Erkrath

Stadt im Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Erkrath ist eine am Flüsschen Düssel im Kreis Mettmann gelegene niederbergische Stadt in Nordrhein-Westfalen, unmittelbar östlich von Düsseldorf.

Geografie

 
Die Ausläufer des Niederbergischen Landes im Erkrather Norden

Erkrath liegt an den westlichen Ausläufern des Niederbergischen Landes in der Niederrheinischen Bucht.

Während die westliche Stadtgrenze nach Düsseldorf 46 m über NN liegt, erhebt sich der höchste Punkt der Stadt, an den Willbecker Höhen Richtung Haan-Gruiten, auf 168 m. Zur Stadt gehört auch die Fundstelle des Neandertalers und der größte Teil des eiszeitlichen Wildgeheges im weltberühmten Naturschutzgebiet Neandertal.

Erkrath grenzt an die Städte Hilden, Haan und Mettmann (allesamt Kreis Mettmann), sowie im Westen an die Landeshauptstadt Düsseldorf. Es ist die fünftgrößte Stadt des Kreises.

Geschichte

 
Alt-Erkrath 1870
 
Alt-Erkrath heute

Erkrath ist als Stadt noch sehr jung, es erhielt erst am 15. März 1966 von der Landesregierung NRW aus der Hand des damaligen Innenministers Willi Weyer die Stadterhebungsurkunde und ist damit die jüngste Gemeinde im Kreis Mettmann mit Stadtrechten.

Mittelalter

Der Ort hingegen ist wesentlich älter. Der Name „Erkrath“ wird erstmalig 1148 in zwei Urkunden des Stiftes Werden genannt. Bernhard von Everkrothe, ein Freischöffe, und Siegbert, ein „Freier von Everekrothe“, werden dort erwähnt. Der Zeitpunkt der ersten Besiedlung des Ortes liegt im Dunklen der Geschichte. Auch die Herkunft des Namens Erkrath (mundartlich Erkrot) ist nicht eindeutig zu bestimmen. Während die Endung -rath oder -rot/-rode auf eine Rodung hinweist (hier vermutlich auf die Jüngere Rodeperiode 800-1200), bezieht sich die erste Silbe oft auf den Namen beispielsweise eines Erstsiedlers. Im Jahre 1237 schließlich findet der Miles (Ritter) Daniel de Erkerode Erwähnung, der als Ritter im Gefolge des Grafen Adolf III. von Berg Kreuzzugsteilnehmer war, und der Legende nach seinem sterbenden Herrn vor Damiette in Ägypten in letzter Stunde beigestanden hat. Dessen Stammsitz war vermutlich das Haus Bavier, vormals auch „Schletzgut“ genannt, welches als Keimzelle des Ortes angesehen wird. Auch bei dem in einer Eheabrede von 1368 genannten Hof Erkenroide bei Geirensheim (gemeint ist das benachbarte Gerresheim, heute ein Stadtteil von Düsseldorf) wird es sich sehr wahrscheinlich um das Haus Bavier gehandelt haben. Die Herren von Erkerode waren vermutlich auch die Bau- und ersten Patronatsherren der katholischen Pfarrkirche.

 
Haus Morp

Bereits 1144 wird in einer Urkunde das Herrengut Haus Morp genannt. Der dort genannte Name Morafa bedeutet in etwa Moor oder fließendes Wasser. Die keltische Endung afa/apa steht für Gewässer, ehemals war Haus Morp also eine Wasserburg.

 
Erkrath (unterstrichen) und Nachbarorte auf einer Karte von 1645 (W.Blaeu / J.Blaeu - Atlas Maior: Iuliacensis et Montensis Ducatus - Ausschnitt)

Zwischen 1148 und 1241 werden neben den drei erwähnten Personen noch drei weitere Namensträger Erkerode genannt, ohne dass jedoch feststellbar ist, in welchem Verwandtschaftsverhältnis sie zueinander standen oder ob sie jemals im Ort gelebt haben. Ursprünglich handelte es sich bei der Ansiedlung offenbar nur um den Hof Bavier, in einer Urkunde von 1377 wird Erkrath jedoch bereits ausdrücklich als Dorf bezeichnet.

 
Haus Unterbach - Vorderseite

Im benachbarten Unterbach (seit alters her ein Teil von Erkrath und erst seit 1975 ein Stadtteil von Düsseldorf) wird 1169 ein Heriman de Unterbeke erwähnt. Zugleich ist dies die erste Quelle für das Haus Unterbach, welches für die Stadtgeschichte von Bedeutung sein wird. Diese heute noch bestehende Anlage wurde vermutlich im 10. Jahrhundert als Wehrburg gegen Wikinger- und Ungarneinfälle erbaut, einen Nachweis diesbezüglich gibt es jedoch nicht. Das Patronatsrecht über die Kirchengemeinde haben spätestens ab der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Herren des Hauses Unterbachs inne, was einige Beurkundungen ab circa 1400 belegen. Das Haus Unterbach war ab dieser Zeit zudem der Fronhof der verschiedenen Güter der Umgebung. Für das Jahr 1484 ist die Gründung einer Schützenbruderschaft belegt.

Frühe Neuzeit / Dreissigjähriger Krieg

In der Zeit zwischen 1500 und 1800 blieb Erkrath ein unbedeutendes, von Landwirtschaft geprägtes Dorf. Lediglich die Besitzerwechsel des Hauses Unterbach und des Hofes Bavier, sowie Patronatsurkunden der Unterbacher Herren bezüglich der Kirchengemeinde legen Zeugnis über das Geschehen dieser Zeit ab. Über das Schicksal der Ortschaft während des Dreißigjährigen Krieges ist zur Zeit nichts bekannt. Da in der Umgebung Ratingen nahezu vollständig zerstört wurde und das nahe Gerresheim zweimal durch Söldnertruppen überrannt und gebranntschatzt wurde, wird ähnliches nicht auszuschließen sein. [1] In den Karten über das Großherzogtum Berg aus der Zeit zwischen 1600 und 1750 wird die Ortschaft unter den Schreibweisen Erkrad, Erckraidt, oder Erckrat(h) als Kirchdorf an der Düssel zwischen den Nachbarorten Grutten (Gruiten), Schuyler (Schöller), Medman/Metman (Mettmann) und Gerissheim (Gerresheim) aufgeführt.

