Martin Allen (Autor)

britischer Publizist
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2008 um 14:51 Uhr durch Hansbaer (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Martin Allen (* 1958 in Caerphilly, South Wales) ist ein britischer Publizist, der sich in seinen Büchern mit dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Seine Thesen sind dabei sehr umstritten, genießen aber in rechtsextremen Kreisen große Popularität.

In seinen Büchern schreibt über die deutschen Versuche, während des Zweiten Weltkrieges mit England über einen Frieden zu verhandeln. Dabei sieht er eine britische Verschwörung am Werk. Er hat nach eigener Darstellung mit Hilfe von Archivunterlagen des britischen Außenministeriums herausgefunden, dass Deutschland bereit gewesen sei, weitreichende Zugeständnisse für einen Frieden zu machen. Die britische habe diese Verhandlungen aber nur zum Schein geführt, da Winston Churchill den Krieg mit Hilfe eines Kriegseintritts der Sowjetunion und der USA noch zu den eigenen Gunsten habe wenden wollen. Opfer dieser Strategie sei Rudolf Heß gewesen, der in der falschen Erwartung nach England geflogen war, einen Frieden schließen zu können.

Seine Thesen werden in Deutschland vertreten durch Olaf Rose, Stefan Scheil und Michael Friedrich Vogt. So werden seine Thesen von Rechtsextremisten als Belege für eine vermeintliche Ermordung von Rudolf Heß im Kriegsverbrechergefängnis Spandau genommen. In Deutschland erscheinen seine Bücher im Druffel-Verlag, der dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird.

Unter Fachleuten finden Allens Thesen keine Unterstützung. So führten weitere Untersuchungen zu dem Schluss, dass Allens Darstellung der Hintergründe des Heß-Flugs auf gefälschten Papieren beruhe, die in Akten des britischen Nationalarchivs hineinmanipuliert worden waren. Dies gelte ebenso für seine These von der angeblichen Ermordung Himmlers in britischer Gefangenschaft 1945. Ein Schlüsseldokument seines Buchs „Lieber Herr Hitler... : 1939/1940: So wollte der Herzog von Windsor den Frieden retten“ ist ein Brief des Herzogs an Hitler, den Allen nach eigener Aussage von seinem Vater Peter Allen geerbt habe. Der Brief wird von mehreren Experten als Fälschung erachtet. Auch in diesem Buch werden Papiere im britischen Nationalarchiv als Quellen herangezogen, die durch Untersuchungen des Archivs als Fälschungen erkannt worden sind.

Werke

  • Lieber Herr Hitler... : 1939/1940: So wollte der Herzog von Windsor den Frieden retten. Inning am Ammersee: Druffel-Verlag, 2001. (Deutsche Übersetzung von: Hidden Agenda: How the Duke of Windsor Betrayed the Allies, London: Macmillan 2000)
  • Churchills Friedensfalle. Das Geheimnis des Heß-Fluges 1941. Stegen: Druffel-Verlag, 2003, ISBN 3-8061-1153-7 ( Übers. von The Hitler/Hess Deception: British Intelligence's Best Kept Secret of the Second World War, London: HarperCollins 2003). ISBN 0-00-714118-1.
  • Das Himmler-Komplott 1943-45. Die geheimen Friedensverhandlungen des Reichsführers SS mit den Briten und die mysteriösen Umstände seines Todes. Stegen am Ammersee: Druffel & Vowinckel-Verlag, 2005, ISBN 3-8061-1175-8 (Übers. von Himmler's Secret War: The Covert Peace Negotiations of Heinrich Himmler, London: Chrysalis Books 2005)

Literatur

  • Ernst Haiger: Fiction, Facts, and Forgeries: The "Revelations" of Peter and Martin Allen about the History of the Second World War. - In: The Journal of Intelligence History Vol. 6 No. 1 (Sommer 2006 [erschienen 2007]) S. 105-117.
  • Roy Conyers Nesbit/Georges Van Acker: The Flight of Rudolf Hess: Myths and Reality, Stroud (Sutton Publishing Ltd.) Rev. Paperback Ed. 2007, S. 133-138. ISBN 978-0-7509-4757-2

Vorlage:PNDfehlt