Bahnhofsfestung Minden noch zu großen Teilen erhalten.

Bereits 1859 wird eine Eisenbahnbrücke über den Rhein in Betrieb genommen.
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Weitere Strecken folgten:
- 1856: von Oberhausen bis zur Grenze D/NL über Wesel, Emmerich und weiter nach Arnheim (NL)
- 1862: von Köln nach Gießen über Siegburg, Hennef und Betzdorf
- 1871: von Wanne-Eickel nach Hamburg über Haltern, Münster, Osnabrück und Bremen
- 1874: von Haltern nach Venlo über Hervest-Dorsten und Wesel einschl. der 1.950 m langen Eisenbahnbrücke Wesel (1872/74)
- 1878: von Wesel nach Bocholt.
1880 wurde die Gesellschaft verstaatlicht und ging in der damaligen Königlich Preussischen Eisenbahn-Verwaltung (KPEV) auf.
Die von der Gesellschaft gebauten Eisenbahnstrecken sind fast alle noch in Betrieb. Sie dienen mehrheitlich dem Fernverkehr, der jedoch auf den Abschnitten Dortmund – Wanne-Eickel und Köln – Betzdorf – Dillenburg – Gießen aufgegeben wurde. Nach der Zerstörung der Eisenbahnbrücke Wesel im Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke Haltern – Wesel – Venlo aufgegeben und abgebaut. Die Strecke Bocholt – Wesel war immer eine Nebenbahn.