 
Bahnstraße mit den zwei Kirchtürmen
 
Erkrath und die Höfe der Umgebung auf einer Karte von 1715 (Topographia Ducatus Montani - Ausschnitt)

Auch in der ersten Landesaufnahme und geografischen Beschreibung des Großherzogtums Berg, der Topographia Ducatus Montani von Erich Philipp Ploennies, erschienen 1715, findet Erkrath namentliche Erwähnung:

„Von dem Ambt Metman: Es wird solches in das Ober und unterAmbt getheilet, das OberAmbdt hat 2 grose Kirchspiel, nemlich (1.) Metman und 2. Wülfrath: Das unterambt bestehet aus 4 Kirchspielen (1.) Gerresheim, 2. Erckrath, 3. Ellert, 4. Hubelrath. Die zwey erstgedachte Kirchspiel des OberAbts sind reformiert, die übrigen Catholisch. Das landt belangendt, ist solches über die maßen schön und gut, und wird dießes Ambt Vor eines Von den besten im ganzen Herzogthumb, gerechnet, weilen darinnen schöner frucht-wachs, Viehzucht, auch fischereyen zu finden; [...]“

Topographia Ducatus Montani 1715 [2]

Auch die Häuser Unterbach und Morp sind als Adelichhaus oder Freye=höf in den Karten verzeichnet, das als Gesteins bezeichnete Neandertal wird kurz beschrieben.

Vom Großherzogtum Berg zu Preußen

Nachdem die Ortschaft nahezu sieben Jahrhunderte dem Großherzogtum Berg zugehörig war, fiel auch Erkrath 1815 nach dem Wiener Kongress an das Königreich Preußen und wurde Bestandteil der Rheinprovinz. Im 19. Jahrhundert wurde der bisher nur bäuerliche Ort zunehmend durch die Industrialisierung geprägt, es gründeten sich Papierfabriken, Webereien, Bergbau-, Maschinen-, Eisen- und Stahlindustrien. Um 1830 wurde Erkrath das bergische Nizza oder die Lunge Düsseldorfs genannt, denn durch die Erschließung einer Heilquelle wurde es vorübergehend ein gut besuchter und weithin bekannter Kurort. Das große Kurhaus aus der damaligen Zeit ist erhalten geblieben, im Kurpark finden sich noch die Liegehallen, Badehäuschen und einige Badeteiche. Als jedoch die Heilquelle um 1870 versiegte, war es mit dem Kurort, der von vielen Gicht- und Rheumakranken besucht worden war, endgültig vorbei. Es ist heute nicht mehr eindeutig klärbar, ob die Quelle schwefelhaltiges Heilwasser lieferte, es wird eher von einer Nutzung als Kaltwasser-Badeanstalt ausgegangen.

Ursprünglich verwaltungsrechtlich der Samtgemeinde Gerresheim zugehörig, wurde Erkrath 1898 eine selbstständige Bürgermeisterei. Zu dieser Zeit stieg die Einwohnerzahl, bedingt durch den Zuzug von Arbeitskräften der neuen Industrie in und vor allem um Erkrath (Kalkwerk Neandertal, Eisenhütte Hochdahl, Gerresheimer Glashütte), stark an.

Drittes Reich

Die Nationalsozialisten hatten bei der Machtergreifung 1933 Schwierigkeiten in Erkrath Fuß zu fassen. Dies war vor allem durch die Bevölkerungsstruktur und der Gegenwehr von Bürgermeister Hallauer bedingt.

Datei:Denkmal-erkrathnord.JPG
Denkmal an der Stelle wo in den Nachkriegstagen sieben Kinder bei einer Bilndgängerexplosion starben

Die Erkrather Bevölkerung bestand zu einem Teil aus Konservativ-Katholischer Bauernschaft die zumeist Zentrum wählten, zum anderen Teil aus SPD und vor allem KPD nahe stehenden Arbeitern der Industrie der Region [3]. Schon in den Jahren vor der Machtergeifung kam es zwischen KPD-Mitgliedern und SA-Truppen zu Schlägereien. Hervorzuheben ist die Ermordung des SS-Scharführers Kurt Hilmer durch Gerresheimer Kommunisten vor dem Gebäude der Erkrather NSDAP-Geschäftsstelle am 20. Juni 1932 [4]. Hilmer wurde hiernach zu einem Märtyrer der Nazis, die Beschuldigten, auch unbeteiligte Erkrather Kommunisten, hingerichtet [5]. Bürgermeister Werner Hallauer, der seitens der Ortsgruppenleitung scharf angegangen und ständig diskreditiert wurde [6][7] und diese sogar aufgrund einer nachgewiesenen Wahlmanipulation bei der Aufsichtsbehörde, dem Landkreis Düsseldorf-Mettmann, anzeigte, wurde 1935 zum Bürgermeister der Stadt Burscheid ernannt und somit "weggelobt" [8]. Die zwei Jahre vorab waren gekennzeichnet von ständigen Streitereien zwischen der Verwaltung unter Hallauer und vor allem dem Ortsgruppenleiter Tillmann [9]

Die NSDAP setzte mit Heinrich Rasche am 17. Juni 1935 einen der Ihren in dieses Amt ein [10][11].

Während des Zweiten Weltkriegs kam es zwischen 1942 und 1945 zu gelegentlichen Bombenabwürfen über der Stadt mit Sachschäden und Todesfällen, die eigentlich dem nahegelegenen Düsseldorf gelten sollten [12]. Auch Zwangsarbeiter wurden in Erkrath eingesetzt, vor allem zur Unterstützung in der Landwirtschaft, der Beseitung von Bombenschäden oder zur Aushebung von Schützengräben, Panzersperren und ähnlichem [13]. Am 17. April 1945 marschierten amerikanische Truppen von Unterbach kommend in die Stadt ein, besetzten diese und befreiten sie von der nationalsozialistischen Herrschaft [14]. Letzte Versuche der Wehrmacht den Vormarsch aufzuhalten scheiteren kläglich [15].

In den ersten Nachkriegsmonaten starben sieben Kinder bei einer Blindgängerexplosion, als diese unbeaufsichtigt an liegengelassener Munition spielten. Der Heimatverein Ercroder Jonges regte die Aufstellung eines Denkmales zum Gedächtnis an die Geschehnisse an der Stelle des Geschehens an.

Von einer am 21. November 1944 über Hochdahl-Trills abgeschossenen britschen Halifax-Maschine befand sich der Motor über Jahrzehnte auf dem Gelände eines Bauernhofes. Aufsehen erregte vor wenigen Jahren die Recherche Geschichtsinteressierter über diesen Abschuss mit dem Auffinden eines der wenigen Überlebenden dieses Abschusses, eines ehemals kanadischen Soldaten, der nach über 60 Jahren erstmals wieder deutschen Boden betrat und Erkrath und die Absturzstelle besuchte [16].

Eingemeindungen

 
Das Heiligenhäuschen auf dem Gipfel des Korresbergs zwischen Erkrath und Unterbach

Am 1. Juni 1898 bildete Erkrath zusammen mit den Ortschaften Unterbach, Hochdahl, Bruchhausen und Millrath eine eigene Bürgermeisterei, nachdem es aus der Landbürgermeisterei Gerresheim ausgeschieden war. Im Jahre 1929 brachte die Neuordnung des Landkreises Düsseldorf-Mettmann wesentliche Veränderungen mit sich. Teile von Morp und Ludenberg kamen hinzu, Hochdahl und Bruchhausen mussten abgegeben werden. Am 1. Januar 1975 wurde im Rahmen der Kommunalen Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen die Gemeinde Hochdahl wieder eingegliedert und der frühere Ortsteil Unterbach in die Stadt Düsseldorf eingemeindet[17], so dass Erkrath heute aus den drei Ortsteilen Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus besteht.

Unterfeldhaus war ursprünglich ein Bestandteil des unmittelbar angrenzenden Unterbachs und wurde bei der kommunalen Neugliederung hiervon abgespalten und Erkrath zugeschlagen. Dort befindet sich das größte Gewerbegebiet der Stadt und auch das Haus Unterbach selbst, obwohl es historisch dem Ort Unterbach auf der anderen Straßenseite zugehörig war. Jeder Ortsteil hat dazu noch eine Unzahl von historisch gewachsenen oftmals früher selbständigen Wohnplätzen, Weilern, Höfen, Rittergütern und Kirchbezirken.

Alt-Erkrath

Alt-Erkrath ist keine amtliche Bezeichnung, sondern ein örtlich verbreiteter Begriff, um den Stadtteil der alten Kernstadt Erkrath vom der gleichen Bezeichnung für die Gesamtstadt mit allen Stadtteilen zu unterscheiden.

Durch Alt-Erkrath fließt die Düssel. Sehenswert sind die Güter Haus Morp, Haus Unterbach und Haus Brück (allesamt ehemalige Wasserburgen, was man teilweise heute noch erkennen kann), sowie das Heiligenhäuschen am Römerweg, eine kleine Kapelle unbekannten Alters, welche vermutlich in das späte 15. Jahrhundert datiert werden kann.

 
Katholische Kirche Erkrath
 
Die Düssel hinter dem Ortsausgang in Richtung Neandertal

Das älteste Gebäude der Stadt, die katholische Kirche St. Johannes der Täufer, entstand als dreischiffige Pfeiler-Basilika vermutlich im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Genaue Bau- und Fertigstellungsdaten, sowie die Bauherren sind heute nicht mehr feststellbar. Ende des 12. Jahrhunderts wird ein Kaiserswerther Kanoniker Lodewicus, Pastor der Kirche zu Erkerode erwähnt, woraus man ableiten kann, dass der zu diesem Zeitpunkt noch sehr kleine Ort bereits eine Pfarrkirche hatte. Teile der ältesten Bausubstanz sind zudem eindeutig romanisch. Die ursprüngliche Vermutung, dass eine ehemals vorhandene flache Holzdecke im 14. Jahrhundert durch ein gotisches Kreuzgratgewölbe ersetzt wurde, ist durch ein Gutachten von 1987 weitestgehend widerlegt. Hierbei wurde auch festgestellt, dass der wuchtige Westturm nachträglich an das Hauptgebäude angebaut wurde. Die heute vorhandene barocke Schweifhaube dieses Turmes datiert von 1785. Sie wurde nach einem Blitzschlag 1855 teilerneuert. Die Sakristei sowie die beiden kleinen Osttürme entstanden bei einer dringend notwendigen Erweiterung und Renovierung zur Wende zum 20. Jahrhundert. Die circa 200 Meter westwärts an der Bahnstraße liegende evangelische Kirche entstand im Stil einer rheinischen Pfarrkirche zwischen 1828 und 1831 und ersetzte einen Vorgängerbau, der aus Platzgründen und wegen baulicher Mängel Ende des 18. Jahrhunderts abgetragen werden musste. Eine evangelische Gemeinde mit Pfarr- und Kirchengebäude gibt es in Erkrath nachweislich seit 1677.

In Alt-Erkrath selbst leben heute etwa 13.000 der insgesamt rund 46.800 Einwohner der Stadt.

Zu den beiden anderen Stadtteilen siehe die Hauptartikel

Einwohnerentwicklung

  • 1815: 522 Einwohner
  • 1832: 634 Einwohner
  • 1875: 1.657 Einwohner
  • 1898: 5.166 Einwohner
  • 1900: 5.784 Einwohner
  • 1910: 6.392 Einwohner
  • 1926: 7.125 Einwohner [18]
  • 1933: 6.211 Einwohner [19]
  • 1934: 6.332 Einwohner [20]
  • 1939: 6.800 Einwohner
  • 1963: 15.300 Einwohner
  • 1977: 37.863 Einwohner [21]
  • 1982: 42.000 Einwohner
  • 2002: 48.652 Einwohner
  • 2006: 46.790 Einwohner
  • 2007: 46.591 Einwohner

Die Zahlen beziehen sich überwiegend nicht auf Erkrath in den heutigen Stadtgrenzen. So gelten die Einwohnerzahlen von 1815 und 1832 für das eigentliche Dorf Erkrath (dem heutigen Alt-Erkrath), die von 1875 inklusiv der benachbarten Hohnschaften Unterbach und Dorp, die von 1898 für das Gebiet der neuen selbstständigen Bürgermeisterei inklusive Unterbach und Hochdahl. Die Zahlen von 1939 gelten für die neuen Stadtgrenzen inklusive Morp und Ludenberg und die Zahl von 1963 für Alt-Erkrath und Unterbach. Erst die Zahlen ab 1982 gelten für die heutige aus den drei Ortsteilen bestehende Stadt Erkrath.

Politik

Gemeinderat

 
Rathaus Erkrath
Zusammensetzung des Rates (40 Sitze)
Partei 1999 Sitze 2004 Sitze
Christlich-Demokratische Union (CDU) 51,0 % 21 44,4 % 18
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 28,2 % 11 28,3 % 11
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 8,1 % 3 11,2 % 4
Bürgerliche mit Umweltverantwortung (BmU) 7,6 % 3 9,3 % 4
Freie Demokratische Partei (FDP) 4,8 % 2 6,9 % 3

Bürgermeister

[22]

  • Otto Bender (1878–1898) (noch Samtgemeinde Gerresheim, zu der Erkrath damals gehörte)
  • Johann Kaiser, (1898–1907) (Bau des alten Rathauses 1899)
  • Franz Zahren, (1907–1930)
  • Dr.Werner Hallauer (1930–1935)
  • Heinrich Rasche NSDAP, später FDP (1935-1945)
  • Wilhelm Broch (1945-1946) (wechselt ins Amt des Gemeindedirektors)
  • August Westerholz SPD (1946)
  • Hermann Moritz CDU (1946–1949)
  • Alex Bendt SPD (1949–1954)
  • Gertrud Thomé (später verh. Küpper) CDU (1954-1956)
  • Alex Bendt SPD (1956–1961) (zum 2. Mal)
  • Gertrud Küpper (geb. Thomé) CDU (1961–1963) (zum 2.Mal)
  • Johannes van Oost Zentrumspartei, später UWG (1963-1964)
  • Gertrud Küpper (geb. Thomé) CDU (1964–1972) (zum 3.Mal)
  • Hans Weyer SPD (1972-1974)
  • Dr. Aloys Kiefer CDU (1975-1983)
  • Gloria Ziller CDU (1983–1989)
  • Rudolf Unger SPD (1989-1999)
  • Arno Werner CDU (1999-heute / Gewählt bis 2009)

Gemeinde-/Stadtdirektoren (1946–1999)

  • Wilhelm Broch (1946–1953)
  • Albert Peters (1953–1982)
  • Helmuth Günter (1982–1990)
  • Bernd Sundhoff (1990–1999)

Wappen

Datei:Wappen Erkrath-1938-1977.jpg
Wappen 1938 und 1977

Das alte Wappen der Gemeinde (Alt-)Erkrath aus dem Jahre 1938, entworfen vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher, zeigt den Bergischen Löwen und die 1935 erbaute Neandertalbrücke, die ein grünes Tal, das Neandertal, überbrückt. Aus diesem Wappen und dem 1939 ebenfalls von Pagenstecher entworfenen Hochdahler Wappen mit dem Millrather Mühlrad wurde das Wappen der neuen Stadt Erkrath im Juni 1977 vom Heraldiker Lothar Müller-Westphal aus Düren neu entworfen (rechts). Die heraldische Beschreibung des Wappens lautet: In einem Tal, gebildet aus zwei an den Schildflanken aufsteigenden Bergen, ein rotes Mühlrad überhöht von einem schreitenden, blaugekrönten und blaubewehrten roten Löwen im Schildhaupt.

Kirchen, Freikirchen, Religionsgemeinschaften

 
Katholische Kirche Alt-Erkrath, Sakristei und Osttürme
 
Kath. Kirche Westturm, im Hintergrund Turm der Evang. Kirche

Evangelische Kirchengemeinden

  • Evangelische Kirchengemeinde Erkrath mit drei Bezirken
    • Alt-Erkrath, Kirche und Gemeindezentrum Bahnstraße
    • Unterfeldhaus, Gemeindezentrum Matthias Claudius-Straße 3
    • Unterbach, Paul-Gerhard-Kirche
  • Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl mit drei Bezirken
    • Hochdahl, Trills; Neanderkirche
    • Millrath, Willbeck; Paul Schneider-Haus
    • Sandheide, Kempen; Gemeindehaus Sandheide

Katholische Kirchen

  • St. Franziskus (Trills)
  • Hl.-Geist-Kirche (Sandheide)
  • St. Antonius-Kapelle (Falkenberg)
  • St. Johannes der Täufer (Alt-Erkrath)

Hermann von Alffter, im 15. Jahrhundert Glockengießer aus Alfter bei Bonn, schuf 1454 für die Pfarrkirche in Erkrath eine Glocke. [23]

  • Gemeindezentrum Unterfeldhaus (Ableger der Pfarre St. Mariä Himmelfahrt, Unterbach)

Freikirchen

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bestehen mit dem französischen Cergy-Pontoise – diese Stadt ist genau wie Hochdahl eine in den 1960er Jahren gebaute New Town – und mit dem britischen Distrikt West Lancashire. Des Weiteren besteht eine „Städtefreundschaft“ mit Leinefelde in Thüringen, dem Geburtsort von Johann Carl Fuhlrott (1804-1877), dem Entdecker des Neandertalers.

Eine „Patenschaft“ hat Erkrath für Port-de-Paix (Haiti) übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine und Verbände

Brauchtumsvereine

  • Heimatverein Ercroder Jonges 1982 e. V.
  • St. Sebastanius Bruderschaft 1484 e. V.
  • Karnevalsgesellschaft "Die letzten Hänger 1963"
  • Die Erkrather e. V. Geschichte, Heimat, Brauchtumspflege mit Jugendarbeit
  • Die Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl e. V.

Hilfsgesellschaften

  • Freiwillige Feuerwehr der Stadt Erkrath
  • Deutsches Rotes Kreuz - Ortsverband Erkrath e. V.
  • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Erkrath e. V.

Sport

  • Tennis-Sport-Club Unterfeldhaus e.V.
  • SC Rhenania Hochdahl 1925 e.V.
  • Schwimm und Sport-Club Hochdahl e. V.
  • TSV Hochdahl e. V.
  • TUS Erkrath 1930 e. V.
  • SSV Erkrath 1919 e. V.
  • SRG Erkrath e. V.


Theater

  • Laienspielbühne Unterfeldhaus e.V.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Karnevalsumzug Erkrath (jeden Samstag vor Altweiber)
  • Karnevalsumzug im ehemaligen Stadtteil Unterbach (jeden Karnevalssonntag)
  • Schützenfest der St. Seb. Bruderschaft (jedes Fronleichnam)

Wirtschaft und Infrastruktur

Frühere Wirtschaftsstruktur

Erkrath war lange landwirtschaftlich geprägt. Noch heute sind einige Herrensitze und große Güter zu finden oder werden noch in Straßennamen erinnert (Haus Bavier). Mit der Industrialisierung und der Eisenbahn kamen erste Betriebe ins Tal der Düssel, so besonders die Papierfabriken Bernsau (1868-1974), Rheinische Buntpapierfabrik (1907-1967) und Pose-Marré (später von 1919-2000 Edelstahlgießerei), die Textilindustrie mit Webereien (bis 1931) und die Bergbau-, Eisen- und Stahlindustrie und Maschinenbau (Dr. Werner 1912-1927, Carl Schwemmann 1918-1975, MAE seit 1931, Carl Pack 1897-1953, Hermann Steingass 1892-1965, die Eintrachtshütte in Hochdahl 1838-1912 und die Fa. Gebrüder Lüngen seit 1909, die anfangs Erkrather tertiäre Sande und Tone für Gießereiformen fabrizierte. Aber auch viele andere kleine Betriebe stellten aus einheimischen Gruben Ziegel her oder gruben Sande ab. Auch die benachbarte Kalkindustrie in Hochdahl bis 1945 und Wülfrath sowie die Gerresheimer Glashütte (bis 2005) zogen Arbeitskräfte aus Erkrath an. Bis in die 1990er Jahre hinein waren in Alt-Erkrath die Kosmetik-Betriebe Helena Rubinstein (Verwaltung) und Chicogo (Produktionsstätten) ansässig.

Heutige Wirtschaftsstruktur

Die heutige Struktur der Wirtschaft der drei Ortsteile ist geprägt durch kleine und mittelständische Unternehmen des Handels, der Dienstleistungen und des verarbeitenden Gewerbes. Für Neuansiedlungen auf fünf ausgewiesenen verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebieten wird besonders bei zukunftsorientierten Unternehmen der Informationstechnologie, der Medizin- und Gentechnik und bei Beratungsunternehmen geworben.

Heutige bedeutende Unternehmen

Seit Sommer 2007 hat S. C. Johnson & Son seinen Firmensitz in Erkrath.

Freizeit und Tourismus

 
Der Rabenstein im Neandertal
 
Zugang zur Fundstelle des Neandertalers
 
Das Observatorium der snh
 
Erinnerungstafel zur Ausstellung

Erkrath bietet sich mit seiner Lage zwischen dem Rand des Bergischen Landes und der Großstadt Düsseldorf auch überörtlich für Besucher an. Das Naturschutzgebiet Neandertal mit seinem modernen, 1997 an anderer Stelle neueröffneten Neanderthal Museum für Ur- und Frühgeschichte mit Repliken der dort 1856 von Johann Carl Fuhlrott gemachten Knochenfunde des Neandertalers hat weltweites Renommée. Erwähnenswert ist der Evolutionspfad, ein als Zeitstrahl eingerichteter Wanderweg an der Düssel vorbei zum nur über die Eintrittskarte des Museums zugänglichen Bereich des Fundortes des Neandertalers. In näherer Umgebung befindet sich auch das 1935 gegründete, 23 Hektar große Eiszeitliche Wildgehege Neandertal, in dem Tarpane, Wisente und Auerochsen und weitere selten gewordene oder nachgezüchtete Tiere zu beobachten sind. Aus dem ehemaligen mitten im Wald gelegenen Museumsgebäude wurde eine Steinzeitwerkstatt. Das Neandertal wird vom Kreis Mettmann und seinen zehn Städten als Neanderland gemeinsam touristisch vermarktet.

Das Museum Lokschuppen, unmittelbar an der Steilrampe der Eisenbahnstrecke Düsseldorf-Wuppertal gelegen, dokumentiert die Geschichte der ersten Eisenbahn im Westen Deutschlands. Ansehnlich sind auch die Wasserburgen und Festen Häuser. Auch das Naturschutzzentrum Bruchhausen hat überörtliche Bedeutung. Ein traditioneller Ausflug für die ganze Familie zum Speisen führt zur Stinder Mühle in ein Nebental der Düssel. Aber auch ein Spaziergang durch den Rathelbecker Busch hinauf zur Rathelbeck ist empfehlenswert.

Der Unterbacher See ist eine traditionelle Freizeitanlage der Erkrather mit vielen Angeboten für Wassersportler und Sonnenanbeter.

Auf den Willbecker Höhen am östlichen Rande Hochdahls befindet sich das Observatorium der Sternwarte Neanderhöhe (snh), mit mehreren Beobachtungstürmen für praktische astronomische Beobachtung, Werkstätten, Fotolabor, einer Amateurfunkstation, einer Meteosat-Empfangsanlage für Wetterbilder und einem professionellen Tonstudio mit Seminarräumen sowie einer Fachbücherei. Die snh bietet ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten und Jugendarbeit zu astronomischen Themen, Physik, Elektrotechnik, Computer- und Nachrichtentechnik sowie Fotografie an. Bekannt wurde die snh 1970 als im dortigen Schulungszentrum an der Hildener Straße erstmals in Europa von den Mondlandemissionen Apollo 11 und Apollo 12 mitgebrachtes Mondgestein gezeigt wurde.

Seit 1980 betreibt die snh im Hochdahler Bürgerhaus eines der nur acht Planetarien Nordrhein-Westfalens.

An mehreren Stellen in Erkrath, zum Beispiel am südlichen Ortsende von Alt-Erkrath auf der Bergkuppe am Römerweg oder von einigen Stellen in Hochdahl und Millrath, hat man bei entsprechender Witterung eine Fernsicht auf Düsseldorf, Leverkusen, den Kölner Dom, das Siebengebirge und über die Kraftwerke Niederaußem und Grevenbroich-Neurath bis zur Eifel.

Datei:Koeln-Bonner-bucht-panorama.jpg: Bitte eine Gesamtbreite ohne Einheit angeben.Vorlage:Panorama/Wartung/Breite mit Einheit

Verkehr

Schienenverkehr

 
Beginn der Steilstrecke am S-Bahnhof Erkrath
 
Blick vom Bf Erkrath die Steilstrecke hinauf zum Bf Hochdahl
 
Als Denkmal in Hochdahl aufgestellte Umlenkrolle des Seilzugbetriebes
 
Strecke der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Düsseldorf und Wuppertal mit der Steilrampe Erkrath - Hochdahl
 
Der berühmte Schienenzeppelin auf der Steilrampe am 26. Juni 1931

Zwischen Düsseldorf und Erkrath wurde am 20. Dezember 1838 von der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft die erste Eisenbahnstrecke im Westen Deutschlands eröffnet.

Im weiteren Verlauf dieser Strecke wurden zwischen den Bahnhöfen Erkrath und Hochdahl, wo in knapp 2,5 km Entfernung ein Höhenunterschied von 82 Meter zu überwinden ist, von 1841 bis 1926 die Eisenbahnzüge auf der Steilrampe Erkrath-Hochdahl mit einem Seil von zwei stehenden Dampfmaschinen und seit 1855 mit einer Umlenkrolle von einer herunterfahrenden Lokomotive hochgezogen. Nach 1926 wurden leistungsfähige Drück- und bei Güterzügen zusätzlich Vorspannlokomotiven eingesetzt. Es war schon beeindruckend, wenn sich auf „Pfiff“ bis zu vier Dampflokomotiven mit „Anlauf“ den Berg hinauf quälten.

Erst seit der Elektrifizierung der Steilstrecke 1963 und der Gesamtstrecke 1964 schaffen es die Züge ohne weitere Hilfe den Weg hinauf zum Hochdahler Bahnhof. Damit war der Zwangshalt auch aller Schnellzüge in Erkrath, mit dem man für eine Ansiedlung im Ort warb (1914 täglich 84 Züge), vorbei. Pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum der Bahnlinie im Jahr 1988 wurden die alten Nahverkehrszüge abgeschafft und die neue S-Bahn-Linie S 8 zwischen Mönchengladbach und Hagen eingeführt. Auch heute noch ist diese Strecke die steilste ohne Zahnradstange betriebene Hauptstrecke Deutschlands.

Eine zweite Bahnlinie von Düsseldorf über Mettmann nach Dortmund, gebaut 1873-1879 von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft, führte nördlich an Erkrath vorbei. Das kleine Erkrath hatte deshalb schon sehr früh mit dem Haltepunkt (Bahnhof seit 1. Mai 1914) Erkrath Nord einen echten Hauptbahnhof und einen Nordbahnhof. Diese Konkurrenzstrecke zur Düsseldorf-Elberfelder, der späteren Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft wurde überwiegend für Güterzüge des nahegelegenen Kalkwerkes Neandertal und für Schienenbusse und im Fernverkehr für die Kohlengruben im südlichen Ruhrgebiet genutzt.

Aber auch der Tourismus zum Neandertal und der Aufschwung Erkraths mit neuen Baugebieten um Erkrath Nord wurde gefördert. Der vor wenigen Jahren durch die private Regiobahn-Gesellschaft durchgeführte Ausbau der Strecke und die damit einhergehende Neueinführung der Regiobahnlinie S 28 ließ auch diese Strecke bezüglich Fahrgastzahlen und Attraktivität immens an Bedeutung gewinnen.

Folgende S-Bahnhöfe liegen auf dem Stadtgebiet Erkraths: Erkrath (S 8), Erkrath Nord (S 28), Hochdahl (S 8) und Hochdahl-Millrath (S 8) (siehe hierzu S-Bahn Rhein-Ruhr). Der Bahnhof Neandertal (S 28) liegt unmittelbar jenseits der Stadtgrenze.

Straßenverkehr

 
Die A 3 Neandertalbrücke
 
Neandertalbrücke (Ausschnitt)

Die Autobahn A 3 führt unmittelbar östlich über die Neandertalbrücke an Alt-Erkrath vorbei. Die 1935 erbaute Stahlbetonbrücke, die beinahe ein Wahrzeichen Alt-Erkraths wurde (und die auch im alten, 1938 eingeführten Wappen von Erkrath an zentraler Stelle zu sehen ist), wurde nach 50-jähriger Nutzung im Laufe des Jahres 1985 im Zuge der Verbreiterung der A 3 auf drei Spuren innerhalb einiger Monate spektakulär abgerissen. Die heutige, auf den Bildern abgebildete standardisierte Betonbrücke versieht ihren Dienst nun seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Zufahrt zum Autobahnnetz erfolgt in der Regel über die A 46 mit den Anschlussstellen Erkrath, Kreuz Hilden und Haan-West/Haan-Hochdahl oder über die Anschlussstelle der A 3 Düsseldorf / Mettmann.

Bundesstraßen tangieren Erkrath nicht, die B7 zwischen Mettmann und Düsseldorf verläuft einige Kilometer nördlich hinter der Stadtgrenze.

Öffentliche Einrichtungen

 
Neanderbad
  • Bibliotheken Erkrath und Hochdahl
  • Stadthalle Erkrath
  • Bürgerhaus Hochdahl (mit dem Planetarium), eröffnet 1981
  • Neanderbad - Im Jahr 2006 in Hochdahl eröffnetes Schwimmbad mit Acht-Bahn-Sportbecken, Rutsche, Solebecken und Außenanlagen.


Medizin

Erkrath verfügt über kein eigenes Krankenhaus. Die Versorgung wird durch die Krankenhäuser im angrenzenden Düsseldorf und Mettmann sicher gestellt.

Bildung

  • Gymnasium am Neandertal
  • Gymnasium Hochdahl
  • Realschule Rankestraße
  • Realschule Karlstraße
  • Hauptschule Hochdahl (Carl-Fuhlrott-Schule)
  • Hauptschule Erkrath (Albert-Schweitzer-Schule)
  • Grundschule Millrath
  • Grundschule Trills (Sechseckschule)
  • Grundschule Willbeck
  • Grundschule Sandheide
  • Grundschule Kempen (Regenbogenschule)
  • kath. Grundschule Hölderlinstraße (Johannesschule)
  • Grundschule Falkenstraße
  • Grundschule Düsselstraße (Bavierschule)
  • Grundschule Unterfeldhaus
  • Schule für Lernbehinderte (Friedrich-Fröbel-Schule)

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Erkrath ist bei der Verleihung der Ehrenbürgerrechte sehr zurückhaltend. Bisher wurden ernannt:

  • 1955: Heinrich von Hymmen, Haus Unterbach, 1880-1960, wegen seiner Förderung von caritativen und kulturellen Einrichtungen in Unterbach und Erkrath.
  • 1971: Meta Pose, 1898-1981, wegen ihrer Förderung der Altentageseinrichtungen und der Reinhold-Pose-Stiftung. [24]
 
Johann Heinrich Bongard

Söhne und Töchter der Stadt

Bedeutende Persönlichkeiten, die in Erkrath leb(t)en

  • Julius Schimmelbusch (* 1826 in Düsseldorf; † 1881), Pionier des Hüttenwesens und Direktor des Hochdahler Hüttenwerkes
  • Prof. Karl Sudhoff (* 26. November 1853 in Frankfurt am Main; † 8. Oktober 1938), Begründer der Medizingeschichte als wissenschaftliche Disziplin in Deutschland war von 1885 bis 1905 Hüttenarzt der Hochdahler Eisenhütte und Armenarzt, später zudem Gemeinderatsmitglied von Hochdahl-Millrath
  • Toni Turek (* 18. Januar 1919 in Duisburg; † 11. Mai 1984 in Neuss), Nationaltorwart und Weltmeister von Bern 1954, wohnte während seiner Jahre bei Fortuna Düsseldorf und seines WM-Titels in Erkrath. 50 Jahre nach Bern und 20 Jahre nach seinem Tod wurde das Erkrather Stadion nach ihm benannt (Toni-Turek-Stadion)
  • Klaus Hänsch (* 15. Dezember 1938 in Sprottau, Schlesien), früherer Präsident des Europäischen Parlaments
  • Dieter Prochnow (* 22. Mai 1939 in Berlin), Schauspieler, Bruder von Jürgen Prochnow
  • Aleksandar Ristic (* 28. Juni 1944), längjähriger Fußball-Bundesliga Trainer, dreimal bei Fortuna Düsseldorf, lebte zu dieser Zeit in Alt-Erkrath
  • Wolfgang Seel (* 21. Juni 1948), Fußball-Bundesliga- (361 Spiele, 79 Tore) und Nationalspieler (6 Spiele), langjähriger Teamkollege der Gebrüder Allofs bei Fortuna Düsseldorf, 2 x DFB-Pokal Sieger wohnte zu dieser Zeit in Alt-Erkrath
  • Joseph-Theodor Blank (* 19. März 1947 in Lüdenscheid), CDU-Bundestagsabgeordneter von 1983 bis 2002.[25] Auf sein Wohnhaus in Erkrath wurde 1995 ein Sprengstoffanschlag mit linksradikalem Hintergrund durch die Antiimperialistischen Zellen (AIZ) verübt.[26]
  • Fritz Behrens (* 12. Oktober 1948 in Göttingen), ehemaliger Regierungspräsident Düsseldorf und Innen-, sowie Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen lebte zu dieser Zeit in Erkrath. Derzeit ist er Landtagsabgeordneter für Neuss
  • Flemming Lund (* 6. Oktober 1952), dänischer Fußball-Bundesliga- (96 Spiele, 7 Tore) Spieler für Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiß Essen, lebt(e) in Hochdahl
  • Klaus Allofs (* 5. Dezember 1956 in Düsseldorf), Fußball-Bundesliga- (424 Spiele, 177 Tore) und Nationalspieler (56 Spiele, 17 Tore), Europameister 1980, Vize-Weltmeister 1986, 5 x DFB-Pokal Sieger, 1 x Deutscher Meister, 1 x Französischer Meister, 1 x Cup der Pokalsieger, wohnte lange Zeit in Erkrath-Unterfeldhaus. Derzeit ist er Manager von Werder Bremen
  • Thomas Allofs (* 17. November 1959 in Düsseldorf), Fußball-Bundesliga- (378 Spiele, 142 Tore) und Nationalspieler (2 Spiele), 2 x DFB-Pokal Sieger, wohnt in Erkrath-Unterfeldhaus und leitet ein Entsorgungsunternehmen in Düsseldorf

Literatur

  • Johann Heinrich Bongard: Wanderungen zur Neandershöhle - Eine topographische Skizze der Gegend von Erkrath an der Düssel. , Arnz & Comp., Düsseldorf 1835 (als Faksimile erhältlich unter ISBN 3-922055-19-2)
  • Fritz und Joseph Hünermann: Erkrath und seine Umgebung, Düsseldorfer Tageblatt GmbH, 1907, ohne ISBN
  • Franz Josef Brors: Unterbach - Eine ortsgeschichtliche Plauderei und zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Bergischen Landes. Eigenverlag, 1910, ohne ISBN
  • Erkrath - Verkehrs- und Verschönerungsverein für die Bürgermeisterei Erkrath und Umgegend - 1914 - ohne ISBN (Faksimile, Hg. Bergischer Geschichtsverein Abt. Erkrath, 1996)
  • Stadt Erkrath (Hrsg.): Erkrath. 1986, ISBN 3-88913-097-6
  • Stadt Erkrath (Hrsg.) Erika Stubenhöfer: Die Erkrather Bürgermeister 1898-1999 - Stadtgeschichte im Spiegel von Biografien. 2004
  • Gottfried Bander (Hrsg.): Von Milroyde zur neuen Stadt Hochdahl. 2004, ohne ISBN
  • Stadt Erkrath (Hrsg.) Peter Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 2007 , ISBN 978-3-9810701-1-8

Anmerkungen

  1. Die Greueltaten des dreissigjährigen Krieges waren in der Umgebung wohl bekannt. So sind in den Jahrzehnten der Kampfhandlungen, Plünderungszügen und Durchmärschen etwa Hilden, Solingen, Wülfrath, Mettmann, Himmelgeist, Angermund, Ratingen, Monheim und Benrath von Überfällen und Plünderungen, Mord und Terror heimgesucht worden. Siehe hierzu: Stefan Ehrenpreis (Hrsg.): Der Dreissigjährige Krieg im Herzogtum Berg und in seinen Nachbarregionen - Bergische Forschungen Band XXVIII, 2002, ISBN 3-87707. Es ist kaum anzunehmen, dass Erkrath, gleichwohl ein kleines Dorf nicht Kontakt zur Soldateska gehabt haben soll
  2. Burkhard Dietz (Hrsg.): Erich Phillip Ploennies, Topografica Ducatus Montani 1715 Neustadt a.d. Aisch 1988, Teil I, S. 86f.
  3. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 26 ff.
  4. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 39 ff.
  5. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 44
  6. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 51 ff.
  7. Stubenhöfer: Die Erkrather Bürgermeister 1898 - 1999 - Stadtgeschichte im Spiegel von Biografien, S. 74 ff.
  8. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 64 ff.
  9. Siehe Dietz, S. 61 ff, wo ein Brief vom Regierungspräsidenten Schmid an die Gauleitung Düsselorf zitiert wird, in der Erkrath als rotschwarze Hochburg bezeichnet wird, in der eh besondere Verhältnisse vorlägen und in der die Spannungen zwischen Verwaltung und Ortsgruppenleitung endlich aus der Welt geschafft werden müssten. In einem Schreiben vom 18. April 1935 von Schmid an den Oberpräsienten der Rheinprovinz wird Erkrath in diesem Zusammenhang als kommunistische Hochburg, wo überdies immer noch Zentrums- und reaktionäre Tendenzen bestehen, bezeichnet.
  10. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 67 ff.
  11. Stubenhöfer: Die Erkrather Bürgermeister 1898 - 1999 - Stadtgeschichte im Spiegel von Biografien, S. 78 ff.
  12. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 157
  13. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 149 ff.
  14. Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 159 ff.
  15. Deutsche Truppen sprengten noch am 12. April 1945 einen Teil der Fahrbahn der Autobahnbrücke um die amerikanischen Panzerverbände aufzuhalten (siehe Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Erkrather Monografien zu Stadtgeschichte Band II, S. 157). Diese jedoch fuhren daraufhin unbehelligt den Berg hinunter und kamen so voran
  16. Über die gesamte Recherche mit allen Ergebnissen wurde ein Buch in der Reihe Heimatarchiv veröffentlicht: Hanna Eggerath / Thomas Boller - Der alte Flugmotor von Hochdahl-Trills - Die Geschichte der Halifax NP810-EG-H, erschienen im Sutton-Verlag 2007 - ISBN 978-3-86680-166-0
  17. http://www.unterbach.com/presse2004/pr139.html
  18. Die Einwohnerzahl von 1926 ist höher als die der darauffolgenden Jahre. Dies ist durch die Ausgliederung von Hochdahl, Trills und Bruchhausen und der lediglichen Eingliederung von Morp bedingt
  19. Siehe Dietz, S. 25: zitiert aus: Adressbuch der Stadt Düsseldorf vom 1933, S. XVIII
  20. Siehe Dietz, S. 25: zitiert aus: StA Erkrath Nr. 44, Gemeindeverwaltung und ihre Organe
  21. Stadt Erkrath (Hrsg.): Stadtbroschüre Erkrath, Ausgabe 1977, S. 2
  22. Sämtliche Biografien befinden sich im Buch: Stadt Erkrath (Hrsg.) Erika Stubenhöfer: Die Erkrather Bürgermeister 1898-1999 - Stadtgeschichte im Spiegel von Biografien 2004 - ohne ISBN
  23. Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig 1999, Band 16, S. 488
  24. Auskunft des Stadtarchivs vom 8. November 2007
  25. http://www.bundestag.de/mdb/mdb14/bio/B/blankjo0.html
  26. http://www.im.nrw.de/inn/doks/vs/1998.pdf Bericht des NRW Verfassungsschutzes S. 118 ff.
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